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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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.«, schmeichelte er, stand aber geduckt und unterwürfig. Ich hob eine Augenbraue in Jenks'
    Richtung. Viel eicht hatte ich einiges bei Tiermenschen falsch verstanden. Die Frauen hatten die Eier der Alphamännchen in der Hand und besaßen damit tatsächlich die ganze Macht.
    »Knuddelwelpe«, versuchte er es wieder, aber sie stieß seine Hand von sich. »Sie wil nur Zeit gewinnen. Ich wil wissen, wer kommt und sie herausholen wil , bevor sie hier ankommen. Sie ist kein Tiermensch, und ich wil unser Vorhaben mit dem Artefakt nicht in Gefahr bringen, indem wir uns an irgendwelche alten Traditionen halten, die sich überlebt haben.«
    »Diese Traditionen haben dich dorthin gebracht, wo du jetzt bist«, erklärte sie in vernichtendem Tonfal . »Wir müssen ihr keine drei Tage geben.« Pam drehte sich mit einem süßlichen Lächeln zu mir um. »Wir tun es jetzt. Sieh es als erste Vorbereitung fürs Verhör. Das wird sicher spaßig. Und wenn sie mit ihrer Magie betrügt, kann das Rudel sie in Stücke reißen.«
    Meine Hoffnung ging sprichwörtlich vor die Hunde. Walter wusste offensichtlich auch nicht, was er tun sol te, denn er stand in überraschter Erstarrung, als Pam ihm lächelnd einen Kuss auf die Wange gab. »Gib mir zwanzig Minuten, um mich fertig zu machen«, sagte sie und stolzierte aus dem Raum.
    Ich schaute zu Jenks. Scheiße. So hatte ich das nicht geplant.
    14
    Es drang nur wenig Sonne durch die frischen Triebe des Frühlings, und ich zitterte. Es ist die Kälte, dachte ich, nicht der widerliche Geruch nach Asche und Fäkalien oder die Leute, die sich in Zweier- und Dreiergruppen der lauten Menschenmenge zugesel ten. Und es war sicher nicht deswegen, weil Jenks' Hände mit Handschel en vor seinem Körper zusammengekettet waren. Und es konnte auch nicht daher kommen, dass die Stimmung um uns herum langsam den Charakter eines Festivals annahm, während sich al e versammelten, um zu sehen, wie ich verletzt wurde. Nein, das Zittern musste einfach von dem kühlen Mainachmittag kommen.
    »Yeah, genau«, flüsterte ich, zwang mich, die Hände von den El bogen zu nehmen und wippte auf den Zehen, um meine Muskeln zu lockern. Von der nahe gelegenen Feuergrube roch es stark nach altem Rauch, was den zunehmenden Gestank nach Moschus fast überdeckte. Ich hatte so ein Gefühl, dass sie das Ganze noch mit einem Feuer ausgestattet hätten, wenn es nur ein bisschen später gewesen wäre. Momentan sammelten sich die Leute in Tarnkleidung und mit Kappen in kleinen Ansammlungen in einer Ecke, während sich auf der anderen Seite der Lichtung die Tiermenschen mit den lässigen, farbenfrohen Straßenklamotten sammelten und einen auf gleichgültig machten, um cool zu erscheinen. Zwischen ihnen stand die dritte Gruppe in Anzügen oder Kostümen. Sie lachten verhalten über die in den Tarnanzügen, standen aber dem raueren, wilderen Auftreten der bunten Tiermenschen mit ihrem Schmuck und den lauten Stimmen offensichtlich wachsam gegenüber. Das aufgeregte Getuschel auf al en Seiten ging mir langsam auf die Nerven.
    Darunter fühlte ich ein langsames Anschwel en von Macht.
    Es durchfloss mich, und mein Gesicht wurde ausdruckslos, als ich die ungewohnte Empfindung langsam einordnete. Ich dachte an das Fiasko in Mrs. Bryants Wohnung und öffnete mein inneres Auge, um die Auren der Tiermenschen um mich herum zu sehen. Mein Magen verkrampfte sich, als sie langsam sichtbar wurden.
    Dreck auf Toast, dachte ich und warf einen besorgten Blick zu Jenks. Die Auren al er drei Rudel umgab derselbe braune Schein. Die meisten Tiermenschen hatten eine Aura, die am äußersten Rand einen Schein der Farbe ihres Alpha-Männchens trug. Die Chance, dass al e drei Alpha-Männchen auf der Insel braune Auren hatten, war eher gering. Sie waren al e unter einem Werwolf verbunden. Verdammt noch mal, das war nicht fair!
    Und die Bindung war auch noch stark, das erkannte ich, als ich die Umgebung nach einem Ausweg absuchte. Stark genug, um fühlbar zu werden, was sie bei Davids Intervention nicht gewesen war. Das war kein gutes Zeichen für den nahenden Alpha-Wettkampf. Während ich dem Jubel und dem Gerede um mich herum lauschte, drängte sich mir langsam das Gefühl auf, dass die zusätzliche Stärke von den sich dazu gesel enden rangniedrigeren Rudelmitgliedern kam.
    Walter war kein besonders mächtiger Alpha, und ich war nicht eitel genug, um anzunehmen, dass sie das nur getan hatten, um zu sehen, wie ich in der Luft zerrissen wurde.
    Stattdessen vermutete

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