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Bahama-Krise

Bahama-Krise

Titel: Bahama-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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gesetzt hatte.
    »Dazu gehören zwei«, sagte ich. »Wir müssen erst die
Bedingungen festlegen. Ich möchte nicht die Kontrolle über meine
Holding aus der Hand geben.«
    Er starrte mich an. »Hab dich nicht so, Tom«, sagte er. »Mit
vierzig Millionen Dollar läßt sich einiges in Bewegung bringen, so oder
so. Du möchtest doch sicher nicht, daß wir als Konkurrenten auf den
Bahamas auftauchen, oder?«
    »Ich habe keine Angst vor Konkurrenz«, entgegnete ich. »Davon
gibt es jetzt schon viel, und ich bin noch immer damit fertig geworden.«
    »Alles gut und schön. Aber du erwartest doch wohl nicht, daß
wir soviel Geld auf die Inseln schaffen, ohne daß wir im Konsortium das
Sagen haben. Ich hoffe, du machst nur Spaß.«
    »Ich mache durchaus keinen Spaß«, widersprach ich. »Es gibt ja
verschiedene Methoden, wie man die Kontrolle über ein Konsortium halten
kann.«
    Billy sah mich neugierig an. »Spuck's aus«, sagte er. »Woran
denkst du?«
    »Gehen wir einmal davon aus, daß ihr auf den Bahamas eine
Aktiengesellschaft gründet. Richtig?«
    »Das wäre der erste Schritt«, stimmte er zu. »Ich habe in
Nassau mit einigen Anwälten gesprochen, und die haben mir bereits
einige Vorschläge gemacht, wie das vor sich gehen könnte. In den
Vereinigten Staaten sind die Bestimmungen strenger, hatte ich den
Eindruck.«
    »Aber auf die Gesetzgebung der Vereinigten Staaten kommt es
hier nicht an«, entgegnete ich. »Nach den hiesigen Gesetzen wäre es
jedenfalls eine völlig legale Sache. Wie würdet ihr die
Aktiengesellschaft nennen?«
    »Ich weiß noch nicht. Irgendein harmloser Name, denke ich. Die
Firma könnte zum Beispiel ›Theta Corporation‹ heißen.«
    »Gut. Dann sehen wir uns einmal kurz an, was ich in die Theta
Corporation einbringen würde. Ich habe drei Hotels, ein viertes mit
sechshundertfünfzig Zimmern ist im Bau. Die drei Hotels sind voll
ausgestattet. Möbel, Bettzeug, Geschirr, Tafelsilber, alles, was man
braucht.«
    »Sicher«, sagte Billy und schlug sich nervös mit den
Handflächen auf die Schenkel. »Und was schlägst du vor?«
    »Ich bringe meine Holding, die West End Securities
Corporation, in die neue Aktiengesellschaft ein und bekomme dafür einen
bestimmten Anteil des Aktienkapitals.«
    »Wieviel?«
    »Zwanzig Prozent.«
    »Wir legen also vierzig Millionen Dollar auf den Tisch; und du
willst zwanzig Prozent vom Kapital. Das bedeutet, die zu gründende
Aktiengesellschaft hat ein Kapital von fünfzig Millionen. Zehn
Millionen davon hältst du. Und du bezahlst mit deiner Holding, der West
End Securities Corporation. Wie ist denn der Buchwert?«
    »Ich habe mir das zusammenstellen lassen«, sagte ich. »Mein
Chefbuchhalter hat einen Buchwert von acht Millionen Dollar ermittelt.«
    »Du gibst also acht Millionen und willst Aktien im Gegenwert
von zehn Millionen. Wie das? Was kriegen wir für die zwei Millionen
Mäuse, die noch fehlen?«
    »Mich«, sagte ich gelassen.
    Billy brach in Lachen aus. »Ich wußte nicht, daß du zwei
Millionen Dollar wert bist.«
    »Du läßt etwas Wichtiges außer acht«, sagte ich ernst. »Wenn
ihr mit euerm Geld als Fremde auf die Inseln kommt, lassen sie euch
gegen die Wand laufen, gerade weil's so viel ist. Du kannst noch soviel
über die Bahamas wissen, aber die Erfahrung ersetzt das nicht. Ich
weiß, wie man hier Geschäfte macht, ich weiß, wie man die Leute hier
behandeln muß. Wenn ich von Anfang an dabei bin, wird vieles einfacher
sein. Ihr habt dann eine feste Basis, von der man die Expansion
betreiben kann. Ihr kriegt ja nicht nur mich, sondern auch alle Leute,
die für mich arbeiten. Es sind Mitarbeiter, die seit Jahren und
Jahrzehnten bei mir sind, alles Leute, die Vertrauen zu mir haben, die
mir verpflichtet sind. Wenn du bei deinem Rundflug gut aufgepaßt hast,
dann wirst du auch bemerkt haben, daß die Einheimischen sich gegenüber
ausländischen Geschäftsleuten gern widerborstig geben. Solche
Widerstände fallen weg, wenn ich im Konsortium bin. Das ist zwei
Millionen Dollar wert und mehr.«
    Billy schwieg eine Weile lang. Man konnte förmlich sehen, wie
es in seinem Kopf arbeitete.
    »Könnte sein«, sagte er schließlich.
    »Der Vorstandsvorsitzende in der Theta Corporation heißt Tom
Mangan«, setzte ich nach.
    Er fuhr hoch. »Was sonst noch!« stieß er hervor. »Warum nimmst
du mir nicht ganz einfach die vierzig Millionen Dollar aus der Tasche
und verschwindest damit nach Südamerika? Dann ist es wenigstens
ausgestanden.«
    »Ich habe dir gleich zu

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