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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Konsequenzen haben konnte. Noch ein Grund mehr, dass ich dabei sein sol te.
    Verzweifelt griff ich nach dem letzten Strohhalm: »Aber ich bin euer Berater in Inderlanderangelegenheiten!«
    Er legte mir die Hand auf die Schulter, aber ich stieß sie weg.
    »Es gibt nun einmal klare Regeln, die wir befolgen müssen.
    Ich habe meinen ersten Fal vor Gericht verloren, weil der Tatort kontaminiert worden war, und ich werde dieses Risiko bei Kalamack auf keinen Fal eingehen, nur weil du nicht warten kannst. Der Tatort muss gesichert werden, abgesucht, gereinigt, fotografiert, analysiert, und was es sonst noch so al es gibt. Du kannst rein, sobald das Medium da war.
    Verstanden?«
    »Das Medium?«, fragte ich verständnislos.
    »Okay, das mit dem Medium sol te ein Scherz sein, aber wenn du ohne meine Erlaubnis auch nur einen deiner lackierten Fingernägel über die Türschwel e schiebst, werde ich dich schnel er rausschmeißen, als eine Gazel e Piep sagen kann.«
    Eine Gazelle Piep sagen? Wenn er die Metaphern so durcheinanderwarf, musste es ihm wohl wirklich ernst sein damit.
    »Brauchst du einen AZE-Anzug?«, fragte er mit Blick auf den Hundetransporter.
    Diese subtile Anspielung nahm mir den Wind aus den Segeln. Antizauber-Equipment. Bei meinem letzten Versuch Trent festzunageln, hatte er den einzigen Zeugen direkt vor meiner Nase getötet. »Nein.«
    Mein bedrückter Ton schien Glenn zufriedenzustel en.
    »Al es klar.« Er drehte sich um und ging.
    Jenks verharrte vor mir in der Luft, eingehül t in glitzernden Pixiestaub. »Sag mir Bescheid, wenn du was findest«, wies ich ihn an, froh darüber, dass wenigstens ein Repräsentant unserer armseligen kleinen Firma dabei sein konnte.
    »Darauf kannst du wetten, Rachel«, versprach er mir, bevor er hinter Glenn herflitzte.

    Edden stel te sich stil schweigend neben mich. Es fühlte sich an, als wären wir wieder auf der High School und als Einzige nicht zu der großen Poolparty eingeladen worden, die wir von der anderen Straßenseite aus neidisch beobachteten. Gemeinsam mit einem nervösen Trent, einer eingeschnappten Sara Jane und einem angespannten Quen verfolgten wir, wie Glenn mit dem Warnruf »FIB« an die Tür klopfte - als ob das noch notwendig gewesen wäre - und sie öffnete.
    Jenks drang als Erster in den Raum vor, kam aber sofort wieder raus und landete unsicher auf dem Geländer. Glenn lehnte sich kurz in die dunkle Öffnung.
    »Holt mir einen Mundschutz«, sagte er in die gespannte Stil e hinein.
    Ich atmete auf. Er hatte etwas gefunden. Und es war mit Sicherheit kein Hund.
    Eine der Beamtinnen bedeckte ihre Nase und reichte Glenn eine OP-Maske. Stechender Fäulnisgestank überlagerte den angenehmen Duft von Heu und Pferden. Ich rümpfte die Nase und schaute zu Trent, der noch immer keine Reaktion zeigte. Die bedrückende Stil e auf dem ganzen Parkplatz wurde nur von dem Summen vereinzelter Insekten durchbrochen. Im oberen Stockwerk winselte Socks und kratzte an der Hose ihres Betreuers, um ihre Belohnung einzufordern. Mir wurde langsam schlecht. Warum hatte niemand den Gestank bemerkt? Der Raum musste mit einem Zauber hermetisch versiegelt gewesen sein.
    Glenn trat über die Schwel e. Für einen Moment sah man noch seinen Rücken, dann drang er weiter in den Raum vor und war verschwunden. Jetzt gab es nichts mehr zu sehen außer der dunklen Türöffnung. Eine uniformierte Beamtin reichte eine Taschenlampe in das Dunkel. Jenks sah mich nicht an, sondern stand bewegungslos auf dem Geländer.
    Seine Flügel hingen leblos an ihm herunter.
    Mein Herz klopfte wild, als die Beamtin an der Tür zur Seite trat, um Glenn rauszulassen. »Es ist tatsächlich eine Leiche«, erklärte er einer zweiten Beamtin ruhig. »Nehmen Sie Mr. Kalamack mit zur Befragung.« Er holte tief Luft. »Und auch Ms. Gradenko.«
    Die Frau bestätigte leise den Befehl und kam die Treppe herunter, um ihn auszuführen. Ich warf Trent einen triumphierenden Blick zu, doch das Gefühl hielt nicht lange an, da ich an die tote Dr. Anders denken musste. Dann erinnerte ich mich daran, wie ich mit angesehen hatte, wie Trent den Leiter seiner Forschungsabteilung umbrachte: schnel , sauber und mit einem perfekten Alibi. Aber diesmal hatte ich ihn geschnappt, hatte schnel genug gehandelt, sodass er seinen Hintern nicht mehr retten konnte.
    Sara Jane klammerte sich an Trent. Sie hatte hektische Flecken auf den Wangen, und in ihren weit aufgerissenen Augen stand nackte Angst. Trent schien sie gar nicht

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