Band 3 - Blutjagd
der wirklich bedeutend ist, wird wissen, dass al es, was er sagt, in Wirklichkeit direkt von mir kommt. . ich meine, von Piscary.
Ich muss nichts tun, außer, wenn Kisten in Probleme läuft, mit denen er nicht umgehen kann. Dann ziehe ich als Stoßtrupp aus und haue ihn raus.«
Ich erinnerte mich daran, wie Kisten sieben Hexen so mühelos fertiggemacht hatte, als würde er einen Schokoriegel durchbrechen. Ich konnte mir nichts vorstel en, womit er nicht umgehen können sol te, aber andererseits konnte er gegen untote Vampire nicht viel ausrichten, ohne Piscarys Stärke im Rücken. »Und dir geht es gut damit?«, fragte ich dümmlich.
»Nein«, sagte sie und verschränkte abwehrend die Arme.
»Aber es ist das, was mein Dad rausschlagen konnte, und wenn ich nicht akzeptieren kann, wie er mir hilft, hätte ich ihn nicht um Hilfe bitten dürfen.«
»Tut mir leid«, murmelte ich und wünschte mir, ich hätte einfach den Mund gehalten.
Anscheinend besänftigt ging Ivy quer durch die Küche, um die Thermoskanne in der Tasche mit den Pfählen zu verstauen. »Ich wil Piscary nicht in meinem Kopf haben«, sagte sie und schüttelte die Tasche einmal, bevor sie den Reißverschluss zuzog. »Solange ich tue, was er sagt, bleibt er draußen; und er lässt Erica in Ruhe. Kisten sol te sein Nachkomme sein, nicht ich«, murmelte sie. »Er wil es schließlich.«
Ich stimmte ihr geistesabwesend zu. Plötzlich hielten ihre Finger an der Tasche inne, und ihr Gesicht zeigte ein Echo des Schmerzes, den sie in der Nacht empfunden hatte, als Piscary sie in mehr als einer Hinsicht vergewaltigt hatte. Ich fröstelte, als sie plötzlich tief die Luft einsog und unkonzentriert in die Luft starrte. »Kisten war hier«, sagte sie leise.
Sofort verkrampfte ich mich. Verdammt, ich hatte es nicht mal eine Nacht vor ihr geheim halten können.
»Ahm, ja«, stotterte ich und setzte mich aufrechter hin. »Er hat nach dir gesucht.« Ungefähr vor einem halben Tag. Die Kälte, die ich empfand, vertiefte sich, als ihre Konzentration sich völ ig auf mich richtete, weil sie mein Unbehagen bemerkt hatte. Ihr Kopf ruckte herum, um das Potpourri auf dem Herd anzustarren. Verdammt, verdammt.
Mit zusammengepressten Lippen verließ sie den Raum.
Der Holzstuhl quietschte laut, als ich aufstand. »Ahm, Ivy?«, rief ich und folgte ihr.
Mir stockte der Atem, und ich blieb abrupt stehen, als sie mich auf ihrem Weg zurück aus dem Altarraum fast über den Haufen rannte. »Entschuldige mich«, murmelte sie und glitt mit Vamp-Geschwindigkeit um mich herum. Ihre Haltung war angespannt, und in dem spärlichen Licht, das aus der Küche zu uns drang, konnte ich sehen, dass ihre Pupil en geweitet waren. Mist. Sie wurde vampirisch.
»Ivy?«, rief ich in den leeren Flur, weil sie bereits ins Wohnzimmer verschwunden war. »Zu Kisten. .«
Die Worte blieben mir im Hals stecken, und ich blieb im von Kerzen erleuchteten Wohnzimmer abrupt am Rand des grauen Teppichs stehen. Ivy stand völ ig steif vor der Couch.
Der Couch, auf der Kisten und ich Sex gehabt hatten.
Emotionen schossen über ihr Gesicht und machten mir in ihrem rasanten Wechsel Angst: Bestürzung, Angst, Verrat. Ich zuckte zusammen, als sie sich plötzlich in Bewegung setzte und einen Knopf an der Anlage drückte. Die CD-Schublade mit den fünf CDs fuhr raus. Ivy starrte sie an und versteifte sich noch mehr. »Ich werde ihn töten«, sagte sie, wobei sie mit den Fingerspitzen über die Jeff-Buckley-Scheibe strich.
Schockiert öffnete ich den Mund, um zu protestieren, nur um zu fühlen, wie die Worte in mir starben, als ich die schwarze, schwere Wut in ihrer Miene sah.
»Ich werde ihn zweimal töten«, sagte sie. Sie wusste es.
Irgendwoher wusste sie es.
Mein Herz klopfte. »Ivy«, setzte ich an und hörte die Angst in meiner Stimme. Und damit weckte ich ihre Instinkte. Mit einem Keuchen ging ich rückwärts, aber viel zu langsam.
»Wo ist es?«, zischte sie, und ihre Augen waren weit und wild, als sie den Arm nach mir ausstreckte.
»Ivy. .« Mein Rücken berührte die Wand im Flur, und ich schlug ihre Hand zur Seite. »Er hat mich nicht gebissen.«
»Wo ist es?«
Adrenalin überschwemmte mich. Sie roch es, und ihre Hand schoss nach vorne. Ihre Augen waren schwarz und verloren. Nur durch die Erfahrung aus unseren früheren Sparring-Kämpfen war es mir möglich, ihren Griff zu blocken und unter ihrem Arm durchzutauchen. Ich blieb in der Mitte des Wohnzimmers stehen.
»Hör auf, Ivy!«, rief ich und
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