Band 4 - Blutpakt
Augen ein Ausdruck, als hätte er seinen Retter erblickt.
Das gefiel mir nicht. Wenn die Sache wie geplant ablief, würde ich ihn töten. Grautöne. Nur dieses eine Mal. Ich muss die Welt retten und so weiter.
Hinter mir schob sich Nick in den Raum und huschte verstohlen weiter in die Küche, wo er sich mit verschränkten Armen gegen die Spüle lehnte. Die Lampe über dem Herd ließ ihn noch ausgezehrter aussehen. Ich nahm an, dass er unbemerkt bleiben wol te, aber ihn wol te sowieso niemand beachten.
Zwischen Nick und den Vampiren saß Jenks im Schneidersitz neben dem Artefakt auf der Couch. Ich hatte das hässliche Ding seinen Händen anvertraut, und er nahm seine Aufgabe ernst. Seine Sitzweise sah seltsam aus, aber das harte Glitzern in seinen Augen widersprach dem Braver Junge-Eindruck, unterstützt von Ivys Schwert, dass quer über seinen Beinen lag. Die Vampire ignorierten ihn. Wenn ich Glück hatte, würden sie auch mich ignorieren.
»DeLavine«, sagte Ivy respektvol , ließ ihren Mantel auf das Bett fal en und nickte ihm zu. Sie wirkte wie ein geschätzter Bote, der wusste, dass er gut behandelt werden würde.
Der untote Vampir hob bestätigend die Hand, und sie drehte sich zu Peter um. »Peter«, sagte sie ungezwungener, bedeutete ihm, sitzenzubleiben, und schüttelte seine Hand.
»Ivy Tamwood«, erwiderte der kränkliche Vampir freundlich mit einer Stimme, die für seinen schmalen, krankheitsgebeutelten Körper angenehm vol war. »Ich habe viel von Ihren guten Taten gehört. Danke, dass Sie sich mit mir treffen.«
Gute Taten?, dachte ich und erinnerte mich dann an die Aufträge, in denen es um vermisste Personen ging, die sie in den ersten drei Monaten nach unserer Firmengründung übernommen hatte.
»Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen«, fuhr er fort und ließ ihre Hand los. »Sie können sich den Aufruhr in meinem Haus vorstel en, als Sie angerufen haben.« Er lächelte, aber ich sah eine Spur von Angst darin.
»Shhh«, mahnte der untote Vampir und tätschelte ihm das Bein, weil er die Angst offensichtlich gespürt hatte. »Es ist nur ein Moment Schmerz. Nichts, womit du nicht dein gesamtes Leben verbracht hättest.« Das war das erste Mal, dass er etwas sagte, und in seiner Sprechweise lag ein so leiser Akzent, dass er sich nur noch in der leichten Verlängerung der Vokale bemerkbar machte.
Peter senkte die Augen und nickte. Ich hatte ein Gefühl, als müsste ich mich übergeben. Das war falsch. Ich wol te es nicht tun. Ich hatte es von Anfang an nicht tun wol en. Wir konnten einen anderen Weg finden.
»DeLavine, Peter«, sagte Ivy und winkte mir zu, vorzutreten. »Das ist meine Partnerin Rachel Morgan. Ihre Zauber werden das al es möglich machen.«
Ich konnte nicht anders, als zu bemerken, dass die Frau hinter ihnen völ ig ignoriert wurde und anscheinend auch kein Problem damit hatte. Ich fühlte mich wie ein hochprämiertes Pferd, als ich nach vorne schlurfte und meine Kappe abnahm. Ich war mir meiner platt gedrückten Haare, meiner ausgewaschenen Jeans und meines STAFF-T-Shirts sehr bewusst. Wenigstens war es sauber.
»Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Sir«, sagte Ich, bot DeLavine aber nicht meine Hand an. Auf keinen verdammten Fal . »Peter«, fügte ich hinzu und schüttelte seine.
Er lächelte mit einem Hauch von Zähnen, als seine kalte Hand in meine glitt. Sein Händedruck war fest, aber in seinen Augen stand ein Hauch von Furcht. Ich kann das nicht um.
»Rachel Morgan«, sagte der sieche Vampir, ließ seine Augen kurz über meinen Hals gleiten und hob sie dann höflich wieder, um meinen Blick zu erwidern. »Ich möchte mit Ihnen darüber reden, warum ich -«
»Rachel«, unterbrach DeLavine sanft, und ich zuckte zürn nmen. »Ich wil dich sehen. Komm hierher.«
Verunsichert sah ich zu Ivy, und mein Puls begann zu rasen. Ihr Gesicht war völ ig ausdruckslos, und mit dieser unglaublichen Beruhigung drehte ich mich zu ihm um. Wenn man es mit einem unbekannten Vampir zu tun hatte, war es immer besser, erst einmal nur ihre Existenz anzuerkennen und sich dann mit ihren Untergebenen zu unterhalten, bis sie Interesse bekundeten. Oh, Gott, ich wol te nicht interessant sein.
»Sie werden also meinen Peter von seiner sterblichen Qual befreien«, sagte er, und seine Stimme drang direkt in meine Lungen und sorgte dafür, dass ich kaum atmen konnte.
»Ja, Sir.« Ich schaute ihm in die Augen und fühlte, wie das vertraute Kribbeln aufstieg.
Er erwiderte meinen
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