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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dumm.
    Ivy war mir ein bisschen zu nah, als wir uns zwischen den leeren Tischen durchschlängelten und an dem Bil ardtisch sowie der Tanzfläche vorbeigingen. Jenks hatte seine Jacke ausgezogen und saß mit dem Rücken zur Wand, und Ivy schnappte sich den Stuhl neben ihm, bevor ich ihn besetzen konnte. Angefressen griff ich mir den Holzstuhl neben ihr und drehte ihn so um, dass ich die Tür sehen konnte. Die Kerle an der Bar beobachteten uns, und einer setzte sich einen Hocker weiter, um mit seinem Nachbarn zu flüstern.
    Ivy runzelte die Stirn, als sie das sah.
    »Steh auf, Pixie«, sagte sie, und in ihrer Stimme lag eine deutliche Drohung. »Ich wil nicht, dass Rachel neben Dreck-statt-Hirn sitzt.«
    Sofort schlug Jenks' gute Laune in eine Verteidigungshaltung um. »Nein«, erklärte er und verschränkte die Arme. »Ich wil nicht, und du kannst mich nicht zwingen. Ich bin größer als du.«
    Ivys Pupil en weiteten sich. »Ich hätte gedacht, dass du der Letzte bist, der Größe mit Gefährlichkeit gleichsetzt.«
    Er bewegte seine Füße unter dem Tisch. »Stimmt.« Abrupt schob er seinen Stuhl zurück, schnappte sich seine Jacke und rutschte hinter dem Tisch heraus, um sich neben mich zu setzen. »Ich sitze auch nicht gerne mit dem Rücken zur Tür«, grummelte er.
    Ivy schwieg, aber das Braun kehrte in ihre Augen zurück.
    Ich wusste, dass sie sich schwer kontrol ierte und sich so gut wie möglich benahm, weil die Klientel der Kneipe nicht an Vampire gewöhnt war. Dass Jenks sich umgesetzt hatte, um es ihr recht zu machen, war durchaus bemerkt worden. Ich schraubte mir ein gut gelauntes Lächeln ins Gesicht, als die Frau hinter dem Tresen an unseren Tisch trat und vier Gläser Wasser vor uns abstel te. Keiner sagte etwas, und sie zog sich einen guten Meter zurück und nahm einen Block aus ihrem Gürtel. Es war offensichtlich, was sie wol te. Und es war auch offensichtlich, warum sie zur Begrüßung nichts gesagt hatte: Wir machten sie nervös.

    Ivy lächelte breit, milderte es aber sofort ein wenig ab, als die Frau, die ihrem Namensschild zufolge Becky hieß, erbleichte. Ich legte die Arme auf den Tisch, lehnte mich vor und versuchte so hirnlos wie möglich auszusehen.
    »Hi«, sagte ich fröhlich. »Was ist die Spezialität des Hauses?«
    Die Augen der Frau schössen von mir zu Ivy und wieder zurück zu mir. »Ahm, keine Spezialität - Ma'am«, erklärte sie und berührte nervös ihr weißes Haar, das nur blondiert war.
    »Aber Mike hinten macht einen verdammt. . ahm, er macht einen guten Burger. Und heute gibt es Kuchen.«
    Nick gesel te sich schweigend mit Jax auf der Schulter zu uns. Er wirkte unbehaglich, als er sich auf den letzten freien Stuhl neben Ivy und gegenüber von Jenks setzte. Die Frau entspannte sich ein bisschen, weil sie wohl erkannte, dass er ein Mensch war, und aufgrund dieser Tatsache beschloss, dass der Rest von uns wenigstens halb zahm sein musste. Ich wusste nicht, wie sie es machten, weil sie definitiv nicht riechen konnten, ob wir Inderlander waren oder nicht, so wie wir es untereinander taten. Wahrscheinlich irgendein geheimes menschliches Erkennungszeichen oder so.
    »Hamburger klingen gut«, sagte Ivy mit gesenktem Blick.
    Sie versuchte wohl, sanftmütig auszusehen, sah aber nicht zuletzt wegen ihrer steifen Haltung nur angenervt aus.
    »Also Hamburger für al e.« Ich griff ein, weil ich die Sache satthatte und endlich essen wol te. »Und einen Pitcher Cola.«
    Nick rückte seinen Stuhl näher an den Tisch, und Jax flog von seiner Schulter in die Wärme der Lampe über dem Tisch.

    »Ich hätte gerne zwei Hamburger«, sagte der ausgezehrte Mann mit einem Hauch von Trotz in der Stimme. Es klang, als würde er erwarten, dass jemand widersprach.
    »Ich auch«, schloss Jenks sich an, und seine Augen strahlten vor hinterhältiger Unschuld. »Ich verhungere.«
    Nick lehnte sich vor, um auf die Karte an der Wand zu schauen. »Sind da Pommes dabei?«
    »Pommes!«, rief Jenks. Jax auf seiner Lampe nieste. Pixiestaub und die normalere, dreckige Variante rieselten auf den Tisch. »Tink-in-Unterhosen, ich wil auch Pommes.«
    Die Frau schrieb es auf, und ihre sorgfältig gezupften und nachgezogenen Augenbrauen hoben sich. »Zwei Halbpfünder mit Pommes für jeden der Herrn. Sonst noch was?«
    Nick nickte. »Einen Milchshake. Kirsche, wenn Sie das haben.«
    Sie blies die Luft aus und musterte seine magere Gestalt.
    »Was ist mit Ihnen, Süßer?«
    Becky schaute Jenks an, aber er starrte gerade

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