Band 4 - Blutpakt
um sie im Blick zu behalten.
Nick stand mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und der Teigschüssel in der Hand in einer Ecke. Mit zusammengepressten Lippen griff sich Ivy einen Topflappen und riss das Backbleck mit den Keksen heraus. Es klapperte leise, als sie es auf das Blech fal en ließ, auf dem die ungebackenen Teighaufen auf ihren Ausflug in den Ofen warteten.
Ihre braunen Augen fixierten Nick für einen Moment, dann griff sie sich mit dem Topflappen beide Bleche und stampfte zur Tür. Immer noch ohne ein Wort öffnete sie sie und warf al es auf den Laubengang vor der Tür. Ihre Geschwindigkeit näherte sich langsam dem Vampirischen, als sie zurückkehrte, Nick die Teigschüssel aus den widerstandslosen Händen riss und die auskühlenden Kekse von der Arbeitsfläche hineinschob.
»Ivy?«, fragte ich.
»Guten Morgen, Rachel«, antwortete sie angespannt. Sie ignorierte Jenks, öffnete wieder die Tür und warf die metal ene Schüssel zum Rest. Dann nahm sie Jenks den letzten Keks aus der Hand, schnippte ihn über die Türschwel e, knal te die Tür zu und verschwand wieder in ihrem Zimmer.
Völ ig verwirrt schaute ich zu Jenks. Der Pixie zuckte mit den Schultern und machte den Fernseher leiser. Ich folgte seinem Blick zu Nick. Sein Gesichtsausdruck war definitiv rachsüchtig. Ich kniff die Augen zusammen und verschränkte die Arme. »Worum ging es da eben?«, fragte ich.
»Oooooh, das hatte ich ganz vergessen«, sagte er und schnipste kurz mit seinen heilenden Fingern. »Vampire reagieren empfindlich auf den Geruch von Gewürznelken.
Gute Güte, der Geruch muss sie aufgeweckt haben.«
Ich biss die Zähne zusammen. Das hatte ich nicht gewusst. Und Jenks anscheinend auch nicht, denn er war derjenige, der für die Kekse eingekauft hatte. Nick drehte sich zur Spüle um, aber zu langsam, als dass ich sein Lächeln nicht hätte sehen können.
Ich holte tief Luft und entschied, dass er Glück gehabt hatte, dass Ivy ihn nicht hart genug geschlagen hatte, um ihn auszuknocken. In seinem Zustand würde es nicht viel brauchen. Meine Augen wanderten zu dem Schmerzamulett, das er immer noch trug, und ich dachte darüber nach, wie dämlich die gesamte Situation war.
Jenks hatte mir vorhin erzählt, dass Ivy die gesamte letzte Nacht im Internet gewesen war, während Nick versuchte, zu schlafen. Revanche?
Ich trommelte mit den Fingern auf der laminierten Tischplatte herum. Dann stand ich auf, schloss meinen Laptop und schnappte mir mein Dämonenfluchbuch. »Ich bin draußen im Van«, sagte ich ausdruckslos.
»Rachel -«, begann Nick, aber ich packte mir Stift und Liste und ging aus der Küche, wobei das schwere Buch meine Bewegungen ungelenk werden ließ. Irgendwie passte das zu meiner Laune.
»Was auch immer, Nick. .«, sagte ich müde, ohne mich umzudrehen.
Jenks zeigte eine Mischung aus Misstrauen und Wachsamkeit. Das Papier vor ihm war gefül t mit Jax' Arbeit.
Er wurde besser.
»Ich bin im Van, fal s du mich brauchst«, wiederholte ich, als ich an ihm vorbeikam.
»Sicher.« Seine Augen wanderten von mir zu Jax, der immer noch versuchte, Rex unter dem Bett hervorzulocken.
Der Anblick eines Pixies, der eine Überdecke hochhielt und immer wieder »Kitty, kitty, kitty« rief, war sogar in meinen Augen besorgniserregend.
»Rachel«, protestierte Nick, als ich die Tür öffnete, aber ich drehte mich nicht um, sondern ging nur ein paar Schritte zurück und schnappte mir meine Tasche mit dem Fokus darin. Es war definitiv unnötig, das einfach rumliegen zu lassen.
»Du begriffsstutziger Trottel«, sagte Jenks, als ich ging.
»Weißt du nicht, dass sie immer Partei ergreift für. .«
Die Tür schloss sich und schnitt seine Worte ab. »Den Verlierer«, beendete ich seinen Satz. Deprimiert lehnte ich mich gegen die Tür. Den Fokus hatte ich zwischen mich und mein Dämonenbuch geschoben, und ich senkte den Kopf.
Diesmal nicht. Diesmal würde ich nicht Nicks Partei ergreifen, und trotz des Keksvorfal s war hier Nick der Verlierer.
Vogelgesang und die Kühle des Morgens ließen mich den Kopf wieder heben. Es war ruhig und kühl, und es herrschte so gut wie kein Verkehr. Die Sonne bemühte sich, den leichten Nebel zu durchdringen und überzog al es mit einem fahlen goldenen Schein. Die nahe gelegene Seeenge würde wahrscheinlich wunderschön aussehen, aber von meiner Position aus konnte ich sie nicht sehen.
Ich riss mich zusammen, verschob das Gewicht des Dämonenbuches auf meinem Arm und grub in meiner Tasche
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