Band 3 - Blutjagd
zulassen, dass es mich störte. Die gesamte Elfenrasse verließ sich auf Genmanipulation, um weiterzuexistieren.
»Nein«, antwortete Trent. »Die Aufzeichnungen zeigen, dass er - bis auf wenige Ausnahmen - Kinder wie dich sterben ließ und ihre Eltern nicht einmal wussten, dass es eine Behandlung gegeben hätte. Es ist ziemlich teuer.«
»Geld«, fauchte ich, und Trents Gesicht wurde hart. »Wenn die Entscheidung auf Geld beruht hätte, hättest du deinen ersten Geburtstag nicht erlebt«, sagte er gepresst. »Mein Vater hat nicht einen Cent dafür genommen, dass er dein Leben gerettet hat. Er hat es getan, weil er mit deinem Vater befreundet war. Du und Lee sind die einzigen beiden Fäl e, die unter der Sonne wandeln, die er vor dem Tod bewahrt hat, und das aus Freundschaft. Er hat nichts dafür bekommen, dass er euch heilte. Ich persönlich habe langsam das Gefühl, dass er einen Fehler gemacht hat.«
»Das überzeugt mich nicht unbedingt, dir zu helfen«, sagte ich höhnisch, aber Trent warf mir nur einen müden Blick zu.
»Mein Vater war ein guter Mann«, sagte er leise. »Er konnte es deinem Vater nicht verweigern, dein Leben zu retten, nachdem dein Vater sein gesamtes Leben der Aufgabe gewidmet hatte, unsere Rasse zu retten.«
Mit gerunzelter Stirn legte ich eine Hand auf meinen Magen. Mir gefiel nicht, was ich gerade fühlte. Mein Vater hatte sein Leben nicht für meines geopfert - was gut war.
Aber er war auch nicht der aufrechte, ehrliche, hart arbeitende I.S.-Runner gewesen, für den ich ihn gehalten hatte. Er hatte Trents Vater freiwil ig bei seinen il egalen Machenschaften unterstützt, schon lange bevor ich krank wurde.
»Ich bin nicht von Grund auf schlecht, Rachel«, sagte Trent.
»Aber ich werde jeden eliminieren, der droht, den Geldfluss zu stoppen. Die notwendigen Forschungen, um den Schaden zu reparieren, den die Dämonen am Genom meines Volkes gewirkt haben, sind nicht bil ig. Wenn wir ein Muster finden könnten, das alt genug ist, könnten wir es ganz reparieren.
Aber das Genom hat sich so zersetzt, dass wir nicht einmal mehr die Farbe der Teile kennen.«
Meine Gedanken wanderten wieder zu Ceri, und ich ließ meine Miene versteinern. Die Idee, dass sie und Trent sich begegnen könnten, war unerträglich. Außerdem war sie nur eintausend Jahre alt.
Trents glatte Gesichtszüge zeigten nun eine durch Sorgen bedingte Erschöpfung, die ihn um Jahre altern ließ. »Wenn das Geld verschwindet, wird die nächste Generation wieder abrutschen. Nur wenn wir ein Muster aus einer Zeit finden, bevor der Fluch gewunden wurde, können wir es völ ig reparieren und meine Spezies wird eine Chance haben. Dein Vater dachte, das wäre eine Aufgabe, für die es sich zu sterben lohnt.«
Meine Augen hefteten sich auf die Tarot-Karte, auf der Ceris Ebenbild zu sehen war, und ich hielt den Mund. Trent würde sie benutzen wie ein Taschentuch und sie dann wegwerfen.
Er lehnte sich zurück und beobachtete mich scharf. »Nun, Ms. Morgan«, sagte er schließlich und es gelang ihm, sogar in Pyjama und Bademantel beherrscht auszusehen. »Habe ich Ihnen genug gegeben?«
Für einen langen Moment sah ich ihn nur an, beobachtete, wie sich sein Kinn langsam verspannte, als er realisierte, dass ich al es abwog und keineswegs sicher war, für was ich mich entscheiden würde. Ich fühlte mich dreist und selbstsicher, als ich endlich die Augenbrauen hob. »Zur Höl e, Trent. Ich hatte es sowieso auf Lee abgesehen. Was hast du geglaubt, was ich zwei Stunden lang in der Badewanne gemacht habe?
Meine Haare gewaschen?«
Ich hatte keine andere Wahl als Lee festzunehmen, nachdem er versucht hatte, mich in die Luft zu sprengen.
Wenn ich es nicht tat, würde mich jeder, den ich je hinter Gitter gebracht hatte, nach seiner Entlassung ins Visier nehmen.
Trent schaute verdrießlich drein. »Du hast al es schon geplant, oder?«, fragte er, und seine ausdruckslose Stimme verriet seinen Ärger.
»Größtenteils«, grinste ich, und Quen seufzte. Er hatte offensichtlich von Anfang an gewusst, dass ich seinen Boss so richtig aufs Kreuz legen würde. »Ich muss nur meinen Versicherungsvertreter anrufen und al es anleiern.«
Ich wusste, dass Trent zu überlisten mehr wert war als al es Geld, das ich je machen konnte, und ich schnaubte amüsiert, als Quen flüsterte: »Ihren Versicherungsvertreter?«
Ich saß stil und zeigte mit einem Finger auf Trent. »Ich habe zwei Dinge für dich zu tun. Zwei Dinge, und dann ziehst du dich zurück
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