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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Einsatzes fragte, sondern wegen Nick.
    »Was hat er getan?«, fragte sie und schwang aggressiv die Arme. »Hat er dich angebaggert?«
    Ich schaute sie kurz von der Seite an und starrte dann wieder auf die sich nähernde Tür. »Noch nicht.«
    Sie schnaubte und klang wütend. »Wird er. Und dann töte ich ihn.«

    Verdruss breitete sich in mir aus, und ich stampfte so fest auf, dass meine Schritte in der Wirbelsäule zu fühlen waren.
    »Ich kann al ein auf mich aufpassen«, erklärte ich, und es war mir völ ig egal, ob Nick uns zuhörte.
    »Ich kann auch al ein auf mich aufpassen«, erwiderte sie.
    »Aber wenn ich mich zum Trottel mache, hoffe ich, dass du mich aufhältst.«
    »Ich kriege das hin«, sagte ich knapp und zwang meine Stimme zu einem freundlichen Tonfal .
    »Was ist mit dir?«, fragte ich und drehte damit den Spieß um. »Ich dachte, du könntest Cincinnati nicht verlassen.«
    Ihre Miene wurde wachsam. »Es ist nur für einen Tag.
    Piscary wird drüber hinwegkommen.« Ich schwieg, und sie fügte hinzu: »Als ob die Stadt zusammenbrechen würde, nur weil ich nicht da bin. Komm auf den Boden der Tatsachen zurück, Rachel.«
    Ich nickte, machte mir aber trotzdem noch Sorgen. Ich brauchte ihre Hilfe, um zu planen, wie ich aus dem neuesten Schlamassel rauskommen sol te, aber sie konnte mir auch telefonisch oder per E-Mail helfen, wenn es sein musste.
    »Hier sol ten wir für eine Weile sicher sein«, sagte sie und musterte das Gebäude, als wir an der Tür verharrten und Nick zu uns aufschloss. »Es ist rein menschlich.«
    »Gut«, erwiderte ich schwach. Ich fühlte mich fehl am Platz und verletzlich. Ivy öffnete mit ihrer freien Hand die Tür für mich und ließ sie dann vor Nicks Nase wieder zufal en. Ich hatte mich mit absolut leerem Magen in eine Hexe zurückverwandelt, und ausgehungert sog ich den Geruch von gegril tem Fleisch in mich auf. Es war nett hier drin: nicht zu hel , nicht zu dunkel, kein rauchiger Geruch, der al es versaute. An den Wänden hingen Tierteile, und es waren nur wenige Leute anwesend. Kein Wunder, es war Dienstagnachmittag. Viel eicht war es ein wenig zu kalt, aber insgesamt. . nicht schlecht.
    Die Karte stand an der Wand, und es sah nach dem üblichen Kneipenessen aus. Außer der Glastür gab es keine Fenster, und nach dem ersten langen Blick schienen al e gewil t, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern.
    An der kurzen Bar saßen drei fette und ein dürrer Mann auf grünen Vinylstühlen, deren Polster aufgerissen waren, sodass man die weiße Fül ung sehen konnte. Sie schoben sich Essen in den Mund, während sie eine Wiederholung des Spiels der letzten Woche schauten und sich gleichzeitig mit der mütterlich aussehenden Frau mit auftoupierten Haaren hinter der Bar unterhielten.
    Es war erst drei Uhr - zumindest, wenn man nach der Uhr über der Tanzfläche ging, deren Zeiger Angeln waren und deren Zahlen Angelköder. In einer entfernten Ecke stand eine dunkle Jukebox, und über einem mit rotem Filz bezogenen Bil ardtisch hing eine lange Lampe aus farbigem Glas.
    Die Bar schrie »Nordstaaten-Bauerntrampel« in die Welt und vermittelte mir damit ein warmes, wohliges Gefühl. Ich war nicht gern der einzige Inderlander irgendwo, aber hier war die Gefahr wirklich gering. Viel eicht würde um Mitternacht herum jemand mit sieben Gläsern Jägermeister und einem Raum vol er Menschen hinter sich etwas Dämliches tun, aber nicht um drei Uhr nachmittags und mit nur fünf Leuten im Raum - wenn man den Koch mitzählte.
    Jenks und Jax saßen an einem Tisch ganz hinten, und zwischen ihnen und der Wand war eine ganze Reihe von leeren Tischen. Der große Pixie winkte uns zu, und ich machte mir kurz Sorgen, weil sein Hemd offen stand und sein Geruchstarnamulett zu sehen war. Meiner Vermutung nach war er einfach stolz, weil er groß genug war, eines zu tragen, und wol te deswegen damit angeben, aber es gefiel mir nicht, dass er damit unseren Inderlander-Status offen zur Schau stel te. Sie hatten eine LGP - Lizenz für gemischtes Publikum - ausgehängt, aber es war offensichtlich, dass das hier ein Menschentreff war.
    »Ich verschwinde mal kurz«, murmelte Nick.
    Er hielt auf den Torbogen neben der Bar zu, und ich beobachtete ihn, während ich kurz darüber nachdachte, dass er viel eicht nicht zurückkommen würde. Ich warf Jenks einen kurzen Blick zu, und als ich nickte, schickte der große Pixie Jax hinter ihm her. Yeah, ich war dämlich, wenn es um Herzensdinge ging, aber ich war nicht

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