Band 3 - Blutjagd
berührt hat?«
Eine Träne löste sich, und ich hasste es, dass er sie sah.
Hasste, dass er wusste, dass ich den Atem anhielt.
»Du musst fühlen, Rachel.« Seine Stimme wurde sanft und flehend. »Es tötet dich sonst Stück für Stück.«
Ich schluckte den Klumpen in meinen Hals runter. Er verführte mich. Ich war nicht so unschuldig, dass ich nicht gewusst hätte, dass er es versuchen würde. Aber seine Hände auf meinen Armen waren warm. Und er hatte recht.
Ich brauchte die Berührung, sehnte mich verdammt und zur Höl e danach. Ich hatte fast vergessen, wie es sich anfühlte, gebraucht zu werden. Nick hatte mir das zurückgegeben, diesen winzigen, aufregenden Kick, zu wissen, dass jemand anders dich anfassen wol te, und sich wünschte, dass du und nur du ihn berührst.
Ich hatte mehr Kurzzeitbeziehungen gehabt als eine So-ciety-Tusse Schuhe hatte. Entweder war es mein Job bei der LS., oder meine beknackte Mutter, die ständig auf Bindung drängte, oder ich zog Penner an, die einfach dachten, ein Rotschopf sei eine Kerbe in ihrem Besenstiel. Viel eicht war ich auch eine verrückte Zicke, die Vertrauen forderte, ohne es selbst geben zu können. Ich wol te nicht noch eine einseitige Beziehung, aber Nick war weg, und Kisten roch so gut. Er sorgte dafür, dass ich den Schmerz weniger fühlte.
Meine Schultern entspannten sich, und er atmete auf, als er spürte, dass ich den Kampf gegen ihn aufgab. Ich schloss die Augen und lehnte die Stirn gegen seine Schulter, während meine verschränkten Arme einen kleinen Abstand zwischen uns bildeten. Die Musik war sanft und langsam. Ich war nicht verrückt. Ich konnte anderen vertrauen. Ich hatte Nick vertraut, und er war gegangen.
»Du wirst mich verlassen«, hauchte ich. »Sie verlassen mich al e. Sie kriegen, was sie wol en, und sie verlassen mich. Oder sie finden raus, wozu ich in der Lage bin, und verlassen mich dann.«
Seine um mich geschlungenen Arme versteiften sich für einen Moment und entspannten sich dann wieder. »Ich gehe nirgendwohin. Du hast mir schon eine Höl enangst eingejagt, als du Piscary erledigt hast.« Er vergrub seine Nase in meinem Haar und atmete meinen Geruch ein. »Und ich bin immer noch hier.«
Seine Berührung und die Wärme seines Körpers beruhigten mich, und ich entspannte mich langsam. Kisten veränderte meinen Stand - und ich folgte ihm. Ich ließ mich dazu bringen, mich mit ihm im Takt der langsamen und verführerischen Musik zu wiegen.
»Du kannst meinen Stolz nicht verletzen«, flüsterte Kisten, und seine Finger strichen meine Wirbelsäule entlang. »Ich habe mein ganzes Leben mit Leuten verbracht, die stärker sind als ich. Es gefäl t mir, und ich schäme mich nicht, der Schwächere zu sein. Ich werde niemals einen Zauber wirken können, und es interessiert mich nicht die Bohne, dass du etwas kannst, was ich nicht kann.«
Die Musik und unsere fast unmerklichen Bewegungen wärmten mich innerlich. Ich leckte mir über die Lippen und zog meine Arme zwischen uns heraus. Sie wanderten fast automatisch um seine Hüften. Mein Herzschlag wurde schnel er, ich riss die Augen auf und starrte an die Wand, während mein Atem fast unwirklich ruhig ging. »Kisten. .«
»Ich werde immer da sein«, sagte er sanft. »Du kannst mein Verlangen nie stil en, kannst mich nie verschrecken, egal, wie viel du mir gibst. Egal, ob gut oder schlecht. Ich werde immer nach Gefühl hungern, immer und für immer, und ich kann fühlen, wie verletzt du bist. Ich kann es in Freude verwandeln. Wenn du mich lässt.«
Ich schluckte, als er in der Bewegung innehielt. Er lehnte sich zurück, und mit einer zärtlichen Berührung schob er meinen Kopf hoch, sodass er mir in die Augen sehen konnte.
Der pulsierende Bass der Musik beruhigte und betäubte meinen Geist. Sein Blick war berauschend. »Lass mich das tun«, flüsterte er, sanft und gefährlich. Aber durch seine Worte versetzte er mich in die Machtposition. Ich konnte Nein sagen.
Ich wol te nicht.
Meine Gedanken schossen zu schnel durch meinen Kopf, um sie zu realisieren. Seine Hände fühlten sich gut an, und in seinen Augen lag Leidenschaft. Ich wol te das, was er geben konnte - was er versprach. »Warum?«, flüsterte ich.
Seine Lippen öffneten sich, und er atmete langsam aus.
»Weil ich es wil . Weil du wil st, dass ich es tue.«
Ich schaute ihn unverwandt an. Seine Pupil en blieben völ ig gleich, wurden nicht größer. Ich verstärkte meinen Griff, als ich die Arme um seine Hüften anspannte.
Weitere Kostenlose Bücher