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Bahama-Krise

Bahama-Krise

Titel: Bahama-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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hat bei der Fusion kein schlechtes Geschäft
gemacht. Er hat sich in Gold bezahlen lassen«, wandte Frank ein.
    »Das stimmt«, gab Billy I. zu. »Und damit hat er meinen
Respekt verdient. Ich mochte noch nie Leute, die sich die Butter vom
Brot nehmen lassen.« Er schaute mich an. »Du hast deine Hotels
eingebracht, aber du leitest sie nach wie vor selbst. Warum eigentlich?«
    »Ich liebe meine Unabhängigkeit.«
    »Unabhängigkeit ist gut, Kooperation ist besser. Was hältst du
davon, wenn wir dich in die Cunningham Corporation aufnehmen?«
    »Als was?«
    »Du bestimmst die Unternehmensziele mit und legst deine
Vorschläge der Hauptversammlung zur Genehmigung vor.«
    »Nur über meine Leiche!« fuhr Frank hoch.
    Billy I. sah ihm ernst ins Gesicht, bevor er antwortete.
»Deine Schwester lebt noch, weil es Tom Mangan gibt! Tom hat zwei
Männer getötet, damit die Tochter deines Vaters freikam! Hast du das
vergessen? Er hat Blut vergossen, um Debbie zu retten, unter anderem
sein eigenes. In meinen Augen wird er dadurch zu einem Cunningham.« Er
starrte Frank an, bis jener den Blick senkte.
    »Was hältst du von meinem Vorschlag, Tom?« sagte er dann.
    Es war ein interessantes Angebot. Aber es mußte einen
Pferdefuß geben. Wie Perkins richtig bemerkt hatte, gaben die
Cunninghams nichts umsonst. Billy I. bestätigte meinen Verdacht.
    »Bevor wir dich in den Vorstand wählen, Tom, hätte ich eine
Bitte.«
    »Und das wäre?«
    »Wir Cunninghams haben ein empfindliches Ehrgefühl. Wir mögen
es nicht, wenn jemand uns an den Karren fährt. Und man ist uns
an den Karren gefahren. Mein Bruder Jack hat aus lauter Gram über die
Sache einen Herzanfall erlitten und ist dem Tod nur mit knapper Not von
der Schippe gesprungen. Meine Nichte, deine Frau, ist vergewaltigt
worden. Und das ist sicher die schlimmste Beleidigung, die man einer
Frau zufügen kann.« Seine Stimme zitterte. »Bring mir diesen Mann,
diesen Robinson!«
    »Die Bundespolizei ist in der Sache nicht weitergekommen«,
warf Jim ein. »Die Spuren verlaufen im Sande.«
    »Die Bundespolizei hat auch nicht das Interesse an der Sache,
das wir haben«, gab Billy I. wütend zurück. »Und wenn sie Robinson
kriegen, dann werden sie ihn vermutlich mit einem Sitz im Senat
belohnen, nachdem der Anwalt vorträgt, daß sein Mandant eine
unglückliche Jugend hatte.« Er heftete den Blick auf mich. »Bring mir
Robinson, lieber tot als lebendig! Die ganze Familie steht hinter dir,
und das heißt zugleich, die ganze Cunningham Corporation. Du kannst bei
der Jagd auf Robinson über alle Mittel verfügen, die wir haben. Und wir
haben einige.«
    »Wow!« sagte ich. Ich sagte es in meinem Herzen, damit niemand
es hören konnte. Ich wußte nicht, wieviel Milliarden Dollar die
Cunningham Corporation wert war. Aber ich wußte, daß die Firmen dieses
Trusts einen beträchtlichen Teil des amerikanischen
Bruttosozialprodukts erwirtschafteten. Es war nicht das größte
Unternehmen der Staaten, aber auch keineswegs das Schlußlicht unter den
Großen.
    »Die Jagd auf Robinson ist keine Geldfrage«, sagte ich. »Ganz
abgesehen davon, daß ich selbst über genügend Geld verfüge.« Ich
erwiderte den Blick, den mir Billy I. zuschickte. »Es mangelt mir auch
nicht an Motivation. Ich habe einige gute Gründe, Robinson bis in den
letzten Winkel der Erde nachzujagen.« Ich lehnte mich zurück. »Das
Problem liegt woanders. Wir verfügen über einen totalen Mangel an
Informationen.«
    »Das läßt sich ändern«, bemerkte Jim. »Du kannst über die
Detektive der Cunningham Corporation verfügen.«
    Ich nickte. Vor meinem geistigen Auge erstand Rodriguez, wie
er stecknadelkopfgroße Abhörvorrichtungen bastelte.
    »Sag Billy und Jim, was du brauchst, und du bekommst es«, ließ
sich Billy I. vernehmen.
    »Und ich?« fragte Frank.
    »Jemand muß sich um das Unternehmen kümmern, Frank, und zwar
du und ich«, konterte Billy I. Er sah zu mir. »Wo wirst du anfangen,
Tom?«
    »Der Schlüssel liegt auf den Bahamas«, sagte ich. »Das ist
auch der Grund, warum die amerikanische Bundespolizei nicht
weiterkommt. Ich glaube nicht, daß sich Robinson noch in Texas
befindet. Ich glaube sogar, daß er nicht einmal mehr in den Vereinigten
Staaten ist. Die Sache hat auf den Bahamas begonnen, die Spur weist
nach dort. Also müssen wir Robinson dort suchen. Ich werde morgen schon
nach Hause fliegen, Debbie kommt mit.«
    »Wäre es nicht besser, wenn Debbie vorerst noch hier bleibt?«
schlug Frank vor.
    »Ich habe die

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