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Baltasar Senner 03 - Busspredigt

Baltasar Senner 03 - Busspredigt

Titel: Baltasar Senner 03 - Busspredigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Schreiner
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gelöst.«
    »Wenn das aber nicht der Fall ist, werden Sie sich darum kümmern, dass die Glocken wieder läuten?«
    »Versprechen kann ich nichts, Herr Senner. Aber Sie kennen mich: Ich lasse Sie nicht im Stich. Und wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich muss los.«
    *
    Baltasar traf sich mit dem Rechtsanwalt und Jutta Moser vor dem Gebäude der Kriminalpolizeiinspektion in der Nibelungenstraße. Sie meldeten sich bei Kommissar Dix an.
    »Wie gut, dass die Freundin des Jungen ausgesagt hat«, meinte der Anwalt. »Damit war die Sache für die Staatsanwaltschaft erledigt. Selbst ohne die Aussage der Zeugin hätte es für eine Anklage nicht ausgereicht, denn es fehlte ein plausibles Tatmotiv. Das Blut auf dem Sweatshirt war das einzige Indiz, doch Mosers Erklärung diesbezüglich war nicht zu widerlegen. Damit ist Ihr Sohn entlastet und wieder frei, Frau Moser.«
    Valentin wartete bereits im Büro des Kommissars.
    »Mama!«, rief er, als er seine Mutter sah und schloss sie in die Arme. Frau Eder liefen Tränen übers Gesicht. »Bub, endlich, was hab ich mir Sorgen um dich gemacht! Bin ich froh, dich wiederzusehen. Komm, jetzt fahren wir nach Hause.«
    Dix und Mirwald hatten die Szene stumm beobachtet.
    »Wir müssen Ihren Sohn gehen lassen, Frau Moser«, sagte Mirwald. »Das heißt nicht, dass wir restlos von seiner Unschuld überzeugt sind.«
    Er wandte sich an Valentin.
    »Wir werden Sie weiterhin im Auge behalten. Unsere Recherchen sind noch nicht abgeschlossen.«
    »Ich hab immer gesagt, dass ich unschuldig bin, jetzt ist es bewiesen!« Valentin ging sichtlich triumphierend zur Tür. »War’s das?«
    Dix nickte.
    Im Gang fragte Baltasar den Jungen: »Warum haben Sie nicht früher gesagt, dass Sie zur Tatzeit mit Marlies Angerer zusammen waren? Da hätten sich alle Beteiligten viel Zeit und noch mehr Nerven erspart.«
    »Marlies hat Ihnen doch erzählt, warum ich nichts gesagt habe. Die Situation war beschissen, mein bester Freund, dessen Freundin, die meine Ex ist und mit der ich wieder was habe. Ich hatte gehofft, dass sie den Mörder bald finden würden, dann wäre es alles gar nicht so weit gekommen. Und mal angenommen ich wäre der Täter, wäre ich so blöd und würde ein belastendes Kleidungsstück aufbewahren? Ein perfektes Verbrechen sähe anders aus.«
    »Nun, jeder Täter macht Fehler, aber das ist ein anderes Thema. Gute Heimfahrt.«
    Baltasar schüttelte allen die Hand.
    »Ich bleibe noch einen Moment, ich habe noch was mit den Beamten zu besprechen.«
    Die beiden Kommissare saßen am Schreibtisch.
    »Herr Senner, können wir Ihnen was anbieten? Kaffee?« Wolfram Dix deutete auf eine Glasdose mit Teebeuteln. »Oder Sieben-Kräuter-Mischung aus dem Bayerischen Wald. Von meiner Frau. Hilft gegen alles, sagt sie, Prostata, Husten, Rheuma. Sie können es sich aussuchen, aber ehrlich gesagt ist dieses Gebräu nicht genießbar.«
    »Danke, ich brauche nichts. Was machen die Ermittlungen?«
    »Sehen Sie doch«, raunzte Mirwald. »Wir machen weiter. Inzwischen waren wir auch bei Frau Spirkl in Regensburg. Und stellen Sie sich vor, die Dame hat uns berichtet, sie hätte bereits Besuch von einem Priester bekommen!«
    Mirwald verdrehte die Augen.
    »Es ging um den Spendenscheck, den ich von Graf erhielt, Sie wissen schon.«
    »Jedenfalls ist das eine neue Spur«, sagte Dix. »Wir werden uns noch intensiver mit Grafs Vergangenheit auseinandersetzen müssen. Vielleicht ist da ein Motiv zu finden.«
    »Wohl wahr. Wie ich bisher gehört habe, hatte Anton offenbar auch seine unangenehmen Seiten.«
    »Sie haben was gehört?« Mirwald verschränkte die Arme. »Ist es das, was ich vermute? Sind Sie wieder fremdgegangen, Hochwürden, wildern Sie wieder in unserem Revier?«
    »Ich habe mich mit Grafs ehemaligen Geschäftspartnern unterhalten.«
    Baltasar erstattete Bericht über seine Treffen mit Feuerlein und Manrique alias Helfer.
    »Angra GmbH? Das ist lange her, da steckten sie in massiven finanziellen Schwierigkeiten, sie waren zahlungsunfähig«, sagte Mirwald. »Wir haben das überprüft, aber nichts entdeckt, was mit dem Mord zu tun haben könnte.«
    »Da müssen Sie wohl tiefer bohren«, antwortete Baltasar.
    »Überlassen Sie das einfach uns«, sagte Mirwald, »wir sagen Ihnen ja auch nicht, welche Lieder Sie in Ihrer nächsten Messe singen lassen sollen.«
    »Kennen Sie etwa katholische Kirchenlieder?«
    »Haben Sie eine Ahnung!« Mirwald grinste. »Passen Sie mal auf.«
    Er begann zu singen: »Ein feste Burg ist

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