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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wieder über ihn gleiten und grinste, als ich schließlich den Blick hob. Verdammt, verdammt.
    Er schob seine Hände hinter meinen Rücken, und mit ein wenig Hilfe von mir zog er mir das Trägertop über den Kopf.
    Ich schlang meine Beine um ihn, verschränkte meine Hände hinter seinem Nacken und schob mein Kinn in seine Halsbeuge. Gott hilf mir, er war schön.
    »Kisten?«, fragte ich, als er mit der Nase meine Haare aus dem Weg schob und die kitzlige Stel e hinter meinem Ohr fand. Ein warmes Gefühl begann sich in meiner Mitte auszubreiten, das seinen Anfang dort nahm, wo seine Lippen mich berührten, und es forderte, dass ich es erkannte.
    Anerkannte. Zu etwas Gutem erklärte.
    »Hast du immer noch dieses enge Biker-Outfit?«, fragte ich verlegen.
    Er lachte, hob mich von der Waschmaschine und trug mich in die Dusche.
    22
    Ich lächelte, als die Musik endete und behagliches Schweigen hinterließ. Das Ticken der Uhr, die über der Spüle hing, schien in dem von Kerzen erleuchteten Raum immer lauter zu werden. Meine Augen wanderten zu den Zeigern, die über das Ziffernblatt glitten. Vier Uhr morgens rückte bereits näher, und ich hatte nichts zu tun außer rumzusitzen und von Kisten zu träumen. Er war ungefähr um drei gegangen, um die Besucherströme bei Piscarys zu regeln, und hatte mich warm, zufrieden und glücklich zurückgelassen.
    Wir hatten den ganzen Abend miteinander verbracht, hatten Sandwiches und Junk Food gegessen, Ivys und meine CD-Sammlungen durchwühlt und dann ihren Computer dazu verwendet, eine Scheibe mit unseren Lieblingsliedern zu brennen. Ich glaube, es war der schönste Abend meines gesamten Erwachsenenlebens. Wir hatten über die Erinnerungen des anderen gelacht, und mir war aufgefal en, dass es mir Spaß machte, mehr mit ihm zu teilen als nur meinen Körper.
    Ich hatte jede Duftkerze angezündet, die ich besaß, um sicherzustel en, dass ich mich entscheiden konnte, wann ich Ivy von meiner neuen Vereinbarung mit Kisten erzählte, und ihr Licht verstärkte noch das friedliche Gefühl, das das sanfte Köcheln des Potpourris auf dem Herd und die leichte Lethargie von dem Schmerzamulett um meinen Hals in mir auslösten. Die Luft roch nach Ingwer, Popcorn und Brownies.
    Ich saß mit aufgestützten El bogen an Ivys Tisch, spielte mit den Amuletten um meinen Hals und fragte mich, was Kisten wohl gerade tat.
    So schwer es mir auch fiel, es zuzugeben, ich mochte ihn wirklich, und dass sich meine Gefühle innerhalb eines Jahres von Angst über Abneigung zu Anziehung und Interesse gewandelt hatten, machte mich besorgt und verlegen. Es war eigentlich nicht meine Art, mein gesundes Misstrauen gegenüber Vampiren wegen einem knackigen Hintern und charmantem Auftreten über Bord zu werfen.
    Dass ich mit einem Vampir zusammenlebe, hat vielleicht auch was damit zu tun, dachte ich, versenkte meine Hand in die Schüssel, die vor mir stand, und aß ein Stück Popcorn, weniger aus Hunger, sondern einfach nur, weil es da war. Ich glaubte nicht, dass meine neue Haltung etwas mit meiner Narbe zu tun hatte; ich hatte Kisten schon vor dem Sex gemocht, sonst hätte es keinen gegeben - und er hatte auch nicht mit der Narbe gespielt, um mich zu beeinflussen.
    Ich wischte mir das Salz von den Händen und starrte ins Leere. Ich hatte über Kisten anders gedacht, seitdem er mich schick gemacht und dafür gesorgt hatte, dass ich mich gut fühlte. Vielleicht, dachte ich und nahm mir noch ein Stück Popcorn. Viel eicht konnte ich bei einem Vampir wirklich etwas finden, was ich noch nie vorher mit einer Hexe, einem Hexenmeister oder einem Menschen geschafft hatte.
    Ich stützte mein Kinn in die Hand und ließ meine Finger langsam über die Dämonennarbe gleiten, als ich mich daran erinnerte, mit welch vorsichtiger Aufmerksamkeit er mir die Haare gewaschen und mir den Rücken eingeseift hatte, und wie gut es sich angefühlt hatte, sich zu revanchieren. Er hatte mich die meiste Zeit den Duschkopf in Beschlag nehmen lassen. So was war irgendwie wichtig.
    Das Geräusch der sich öffnenden Eingangstür ließ meine Augen zur Uhr schießen. Ivy war zu Hause? Schon? Ich hatte eigentlich im Bett sein und so tun wol en, als würde ich schlafen, wenn sie nach Hause kam.

    »Bist du auf, Rachel?«, fragte sie, laut genug, um gehört zu werden, aber leise genug, um mich nicht zu wecken, fal s ich schlafen sol te.
    »Küche«, rief ich zurück. Nervös warf ich einen Blick auf das Potpourri. Es war genug. Kisten hatte gesagt, es wäre

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