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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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Tanner hob sein Glas. „Im Übrigen glaube ich kaum, dass Sie mich amüsieren könnten.“
    Greythornes Lippen wurden zu einem schmalen Strich, und Tanner hatte Mühe, nicht laut zu lachen.
    „Nun ja, wer zuletzt lacht …“, stellte Greythorne verkniffen fest, lüftete den Hut und entfernte sich.
    „Aufgeblasener Affe“, murmelte Tanner in sich hinein.
    Pomroy wandte sich ihm angeheitert zu. „Hast du etwas gesagt?“
    Tanner blieb ihm die Antwort schuldig, da er wieder jemanden in der Menge entdeckt hatte. Er sprang auf, der Stuhl kippte nach hinten und fiel mit lautem Krach auf die Holzdielen, während er mit einem Sprung über die Balustrade setzte.
    „Flynn!“, rief er und schob sich durch das Gedränge, nahm seinen Sekretär am Arm und zog Flynn zur Seite. „Wann treffen Sie sich mit ihr?“
    Flynn zeigte sich keineswegs überrascht, Tanner zu begegnen. „Das ist bereits geschehen“, antwortete er unerschütterlich.
    „Und mit welchem Ergebnis?“
    Flynns kurzes Zögern machte Tanner ungeduldig. „Ich konnte ihr den Ring übergeben“, erklärte er schließlich.
    „Gut gemacht!“ Tanners Augen leuchteten auf. „Gefällt er ihr?“
    „Nun ja, sie meinte, es sei mehr als eine kleine Aufmerksamkeit.“
    „Immerhin etwas.“ Tanner festigte den Griff um Flynns Arm. „Aber wir müssen endlich vorankommen. Dieser Greythorne schleicht um sie herum. Gerade sprach er mich darauf an.“ Er schüttelte sich angewidert. „Ich erhoffte mir ein Treffen für heute Abend.“
    „Ich habe Sie heute Abend aber nicht erwartet, Mylord“, meinte Flynn ausweichend.
    Tanner feixte. „Ja richtig. Es gelang mir, mich von einem Hauskonzert einer schauerlichen Sopranistin zu verdrücken. Es war unerträglich. Ich kann Ihnen nur sagen, Miss O’Keefes süße Stimme war wie Balsam auf meine wunde Seele.“ Er rieb sich den Nacken. „Aber die Sache zieht sich zu sehr in die Länge.“
    „Wie gesagt, Miss O’Keefe zu einer Entscheidung zu bringen, erfordert Geduld.“
    „Tja, Geduld ist nicht meine Stärke, wie wir beide wissen.“ Tanner schlug ihm auf die Schulter. „Deshalb verlasse ich mich auf Sie, Flynn. Wenn es nach mir ginge, würde ich sofort ein Treffen fordern. Aber ich befürchte, davon raten Sie mir ab, wie?“
    „Ja, Ihre Befürchtung trifft zu.“
    Tanner schnaubte gereizt. „Ich frage mich nur, was Greythorne ausheckt. Ich traue dem Kerl nicht über den Weg.“
    „Ich kann Ihnen versichern, die Dame hat keinerlei Interesse an ihm“, erklärte Flynn im Brustton der Überzeugung.
    Tanner grinste zufrieden. „Gut zu wissen. Was ist unser nächster Schritt?“
    „Ich werde morgen Abend mit ihr speisen.“
    Erstaunt sah Tanner ihn an. „Sie speisen mit ihr? Gute Idee. Sehr gut sogar.“ Irgendwie gelang es seinem Sekretär, immer öfter und immer mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Das war ein gutes Zeichen.
    Flynn lächelte dünn.
    „Tanner!“ Pomroy stand an der Balustrade des Separees und winkte ihn zu sich.
    Der Marquess winkte ebenfalls. „Ich muss zurück. Pomroy hat zwei reizende Kätzchen aufgegabelt, nichts Besonderes, aber alles ist besser als dieses grauenvolle Hauskonzert.“ Er verdrehte die Augen. „Viel Spaß noch, Flynn. Schauen Sie sich um, welche Vergnügungen Vauxhall Ihnen zu bieten hat.“
    „Danke, Sir“, entgegnete Flynn.
    Tanner begab sich wieder zu seiner Gesellschaft, ohne darauf zu achten, dass sein Sekretär seinen Rat nicht befolgte. Vielmehr strebte Flynn dem Ausgang zur Kensington Lane zu, wo er sich eine Mietdroschke in die Audley Street nahm.
    Am nächsten Abend beobachtete Rose vom Fenster aus, wie ihr Vater und Letty um die Ecke bogen, wartete noch ein paar Minuten, bis sie mit Sicherheit annehmen konnte, dass sie in eine Droschke gestiegen waren, legte Hut und Handschuhe an, hängte sich den Einkaufskorb um und verließ das Haus. Theater und Amüsierlokale hatten ihre Tore noch nicht geöffnet, dennoch war die Straße belebt mit eleganten Herren, die jungen Frauen in greller Aufmachung, die auf den Gehsteigen flanierten, beifällige Blicke zuwarfen.
    An einer Marktbude kaufte sie zwei in Blätterteig gerollte Fleischpasteten. Am nächsten Stand Erdbeeren, einen Krug Schlagsahne und eine Flasche Madeirawein. Ein einfaches Essen, aber mehr konnte sie ihm nicht bieten, ohne die Küche zu benutzen und Lettys Verdacht zu wecken. Zurück in der Wohnung, stellte sie die Fleischpasteten vor den Kamin, um sie warm zu halten, deckte den Tisch, trat einen Schritt

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