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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hatten wie Vampire. Besser sogar, da Werwölfe sich niemals betrogen, wie Vampire es durchaus mal für Blut tun. Ihre Hierarchie war ausgerichtet auf denjenigen, der den Fokus in seinem Besitz hatte, und seine Zerstörung zerschlug die soziale Struktur der Werwölfe, kastrierte sie politisch und ließ sie in kleinen Rudeln zurück, die sich untereinander bekämpften.«
    Nick biss in seinen zweiten Burger. »Wenn man den Dämonentexten glaubt, wol ten sie gewaltsam die Menschheit verwandeln«, erklärte er und nahm den oberen Teil des Brötchens ab, um seinen Burger wie ein belegtes Brot zu essen. »Diejenigen, die nicht freiwil ig zu Werwölfen wurden, töteten sie. Ganze Familien warfen entweder Welpen oder wurden im Namen des Eroberungszuges gegen die Vampire ermordet. Sie hätten auch eine gute Chance auf den Sieg gehabt, wenn nicht ungefähr zu dieser Zeit die Hexen aus dem Jenseits ausgewandert wären und sich auf die Seite der Vampire und Menschen gestel t hätten. Mit Hexenmagie auf unserer Seite konnten wir sie schlagen.«
    Nervös spielte ich mit den Flip-Flops an meinen Füßen. Ich fragte mich, was er wohl einem Dämon für diese Information hatte geben müssen. Ich hatte noch nie etwas davon gehört, aber Ivy schon; also hatte ich viel eicht nur nicht den richtigen Kurs belegt. Ich konnte nicht anders, als zu denken, dass viel eicht eigentlich die Hexen am oberen Ende der Nahrungskette standen, wenn man mal davon absah, dass wir sehr unabhängig waren und keine politische Struktur hatten. Jeder Erdzauber auf dem Markt, egal, ob er von Mensch, Vampir oder Tiermensch verwendet wurde, war von einer Hexe angefertigt. Ohne uns würden sie ihre kleinen politischen Kriege mit Stöcken, Steinen und Beschimpfungen führen.
    »Der Fokus wurde zerstört«, sagte Ivy mit leiser Stimme und einem tief besorgten Ausdruck in den Augen.
    Nick schüttelte den Kopf. Er nahm einen Schluck Cola und sagte dann: »Er ist dämonengefertigt, und nur ein Dämon kann ihn zerstören. Er wurde seit Generationen von einem hochstehenden Vampir zum nächsten weitergegeben.«
    »Bis du ein Stück deiner Seele dafür verkauft hast«, flüsterte ich, und Nick wurde weiß. Arschdämlicher Mensch, dachte ich, und versteckte dann mein verräterisches Handgelenk unter dem Tisch.
    Jenks beendete sein zweites Lied unter Applaus und gut gelaunten Zurufen. Er verbeugte sich und warf Küsse in die Runde, bevor er dann leichtfüßig zu uns zurückkehrte. Eine Kamera blitzte, und ich wünschte mir, ich hätte an meine gedacht. Jax huschte über den Ladies hin und her, bezauberte sie und half damit seinem Dad, ihnen auszuweichen. Die Stimmung in der Bar hatte sich dank Jenks völ ig verändert; jetzt zeigten sogar die Blicke der Trucker einfach nur gewagten Voyeurismus, wenn sie in unsere Richtung sahen.
    »Essen ist da?«, meinte Jenks und gab mir meine Geldbörse zurück, bevor er sich auf den Stuhl plumpsen ließ und sich mit der Begeisterung eines verhungernden Jugendlichen auf den Burger stürzte. Jax blieb bei den Frauen, lenkte al e ab und blieb so auch in sicherer Entfernung von unserer Unterhaltung. »Was habe ich verpasst?«,fügte Jenks hinzu, bevor er in seinen Burger biss.
    Ich sog die Luft durch die Zähne ein und warf Ivy einen trockenen Blick zu. »Nick hat ein Werwolf-Artefakt geklaut, das die gesamte Machtbalance der Inderlander verschieben und einen Krieg zwischen Vampiren und Werwölfen anzetteln kann«, sagte ich und stopfte meinen Geldbeutel neben die Statue. Ich muss David anrufen und seine Meinung hören. Aderdings, nach reiflicher Überlegung sol te ich es vielleicht besser lassen.
    Jenks erstarrte, den Mund vol er Burger. Er suchte nacheinander erst Ivys, dann meinen Blick, um herauszufinden, ob wir scherzten, aber erst als Nick mit dem Kopf nickte, dachte er daran, zu schlucken. »Heilige Scheiße«, sagte er dann schlicht.
    »So ungefähr.« Ich seufzte. »Was sol en wir damit tun? Wir können es ihnen nicht geben.«
    Nick schob seine Pommes hin und her. »Ich bin derjenige, der die Sache angefangen hat. Ich werde es behalten und untertauchen.«
    Mit einer eleganten, anmutigen Bewegung lehnte sich Ivy in ihrem Stuhl zurück. Sie wirkte ruhig und beherrscht, aber ich konnte an ihren Fingern ablesen, dass sie es nicht war.
    Ihre Hand suchte nach dem Kruzifix um ihren Hals, das nicht mehr da war. »Es ist jetzt nicht mehr so einfach, Professor. Sie wissen, wer Rachel ist. Jenks geben sie viel eicht auf, aber dadurch, dass sie

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