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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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leid. Mein Gott, ich hätte mich nicht einmischen sol en. Aber ich dachte, du hättest nein gesagt!«
    Vol kommen aufgelöst wandte er sich zur Tür, doch es gelang mir, ihn aufzuhalten, bevor er verschwinden konn-te.
    »Nick?« Er blieb wie angewurzelt stehen. »Ich habe nein gesagt.«
    Nicks Augen weiteten sich vor Erstaunen. »Aber. . und du wil st trotzdem zu ihr zurück?«
    Ich setzte mich wieder aufs Bett und sah zu ihm hoch.
    »Natürlich, sie ist meine Freundin. Und ich kann nicht glauben, dass du sie da einfach so liegen gelassen hast!«
    Nick zögerte, immer noch verwirrt. »Aber ich habe doch gesehen, was sie getan hat. Sie war kurz davor, dich zu beißen, und du wil st zu ihr zurück?«

    Ich ließ die Schultern hängen und starrte auf den mit Flecken übersäten, hässlichen, gelben Teppich. »Es war ganz al ein meine Schuld«, erwiderte ich leise. »Wir haben trainiert, und ich bin wütend geworden.« Betreten schaute ich hoch. »Nicht wegen ihr, wegen Edden. Dann hat sie den Großkotz raushängen lassen, und ich bin ausgerastet. Ich bin auf sie losgegangen, als sie nicht damit rechnete. . bin auf ihren Rücken gesprungen, habe sie an den Haaren gezogen, ihren Kopf zurückgerissen und mich an ihren Hals geklammert.«
    Nick ließ sich betont langsam auf den Stuhl sinken und stützte die El bogen auf die Knie.
    »Noch mal zum Mitschreiben: Du wol test mit ihr trainieren, während du wütend warst. Dann hast du gewartet, bis ihr beide total aufgeputscht wart, und dann hast du dich auf sie gestürzt?« Er schnaubte ungläubig. »Meinst du nicht, du hast es eher darauf angelegt, dass sie dich beißt?«
    Ich schaute ihn strafend an. »Ich habe dir doch gesagt, dass es nicht ihre Schuld war.« Ich wol te mich nicht mit ihm streiten, also ging ich zu ihm rüber und setzte mich auf seinen Schoß. Er grunzte überrascht, nahm mich aber sofort in die Arme, sodass ich den Kopf an seine Schulter lehnen konnte. Die Erinnerung an die vom Vampirspeichel ausgelöste Euphorie loderte kurz auf und verschwand wieder. Ich hatte nicht gewol t, dass sie mich beißt, ganz bestimmt nicht. Aber es blieb eine quälende Unsicherheit, ob nicht ein primitiver, genusssüchtiger Teil von mir genau das wol te. Ich hätte vorsichtiger sein müssen, es war nicht ihre Schuld gewesen. Und sobald ich mich selbst endgültig davon überzeugt hatte, würde ich aufstehen, sie anrufen und es ihr sagen.
    Aber erst mal schmiegte ich mich an Nick und lauschte auf den Verkehr draußen, während er mir mit der Hand zärtlich über den Kopf strich. Er schien ungeheuer erleichtert zu sein.
    »Nick? Was hättest du getan, wenn ich sie nicht abgewiesen hätte?«
    Er holte tief Luft. »Dann hätte ich den Kessel an der Tür abgestel t und wäre gegangen«, antwortete er sachlich.
    Ich richtete mich auf, und er stöhnte kurz, als ich das Gewicht verlagerte. »Du hättest zugelassen, dass sie mir die Kehle zerfetzt?«
    Er wich meinem Blick aus. »Ivy hätte dich nicht ausgesaugt und dem Tod überlassen«, erklärte er widerstrebend. »Nicht einmal bei dem Blutrausch, den du in ihr ausgelöst hast. Ich habe gehört, was sie dir angeboten hat. Das war kein One-Night-Stand, das sol te ein Bund für die Ewigkeit werden.«
    In diesem Moment begann die Narbe wieder zu prickeln, was mich so erschreckte, dass es mir sofort gelang, das Gefühl zu unterdrücken. »Wie lange hast du da gestanden?«
    Mir wurde eiskalt bei dem Gedanken, dass hinter diesem Alptraum wesentlich mehr stecken könnte als ein einfacher Kontrol verlust.
    Er konnte mir immer noch nicht in die Augen sehen, zog mich aber noch fester an sich. »Lange genug, um sie fragen zu hören, ob du ihr Nachkomme werden wil st. Ich hätte dir nicht im Weg stehen wol en, wenn es das gewesen wäre, was du wol test.«
    Mir fiel die Kinnlade runter, und ich löste mich aus seiner Umarmung. »Du wärst einfach weggegangen, hättest zugelassen, dass sie mich zu ihrem wil enlosen Spielzeug macht?«
    Jetzt wurde er wütend. »Ihr Nachkomme, Rachel. Nicht ihr Schatten oder ihr Spielzeug. Dazwischen liegen Welten.«
    »Du wärst einfach so verschwunden?« Ich wol te nicht aus seinem Schoß aufstehen, denn dann wäre ich mit Sicherheit einfach aus der Wohnung gestürmt, was ich später bereuen würde. »Du hättest nichts unternommen?«
    Er knirschte vor Wut mit den Zähnen, aber er behielt mich auf dem Schoß. »Ich bin nicht derjenige, der mit einem Vampir in einer Kirche lebt! Ich habe keine Ahnung, was du eigentlich

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