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Balla Balla

Balla Balla

Titel: Balla Balla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sobo Swobodnik
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sturzbachartige Schweißproduktion schränkte die Lebensqualität erheblich ein. Natürlich gab es da Mittel und Wege, sodass der Schweiß nicht auch noch zu einer olfaktorischen Zumutung für alle Nasen wurde: Mineral-Deo-Kristalle. Hatte Plotek auch schon versucht. Aber bei solchen Schweißmengen kapitulieren selbst die besten Deostifte. Egal.
    Jetzt also schwitzen und Ausschau halten. Arno war nicht mehr zu sehen. Rainer von Plorre dagegen schlenderte langsam den Gehsteig der Reeperbahn entlang. Plotek folgte ihm.
    Am S-Bahn-Ausgang standen ein paar Penner und ließen eine dicke Flasche kreisen.
    »Und, alles klar, Chef?«, fragte einer, als Plotek vorbeiging, als wäre Plotek der Ober-Penner. Mit zusammengekniffenen Augen und viel Fantasie war vielleicht eine gewisse Ähnlichkeit nicht zu übersehen.
    »Alles klar!«, sagte Plotek und wollte weiter. Aber denkste.
    »He, wart doch mal, Chef!«
    »Keine Zeit«, versuchte sich Plotek loszumachen. »Ein andermal vielleicht.«
    »Haste mal ’nen Euro?«
    »Klar.«
    Pause.
    »Na, dann rück mal raus.«
    Plotek kramte in seiner Hosentasche und ließ in die aufgehaltene schwielige Hand ein paar Münzen fallen.
    »Man dankt.«
    Schon gut, dachte Plotek. Er ging rasch davon, um von Plorre einzuholen, der gerade in einem Laden für Erotikartikel verschwand. Während von Plorre sich im Laden mit Erotikartikeln eindeckte, rauchte Plotek neben dem Laden drei Zigaretten weg. Er beobachtete eine alte Frau mit einem Einkaufswagen, in dem ein zauseliger Hund saß. Die Frau mit dem alten Hund wiederum sah zu, wie ein Auto abgeschleppt wurde. Ein kleiner Kran hob das Auto auf einen Abschleppwagen, dann fuhr der Wagen mit dem Auto davon. »Der wird sich ärgern«, murmelte die Frau vor sich hin.
    »Ja«, sagte Plotek, während der alte Hund rachitisch schnaufte und die Frau mit dem Einkaufswagen weiterging. Nach einer knappen halben Stunde kam Rainer von Plorre mit einer prall gefüllten Einkaufstasche aus dem Laden und Plotek nahm die Verfolgung erneut auf, bis Rainer von Plorre plötzlich und für Plotek völlig überraschend vor einem Waffengeschäft stehen blieb und ins Schaufenster sah. Plotek hatte nur zwei Möglichkeiten, um keinen Verdacht zu erwecken, entweder einfach weiterzugehen, auch auf die Gefahr hin, von Plorre zu verlieren, oder neben ihm stehen zu bleiben, um seinerseits Interesse für Schusswaffen vorzutäuschen.
    Plotek stellte sich neben von Plorre an das Schaufenster und begutachtete das Angebot. Er sah eine Walther 9mm für 95 Euro. Dann eine Röhm RG 69 ab 75 Euro, eine Reck Miami 92F für 129 Euro.
    »Interessant, was?«, sagte von Plorre.
    »Hm«, erwiderte Plotek.
    »Haben Sie eine Waffe?«, fragte von Plorre nach einer Weile, ohne den Blick vom Schaufenster zu wenden.
    »Ne, Sie?«
    »Auch nicht, aber ich kaufe mir jetzt eine«, sagte von Plorre, löste sich vom Schaufenster und betrat, ohne Plotek eines Blickes zu würdigen, das Geschäft. Plotek sah ihm durch das Fenster hindurch zu, wie er sich von einem geschäftig wirkenden Verkäufer verschiedene kleinkalibrige Pistolen zeigen ließ, um dann schlussendlich doch nur ein Klappmesser zu kaufen. Kurz bevor von Plorre wieder aus dem Waffengeschäft trat, versteckte sich Plotek hinter einem großen Müllcontainer neben der Tür und wartete, bis von Plorre wieder ein wenig Vorsprung hatte. Dann folgte er ihm in sicherem Abstand.
    Von Plorre schien sich nicht beobachtet oder verfolgt zu fühlen, zumindest drehte er sich nicht ein einziges Mal um. Zügig ging er die Reeperbahn entlang, verweilte hier und dort bei verschiedenen Geschäften, sah in die Schaufenster und bog dann am Hans-Albers-Platz in die Gerhardstraße ein. Als Plotek schon nicht mehr damit gerechnet hatte, dass irgendetwas Aufregendes passieren könnte, verlangsamte von Plorrre plötzlich seinen Schritt. Einige Straßen weiter, fast schon bei den Landungsbrücken, blieb er kurzerhand stehen, sah auf die Uhr, schien nachzudenken und verschwand rasch in einem Hauseingang. Ein paar Sekunden später stand Plotek vor demselben Hauseingang. Wieder gehörte der Eingang zu einem Kino. Immerhin kein Porno-Kino, dachte Plotek, als er sich hinter von Plorre in den ebenfalls nur spärlich besuchten Saal setzte. Der Film lief bereits. Man sah auf der Leinwand zwei junge Männer, fast noch Jugendliche, die sich im Schein einer Nachttischlampe unterhielten. Nicht gerade spannend, könnte man denken. Aber falsch gedacht. Denn das, was die beiden da von sich

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