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Balthazar: Roman (German Edition)

Balthazar: Roman (German Edition)

Titel: Balthazar: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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erinnerte sich daran, wie sich Skye im Bus an ihn gelehnt und eine Wärme wie die letzte Glut eines Feuers verströmt hatte. Er fühlte noch immer ihren Mund auf seinem.
    Mit einem Seufzen versuchte Balthazar, diese Gedanken wegzuschieben. Skye war ein wunderschönes Mädchen. Er genoss es, seine Zeit mit ihr zu verbringen, und er war zu allem entschlossen, um sie vor Redgrave und seinem Clan zu beschützen. Das war allerdings alles, was je zwischen ihnen sein konnte. Weiter als bis zu diesem impulsiven Kuss, der ein Fehler gewesen war, durften sie nicht gehen, denn am Ende wäre es nicht fair ihr gegenüber.
    Aber es war so lange her, dass jemand, der gut und anständig war, ihn auf diese Weise begehrt hatte. Vor seinem geistigen Auge sah er wieder ihre Silhouette im Fensterrahmen, als sie gestern in der Dunkelheit nach ihm Ausschau gehalten hatte.
    Keine Menschen .
    Balthazar machte sich für den Tag bereit, kämmte sich seine Haare zurück und zog sich so konservativ und spießig an, wie es sein Kleiderschrank ermöglichte. Dabei dachte er daran, wie zerbrechlich Skye in der vergangenen Nacht ausgesehen hatte. Dass er sie nach ihrem Kuss so hartherzig abgewiesen hatte, konnte ihrer Gemütsverfassung nicht gutgetan haben. Wie hatte er sich nur so gehen lassen und so egoistisch sein können, dass er ihr nun noch mehr aufbürdete, wo sie doch ohnehin schon so viel auf ihren zarten Schultern zu tragen hatte?
    Er schlüpfte in sein Sakko und sah sich im Spiegel an; sein Bild war scharf und kräftig, was zweifellos an dem Schluck von Skyes Blut lag, den er in der Nacht zuvor getrunken hatte. Selbst in kleinen Mengen verlieh Menschenblut den Vampiren eine Form von Vitalität, die durch nichts sonst zu erreichen war. In ihm nagte das Gefühl, dass er diese Lebendigkeit nicht verdient hatte.
    »Du Bastard«, sagte er zu dem Mann im Spiegel.
    Ein Klopfen an der Tür ließ ihn zusammenfahren. Sein erster Gedanke galt Skye, aber er hatte ihr gar nicht genau beschrieben, wo er jetzt wohnte. Um ihn hier zu finden, musste ihm jemand gefolgt sein.
    Balthazars Körper begann sich zu verkrampfen. Er ging in die kleine Küche und suchte in der Besteckschublade nach einem Messer, doch er fand nichts Längeres als ein Brotmesser mit einer Klinge von dreißig Zentimetern, die aber immerhin robust war. Das musste genügen. Er hielt das Messer so, dass die Klinge flach auf der Innenseite seines Armes lag, legte die Hand auf den Türgriff, holte tief Luft und öffnete.
    Madison Findley stand auf der Matte, eine Kaffeemaschine in der Hand.
    »Madison!« Balthazar verschränkte die Arme hinter dem Rücken, um Madison seine Verteidigungswaffe nicht sehen zu lassen. »Guten Morgen!«
    »Tut mir leid, wenn ich Sie störe, Mr More.« Madison sah kein bisschen so aus, als ob ihr irgendetwas leidtäte; stattdessen verdrehte sie in der typischen Geste der ewig Neugierigen den Kopf, um so viel wie möglich vom Kutschhaus in Augenschein zu nehmen. »Meinem Dad ist gestern Abend eingefallen, dass bei Ihnen im Haus die Glaskanne der Kaffeemaschine kaputtgegangen ist und wir noch nicht dazu gekommen sind, für Ersatz zu sorgen.« Sie streckte Balthazar die neue Kaffeemaschine entgegen: »Bitte schön!«
    »Oh, danke. Ich lechze nach Koffein.«
    Zwar reagierte Balthazar nicht besonders auf Koffein, aber ihm fiel keine andere Bemerkung ein, über die sie beide kurz lachen konnten, damit Madison von dem Geräusch des Messers, das er unauffällig auf den Tisch schob, nichts mitbekam.
    »Ich habe gehört, dass Sie Skye gestern nach Hause gebracht haben. Wie geht es ihr denn jetzt?«
    »Ganz gut, denke ich. Es kann ganz schön heiß werden in der Sporthalle, und wenn man gerade frisch aus der Kälte kommt … Sie wissen schon.« Das ergab zwar wenig Sinn, aber Balthazar hoffte, dass Madison einfach über seine Erklärung hinweggehen würde. »Ich habe Skye zu Hause abgesetzt. Heute Morgen sollte sie eigentlich wieder im Unterricht sein.«
    »Das ist gut. Hey, soll ich Ihnen die Maschine anschließen?«
    Sie hatte schon einen Schritt durch die Tür gemacht, ehe Balthazar ihr die Kaffeemaschine aus der Hand nehmen konnte. »Ich schaffe das schon, Madison. Aber im Ernst, vielen Dank fürs Vorbeibringen.«
    »Na gut.« Madison zögerte kurz, ehe sie Balthazars Bleibe wieder verließ. »Dann sehe ich Sie gleich im Unterricht!«
    »Und nicht zu spät kommen!«, rief Balthazar ihr gut gelaunt hinterher, während er die Tür wieder zumachte. Was für eine typische

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