Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
vereiste Rampe hinaufhelfen konnte. Er versteifte sich und wol te sich zurückziehen, aber ich hielt ihn mit meiner freien Hand fest.
    Es war kalt, und ich wol te nach drinnen. »Ich trage Absätze für Sie«, murmelte ich. »Das Wenigste, was Sie tun können, ist sicherzustel en, dass ich nicht auf meinen Al eresten fal e.
    Oder haben Sie Angst vor mir?«
    Trent sagte nichts, aber seine Haltung strahlte beklommene Akzeptanz aus, als er Schritt für Schritt über den Parkplatz ging. Er schaute über die Schulter zu Jonathan zurück und bedeutete ihm, dass er beim Wagen bleiben sol te. Ich grinste den großen Mann an und schickte ihm Erikas schiefen Hasenohren-Abschiedskuss rüber. Inzwischen war es vol kommen dunkel geworden, und der Wind wehte Eiskristal e gegen meine Beine, die bis auf die Nylonstrümpfe nackt waren. Warum hatte ich nicht darauf bestanden, einen Mantel zu leihen? Dieses Schultertuch war nutzlos. Und es stank nach Flieder. Ich hasste Flieder.
    »Ist Ihnen nicht kalt?«, fragte ich, weil ich sah, dass Trent anscheinend so warm war wie im Juli.
    »Nein«, sagte er, und mir fiel ein, dass Ceri mit ähnlicher Sorglosigkeit durch den Schnee ging.
    »Muss ein Elfending sein«, murmelte ich, und er lachte leise.

    »Jau«, sagte er, und ich sah ihn verwirrt an, als ich dieses saloppe Wort aus seinem Mund hörte. In seinen Augen glitzerte Erheiterung, und ich warf irritiert einen Blick auf den verheißungsvol en Landungssteg.
    »Also, ich bin durchgefroren«, grummelte ich. »Können wir ein bisschen schnel er gehen?«
    Er beschleunigte seine Schritte, aber trotzdem zitterte ich, als wir den Eingang erreichten. Trent hielt dienstbeflissen die Tür für mich auf und bedeutete mir, vorzugehen. Ich ließ seinen Arm los und umarmte stattdessen mich selbst, um mich zu wärmen. Als ich dem Portier ein Lächeln schenkte, bekam ich als Erwiderung einen stoischen, leeren Blick. Ich nahm mein Schultertuch ab und hielt es mit spitzen Fingern der Garderobiere entgegen, während ich mich gleichzeitig fragte, ob ich es wohl praktischerweise hier vergessen konnte - aus Versehen natürlich.
    »Mr. Kalamack und Ms. Morgan«, meldete Trent uns an und ignorierte das Gästebuch. »Wir werden erwartet.«
    »Ja, Sir.« Der Portier winkte jemandem zu, der seinen Platz einnehmen sol te. »Hier entlang.«
    Trent bot mir seinen Arm an. Ich zögerte, versuchte, seine ruhige Miene zu deuten und versagte. Also holte ich tief Luft und schob meinen Arm in seinen. Als meine Finger seinen Handrücken berührten, bemühte ich mich bewusst darum, mein Level von Kraftlinienenergie zu halten, da ich ein leichtes Ziehen an meinem Chi fühlte. »Besser«, sagte er und musterte den vol en Raum, während wir dem Portier folgten.
    »Sie machen erstaunlich schnel e Fortschritte, Ms. Morgan.«

    »Stecken Sie es sich sonstwohin, Trent«, sagte ich und lächelte in die Runde. Seine Hand war warm, und ich fühlte mich wie eine Prinzessin. Der Lärmpegel ließ ein wenig nach, und als die Unterhaltungen wieder einsetzten, lag eine Aufregung darin, die nicht nur auf die Freude am Spielen zurückzuführen war.
    Die warme Luft duftete angenehm. Die Scheibe, die über der Mitte des Raums hing, schien ruhig, aber ich ging davon aus, dass sie, wenn ich sie mit meinem zweiten Gesicht mustern sol te, in hässlichem Purpurschwarz pulsieren würde.
    Ich warf einen Seitenblick auf mein Spiegelbild, um zu überprüfen, ob meine Haare sich aus den Sprays und Spangen des Stylisten befreiten, und war froh, dass das Gelb meines blauen Auges unter dem normalen Make-up verborgen war. Dann schaute ich noch mal hin.
    Verdammt!, dachte ich und wäre vor Überraschung fast stehen geblieben. Trent und ich sahen fantastisch aus. Kein Wunder, dass die Leute uns anstarrten. Er war fit und lässig, und ich war in meinem geliehen Kleid, mit meiner Frisur, die den Hals freigab und mit dem schweren Golddraht meine roten Haare betonte, einfach elegant aus. Wir beide wirkten vol kommen selbstsicher, und wir beide lächelten. Aber genau in dem Moment, als ich dachte, dass wir wie das perfekte Paar zusammen aussahen, fiel mir auf, dass jeder von uns al ein war, auch wenn wir zusammen auftraten.
    Unsere Stärken waren nicht voneinander abhängig, und auch wenn das nicht schlecht war, war es keine gute Voraussetzung, um ein Paar zu sein. Wir standen einfach nur nebeneinander und sahen gut aus.
    »Was ist?«, fragte Trent und bedeutete mir, dass ich vor ihm die Treppe hinaufgehen sol

Weitere Kostenlose Bücher