Band 3 - Blutjagd
glänzendes Handy aus der Tasche zog und mir gab. Nicht wirklich glücklich rief ich die Auskunft an und fragte nach der Telefonnummer von Davids Firma. Für ein paar Dol ar mehr verbanden sie mich. Warum nicht? Es war ja nicht mein Telefon.
Während Kisten wortlos fuhr, arbeitete ich mich durch ihr automatisiertes System. Es war fast Mitternacht. Er müss-te eigentlich da sein, außer er hatte einen Auftrag oder war früher nach Hause gegangen. »Hi«, sagte ich, als ich endlich jemanden am Hörer hatte. »Ich müsste mit David Hue sprechen.«
»Es tut mir leid«, erwiderte eine ältere Frau mit einem Übermaß an Professionalität in der Stimme. »Mr. Hue ist momentan nicht hier. Kann ich Sie mit einem unserer anderen Agenten verbinden?«
»Nein!«, sagte ich schnel , bevor sie mich wieder ins System verschieben konnte. »Gibt es eine Nummer, unter der ich ihn erreichen kann? Es ist ein Notfal .« Memo an mich selbst: schmeiß niemals, niemals mehr eine Visitenkarte weg.
»Wenn Sie mir ihren Namen und Ihre Nummer geben würden. .«
Welchen Teil von Notfall hast du nicht verstanden?
»Schauen Sie«, sagte ich seufzend. »Ich muss wirklich mit ihm sprechen. Ich bin sein neuer Partner und habe seine Durchwahl verloren. Wenn Sie mich einfach . .«
»Sie sind sein neuer Partner?«, unterbrach mich die Frau.
Der Schock in ihrer Stimme ließ mich zögern. Konnte man wirklich so schwer mit David zusammenarbeiten?
»Yeah«, sagte ich und warf einen Seitenblick auf Kisten. Ich war mir sicher, dass er mit seinem Vamp-Gehör beide Seiten des Gesprächs verstehen konnte. »Ich muss wirklich mit ihm sprechen.«
»Äh, können Sie für einen Moment dranbleiben?«
»Darauf können Sie wetten.«
Kistens Gesicht wurde von den Scheinwerfern entgegenkommender Autos angestrahlt. Sein Kiefer war angespannt, und seine Augen waren an der Straße festgesaugt.
Ich hörte ein Knacken, als sie den Hörer übergab, und dann ein vorsichtiges: »Hier ist David Hue.«
»David«, sagte ich lächelnd. »Hier ist Rachel.« Er sagte nichts, und ich sprach schnel weiter, um ihn in der Leitung zu halten: »Warte! Leg nicht auf. Ich muss mit dir reden. Es geht um eine Forderung.«
Ich hörte, wie sich eine Hand über das Mundstück legte.
»Es ist okay«, hörte ich ihn trotzdem sagen. »Ich übernehme den Anruf. Warum gehen Sie nicht früher nach Hause? Ich fahre dann Ihren Computer runter.«
»Danke, David. Dann bis morgen«, sagte seine Sekretärin leise, und nach einem endlosen Moment hörte ich wieder seine Stimme: »Rachel«, sagte er misstrauisch. »Geht es um den Fisch? Ich habe die Akte bereits eingereicht. Wenn Sie mich angelogen haben, werde ich wirklich ärgerlich.«
»Warum denken Sie immer das Schlimmste von mir?«, fragte ich beleidigt. Meine Augen glitten zu Kisten, der das Lenkrad fest umklammerte. »Ich habe mit Jenks einen Fehler gemacht, okay? Ich versuche, es in Ordnung zu bringen. Aber ich habe etwas, das Sie interessieren könnte.«
Er schwieg kurz. »Ich höre«, sagte er schließlich vorsichtig.
Ich atmete erleichtert auf. Nervös grub ich in meiner Tasche nach einem Stift und öffnete meinen Terminkalender.
»Ahm, Sie arbeiten auf Provisionsbasis, oder?«
»So ähnlich.«
»Na ja, Sie wissen von dem Boot, das explodiert ist?« Ich warf wieder einen kurzen Blick zu Kisten. Das Licht der entgegenkommenden Autos ließ die Bartstoppeln auf seinem verkrampften Kiefer schimmern.
Im Hintergrund hörte ich das Klappern einer Computertastatur. »Ich höre. .«
Mein Puls wurde schnel er. »Ist es bei Ihrer Firma versichert?«
Das Tippgeräusch wurde schnel er und verschwand dann.
»Nachdem wir so ungefähr al es versichern, woran Piscary kein Interesse hat, wahrscheinlich.« Ich hörte wieder das Klappern. »Ja, ist es.«
»Super.« Ich seufzte. Es wird funktionieren. »Ich war auf dem Boot, als es explodierte.«
Ich hörte das Quietschen seines Stuhls durch die Leitung.
»Irgendwie überrascht mich das nicht. Sie sagen, es war kein Unfal ?«
»Äh, nein.« Meine Augen flogen wieder zu Kisten. Die Knöchel an seinen Händen traten weiß hervor, so fest hielt er das Lenkrad umklammert.
»Wirklich.« Es war keine Frage, und das Klappern der Tastatur ging wieder los, gefolgt von dem Brummen des Druckers.
Ich schob mich in Kistens Ledersitz zurecht und kaute am Ende meines Stifts herum. »Wäre es richtig, zu sagen, dass Ihre Firma nicht zahlen wird, wenn Besitz zerstört wird. .«
«. .als Folge von
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