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Baeuerin sucht Frau

Baeuerin sucht Frau

Titel: Baeuerin sucht Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Stein
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spukt. Ob sich in Wirklichkeit jemals etwas Ähnliches zutragen wird?
    »Ich habe Carmen zum Dorffest eingeladen«, sage ich übergangslos.
    »Welche Carmen?«
    »Die Fotografin.«
    Antje dreht sich abrupt zu mir. »Die Plumpsklotussi?!«, ruft sie. »Wieso das denn? Und wie überhaupt?«
    »Sie war noch mal hier, hat sich entschuldigt und wir haben zusammen Kaffee getrunken«, berichte ich. »Eigentlich ist sie ganz nett«, füge ich hinzu.
    »Das hörte sich beim letzten Mal noch ganz anders an.« Antje hat ihren ersten Schock überwunden, lehnt sich zurück in die Bank.
    »Ach, das Ganze war ein riesiges Missverständnis. Mein Verdacht, dass Wuttke hinter allem steckt hat sich übrigens erhärtet.«
    Antje sieht mich forschend an. »Und wieso lädst du sie ein?« Weil ich das  Rätsel der Bedeutung ihrer Augenfarben lösen und herausfinden möchte, ob sie immer so lächelt oder nur speziell für mich.
    Soll ich das Antje sagen? Auf gar keinen Fall! Ich komme mir auch so schon bescheuert genug vor.
    Außerdem, egal was sich sage, Antje wird es nicht verstehen. Sie wirkt eh schon etwas steif und in ihrer Stimme lag eben deutliche Missbilligung. In ihr steckt eben doch eine waschechte Pleßnitzerin. Fremde betrachtet man hier erst mal argwöhnisch. Davon kann ich ein Lied singen.
    »Hat sich so ergeben«, tue ich die Sache ab. »Ist auch gar nicht gesagt, dass sie kommt.«
    »Na, da bin ich ja mal gespannt«, lautet Antjes ganzer Kommentar.
    Das bin ich auch.

    Sonntag, halb neun. Ein trüber Morgen. Der Himmel hängt voller grauer Wolken.
    Ich habe gerade die Einstreu im Hühnerstall erneuert, da kommt Antje auf den Hof geradelt. »Seid ihr startklar?«, ruft sie mir zu.
    »Ich schon. Aber Nina nicht.«
    »Hat sie keine Lust?«
    »Sie schläft noch.«
    »Dann wecken wir sie.«
    »Sagtest du gestern nicht, sie soll hier positive Erfahrungen machen? Ich dachte, ich lasse sie einfach schlafen so lange sie will.«
    »Du bist lernfähig. Das lässt hoffen.«
    »Komm rein. Ich mache uns einen Kaffee.«
    Es ist eine Einladung mit Hintergedanken. Gestern habe ich Antje von Carmen erzählt und sie war, so kam es mir vor, ziemlich angepikst. Ich habe nachgedacht und glaube, ich weiß jetzt wieso. Wahrscheinlich ist Antje schlecht drauf. Auf der Fahrt vom Bahnhof deutete sie es doch an. Sie ist verknallt. Von wegen » weiß nicht«, da lachen ja die Hühner, aber die Umstände sind kompliziert. Sprich: Antje ist unglücklich verliebt. In so einer Stimmung ist sie natürlich nicht besonders empfänglich dafür, wenn die beste Freundin, die sie gerade jetzt für sich bräuchte, sich in ein vermeintliches Abenteuer stürzt. Wahrscheinlich wartet Antje darauf, dass ich mit ihr rede. Obwohl es ja unsere Abmachung ist, dass die eine die andere nicht ausquetscht. Entweder kommt man mit einer Sache raus oder nicht. Aber jede Regel hat eine Ausnahme. Und ich wette, Antje denkt, ich müsse sie gut genug kennen um zu wissen, dass jetzt die Zeit für so eine Ausnahme ist.
    Ich winke Antje zu, mir ins Haus zu folgen. Sie stellt ihr Fahrrad an die nächstbeste Stallwand.
    Bei duftendem Kaffee sitzen wir uns wenig später gegenüber. Ich warte nicht lange, gehe auf mein Ziel los.
    »Was du da zu Nina im Auto gesagt hast, was ist denn da los?«, frage ich forschend. Dann übermannt mich die Neugier. »In wen bist du verknallt und warum ist es so kompliziert?«, platze ich heraus.
    Meine Frage trifft Antje aus dem Nichts heraus. Ich sehe es ihrem erschrockenen Gesicht an. Dann senkt sie den Blick.
    »Das möchte ich lieber für mich behalten.«
    Okay. War ja klar, dass es nicht gleich aus ihr raussprudeln würde. Ich warte eine Minute, gebe Antje Zeit. Zur Sicherheit noch eine zweite. Dann starte ich einen neuen Versuch.
    »Wir reden doch immer über alles. Früher oder später sagst du es mir. Und wenn es dich so belastet, dann wäre doch früher besser als später«, argumentiere ich.
    »Diese Sache muss ich allein hinkriegen. Ist ein Spezialfall.« Antje lächelt schief und kreuzunglücklich.
    So kenne ich sie gar nicht. Antjes Markenzeichen ist unverwüstlich gute Laune. Klar hier und da einen schlechten Tag, aber so selten, dass einem diese Fälle anschließend wie eine Fata Morgana vorkommen. Und Antje macht aus ihrem Herzen normalerweise keine Mördergrube. Sie ist viel offener als ich.
    Es versetzt mir förmlich einen Stich ins Herz, meine Freundin derart leiden zu sehen.
    »Bist du schwanger? Hat der Kerl dich sitzen gelassen?«,

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