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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hatte. Al es, was er gebraucht hatte, war ein Gedanke daran, wo er hinwol te. Ich wol te zu Hause sein.
    Warum funktionierte es nicht?
    Meine Knie wurden weich, als die erste dunkle Form hervorkroch, um langsam und zögernd aufzustehen. Sie war so dürr, dass es surreal war. Newt schaute sie an und drehte sich dann mit einer hochgezogenen Augenbraue zu mir um.
    »Ein Gefal en, und ich schicke dich zurück.«
    Oh Gott. Nicht noch einer. »Lass mich in Frieden!«, schrie ich. Die rauen Kanten eines Steins schnitten in meine Finger, als ich ihn nach der dürren Gestalt warf und dabei fast umfiel. Ich gab ein Keuchen von mir, das fast wie ein Schluchzen klang, während ich mich mit Mühe auf den Beinen hielt. Der geringere Dämon duckte sich und richtete sich dann wieder auf. Drei neue Augenpaare glühten hinter ihm.
    Ich zuckte zusammen, als Newt plötzlich direkt vor mir war.
    Das Tageslicht war verschwunden. Schwarze Augen bohrten sich in mich, tauchten in meine Seele und belagerten mich, bis meine Furcht an die Oberfläche drang.
    »Du kannst es nicht. Du hast keine Zeit es zu lernen«, sagte Newt, und ich erschauerte. Ich sah Macht, roh und wirbelnd. Newts Seele war so schwarz, dass sie fast unsichtbar war. Ich konnte seine Aura fühlen, die gegen mein Innerstes drückte und durch die Kraft von Newts Wil en langsam in meine eindrang. Ich war nichts. Mein Wil e war nichts.
    »Schulde mir etwas oder stirb in diesem armseligen Haufen zerbrochener Versprechen«, sagte Newt. »Aber ich kann dich nicht durch die Kraftlinien schicken mit dieser dünnen Rettungsleine namens Zuhause. Zuhause ist nicht genug. Denk an Ivy. Du liebst sie mehr als diese verdammte Kirche«, riet er mir, und seine Ehrlichkeit verletzte mich mehr als jeder körperliche Schmerz.
    Die Schatten schrien mit wütenden, hohen Stimmen und sprangen vorwärts.
    »Ivy!«, schrie ich, akzeptierte die Abmachung und wünschte mich zu ihr: der Geruch von Schweiß, wenn wir unsere Übungskämpfe ausfochten; der Geschmack ihrer Brimstone-Cookies; das Geräusch ihrer Schritte; wie sie die Augenbrauen hob, wenn sie versuchte, nicht zu lachen.
    Ich schreckte zurück, als Newts schwarze Gegenwart plötzlich in meinem Kopf war. Wie viele Fehler kann ein Leben überstehen?, erklang es kristal klar in meinem Kopf, aber wessen Gedanke es war, wusste ich nicht.
    Newt presste die Luft aus meinen Lungen, und mein Geist zerbrach. Ich war überal und nirgendwo. Das perfekte Chaos der Linie raste durch mich hindurch und ließ mich in jeder Linie des Kontinents gleichzeitig existieren. Ivy!, dachte ich wieder und verfiel in Panik, bis ich mich an sie erinnerte und mich an ihrem unbeugsamen Wil en und der Tragödie ihres Verlangens festhielt. Ivy. Ich wil zu Ivy.

    Mit einem wilden, eifersüchtigen Gedanken setzte Newt meine Seele wieder zusammen. Keuchend hielt ich mir die Ohren zu, als ein lautes Ploppen mich erschütterte. Ich fiel nach vorne, und meine El bogen und Knie knal ten auf grauen Zement. Leute schrien, und ich hörte das Bersten von Metal . Papier wirbelte auf, und jemand schrie, dass man die LS. rufen sol te. -
    »Rachel!« Ivys Stimme.
    Ich blinzelte durch den Vorhang meiner Haare und sah, dass ich in etwas lag, das aussah wie ein Krankenhausflur. Ivy saß auf einem orangefarbenen Plastikstuhl. Ihre Augen waren rot und ihre Wangen fleckig. Erschüttert starrte sie mich an. Neben ihr saß David, dreckig und zerzaust. Kistens Blut klebte an seinen Händen und seiner Brust. Ein Telefon klingelte, ohne dass jemand dranging.
    »Hi«, sagte ich schwach, und meine Arme begannen zu zittern. »Ahm, könnte einer von euch mich viel eicht hier aufnehmen lassen? Ich fühle mich nicht so gut.«
    Ivy stand auf und streckte den Arm aus. Ich fiel nach vorne.
    Meine Wange schlug auf den Boden. Das Letzte, woran ich mich erinnerte, war die Berührung ihrer Hand an meiner.
    33
    »Ich komme!« Ich beschleunigte meine Schritte, während ich durch den dunklen Altarraum auf die Tür zuging. Meine dicken Stiefel ließen mich trampeln und verteilten bei jedem Schritt kleine Schneehaufen auf dem Boden. Die riesige Essensglocke, die uns als Türklingel diente, erklang wieder, und ich wurde noch schnel er. »Ich komme. Nicht noch mal klingeln, oder die Nachbarn rufen die LS., in Gottes Namen.«
    Das letzte Läuten klang noch im Raum nach, als ich die Hand nach der Klinke ausstreckte. Meine Nase war kalt, und meine Finger waren steif gefroren, weil die beheizte Luft in der Kirche noch nicht

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