Band 3 - Blutjagd
Tür. Das war es viel eicht wert zu bleiben.
»Wenn ich dir sage, was ich über deinen Vater weiß, wirst du mir dann mit Lee helfen?«
Im Erdgeschoss trat Quen von einem Fuß auf den anderen.
»Sa'han -«
Trents Augenbrauen zogen sich herausfordernd zusammen. »Exitus acta probat.«
Mein Puls beschleunigte sich, und ich rückte den Kunstpelz an meinem Mantelkragen zurecht. »Hey! Redet englisch, Jungs«, schnauzte ich. »Und das letzte Mal, als du behauptet hast, du würdest mir von meinem Dad erzählen, habe ich die Info über seine Lieblingsfarbe gekriegt und wie er seinen Hot Dog mochte.«
Trents Blick wanderte ins Erdgeschoss des großen Raums zu Quen. Sein Securitychef schüttelte den Kopf. »Würdest du dich gerne setzen?«, fragte Trent, und Quen verzog sein Gesicht zu einer Grimasse.
»Sicher.« Ich beäugte ihn misstrauisch, als ich mich umdrehte und ihm dann ins Erdgeschoss folgte. Er ließ sich in einem Stuhl nieder, der zwischen dem Fenster und der hinteren Wand stand. Seine entspannte Körperhaltung sagte mir, dass das der Ort war, an dem er auch normalerweise saß, wenn er diesen Raum benutzte. Er konnte von dort aus den dunklen Wasserfal sehen, und neben dem Stuhl lagen mehrere Bücher, deren Lesezeichen auf gemütliche Nachmittage in der Sonne hindeuteten. Hinter ihm an der Wand hingen vier zerfledderte Visconti-Tarotkarten, jede davon sorgfältig hinter Glas geschützt. Mein Gesicht wurde kalt, als ich bemerkte, dass die gefangene Frau auf der Teufelskarte aussah wie Ceri.
»Sa'han«, sagte Quen leise. »Das ist keine gute Idee.«
Trent ignorierte ihn, und Quen zog sich so zurück, dass er hinter Trent stand und mich finster anblicken konnte.
Ich legte den Kleidersack über einen benachbarten Stuhl und setzte mich. Meine Beine waren übergeschlagen, und mein Fuß wippte ungeduldig. Trent zu helfen wäre eine Kleinigkeit, wenn er mir irgendetwas von Bedeutung erzählte. Zur Höl e, ich würde den Bastard selbst erledigen, sobald ich nach Hause kam und ein paar Zauber anrühren konnte. Yeah, ich war eine Lügnerin, aber zumindest gab ich es mir selbst gegenüber immer zu.
Trent schob sich auf die Kante seines Stuhls. Seine El bogen ruhten auf seinen Knien, und er starrte in die Nacht hinaus. »Vor zweitausend Jahren verschob sich das Machtverhältnis in unserem Kampf, das Jenseits von den Dämonen zurückzugewinnen.«
Ich riss die Augen auf. Mein Fuß hörte auf sich zu bewegen, und ich zog den Mantel aus. Es würde viel eicht eine Weile dauern, bis wir bei meinem Dad ankamen. Trent fing meinen Blick ein und lehnte sich wieder zurück, als er sah, dass ich seinen umständlichen Weg akzeptierte. Quen machte tief in seiner Kehle ein gequältes Geräusch.
»Die Dämonen sahen ihr Ende kommen«, sagte Trent leise.
»In einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit legten sie ihre internen Machtkämpfe auf Eis und verbündeten sich, um einen Fluch auf uns al e zu winden. Drei Generationen lang fiel uns nicht einmal auf, was passiert war, weil wir die höhere Sterberate unserer Kinder nicht als das erkannten, was es war.«
Ich blinzelte. Die Dämonen waren dafür verantwortlich, dass die Elfen ausstarben? Ich hatte gedacht, dass es an ihrer Paarung mit Menschen lag.
»Die Kindersterblichkeit nahm in jeder. Generation ex-ponentiel zu«, erläuterte Trent. »Unsere dürftigen Siegesaussichten verließen uns in winzigen Särgen und Trauergesängen. Irgendwann verstanden wir, dass sie einen Fluch gewunden hatten, der unsere DNA so veränderte, dass sie spontan brach, und das in jeder Generation schnel er.«
Mein Magen hob sich. Genetischer Genozid. »Ihr habt versucht, den Schaden auszugleichen, indem ihr euch mit Menschen gepaart habt?«, fragte ich und hörte, wie klein meine Stimme klang.
Seine Augen schössen vom Fenster zu mir. »Das war der letzte Grabenkampf, um noch etwas zu retten, bis wir einen Weg finden würden, den Schaden zu reparieren. Letztendlich war es ein Desaster, aber es hielt uns am Leben, bis wir unsere Gentechnik so verbessert hatten, dass wir die Degeneration aufhalten und schließlich einen Großteil davon aufheben konnten. Als es nach dem Wandel il egal wurde, gingen die Labore in den Untergrund, um verzweifelt weiter darum zu kämpfen, die wenigen Überlebenden zu retten. Der Wandel hat uns auseinandergesprengt. Al e paar Jahre finde ich ein verwirrtes Kind.«
Ich fühlte mich unwirklich, als ich flüsterte: »Deine Kranken- und Waisenhäuser.« Ich hätte nie vermutet,
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