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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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auf dem Schreibtisch. Mein Kiefer schmerzte, da ich so lange krampfhaft die Zähne zusammengebissen hatte. Ich wählte die Nummer von einem der aufgelisteten Angehörigen.
    Ein älterer Mann meldete sich. »Nein«, versicherte ich ihm hastig, als er auflegen wol te. »Ich bin nicht von einem Dating-Service. Vampirische Hexenkunst ist ein unabhängiger Runnerdienst. Momentan arbeite ich mit dem FIB zusammen, um den Mörder Ihrer Frau zu finden.«
    Vor meinem inneren Auge erschien wieder das Bild des zerschundenen Körpers auf der Bahre. Energisch schob ich es weg und verschluss es in einem Bereich meines Bewusstseins, in dem es hoffentlich bleiben würde - zumindest, bis ich das nächste Mal schlief. Ich konnte nur hoffen, dass er das Foto nie zu Gesicht bekommen hatte. Mein Gott, hoffentlich hatte er sie nicht gefunden.
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung, Mr. Graylin«, sagte ich möglichst professionel . »Ich habe nur eine Frage. Hat Ihre Frau vor ihrem Tod irgendwann einmal mit einem gewissen Trent Kalamack gesprochen?«
    »Sie meinen den Abgeordneten?«, antwortete er vol kommen verblüfft. »Wird er denn verdächtigt?«
    »Gott behüte«, log ich. »Ich verfolge nur eine vage Spur.
    Möglicherweise versucht ein Stalker auf diese Weise an ihn heranzukommen.«
    »Oh.« Nach kurzem Schweigen sprach er weiter. »Ja, Sie haben recht. Wir haben uns tatsächlich einmal mit ihm unterhalten.«
    Plötzlich saß ich kerzengerade, und mein Adrenalinspiegel stieg.
    »Wir sind ihm im Frühjahr im Theater begegnet. Ich kann mich daran erinnern, weil sie die Piraten von Pensance gespielt haben und der Piratenkapitän genauso aussah wie Mr. Kalamack. Nach der Aufführung haben wir im Carew Tower zusammen gegessen und über diese verblüffende Ähnlichkeit gelacht. Er ist doch nicht in Gefahr, oder?«
    »Nein«, beruhigte ich ihn. »Ich würde Sie al erdings bitten, mit niemandem über diesen Teil unserer Ermittlungen zu sprechen, bis wir die Sache geklärt haben. Es tut mir leid wegen Ihrer Frau, Mr. Graylin. Sie war ein liebenswerter Mensch.«
    »Vielen Dank. Ich vermisse sie sehr.« Nach einem kurzen, bedrückenden Schweigen unterbrach er die Verbindung.
    Ich legte das Telefon hin, wartete drei Sekunden und gönnte mir dann ein triumphierendes Flüstern: »Ja!« Als ich mit dem Stuhl herumwirbelte, sah ich Glenn in der Tür stehen.
    »Was machst du da?« Er ließ einen weiteren Papierstapel vor mir auf den Tisch fal en.
    Ich grinste ihn an und schaukelte weiter mit dem Stuhl.
    »Nichts.«
    Er ging zu seinem Schreibtisch, drückte die Rufnummernanzeige und legte die Stirn in Falten, als er die letzte Nummer auf dem kleinen Bildschirm sah. »Ich habe dir nicht erlaubt diese Leute anzurufen«, sagte er gepresst. »Der Mann versucht die Sache hinter sich zu lassen. Er kann es sicher nicht gebrauchen, dass du alte Wunden aufreißt.«
    »Ich habe ihm nur eine einzige Frage gestel t.« Mit über-einandergeschlagenen Beinen wippte ich auf dem Stuhl hin und her und grinste breit.
    Glenn sah kurz über die Schulter in den Flur, bevor er fortfuhr: »Du bist hier Gast, und wenn du nicht nach meinen Regeln spielen kannst. .« Er unterbrach sich. »Warum grinst du so?«
    »Mr. und Ms. Graylin waren einen Monat vor ihrem Tod mit Trent beim Abendessen.«
    Glenn richtete sich zu seiner vol en Größe auf und trat einen Schritt zurück. Misstrauisch zog er die Augen zusammen.
    »Was dagegen, wenn ich den nächsten auf der Liste anrufe?«
    Er blickte auf das Telefon neben meiner Hand, dann wieder über die Schulter. Betont beiläufig lehnte er die Tür an.
    »Schrei hier nicht so rum.«
    Selbstzufrieden zog ich den Papierstapel näher heran.
    Glenn setzte sich wieder an den Computer und tippte mit nervtötender Langsamkeit.
    Meine Hochstimmung schwand schnel , als ich den nächsten Autopsiebericht durchsah, diesmal ohne mir die Bilder anzutun. Offensichtlich war der Mann bei vol em Bewusstsein von den Extremitäten bis zum Rumpf zerfleischt worden. Der Pathologe konnte aufgrund der Struktur der Wunden erkennen, dass er dabei noch gelebt haben musste. Da Körperteile fehlten, ging man von Kannibalismus aus.
    Ich versuchte meine Vorstel ungskraft zu zügeln und rief die angegebene Kontaktnummer an, doch niemand nahm ab, es gab noch nicht einmal einen Anrufbeantworter. Als Nächstes wählte ich die Nummer seines ehemaligen Arbeitgebers, der Firma Seary Security.
    Die Frau am anderen Ende der Leitung war sehr nett, konnte mir aber nicht

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