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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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kam Ivy in den Raum. Ihre Hände waren noch damit beschäftigt, ihr Hemd in die Hose zu stecken. Sie schaute niemanden an, sondern schlurfte zur Kaffeemaschine und fül te zwei Tassen, ohne sich darum zu kümmern, dass die letzten Tropfen auf der Warmhalteplatte zischten. Ich schaute erstaunt auf, als sie zögernd eine Tasse neben mir abstel te.
    Kistens Worte hal ten durch meinen Kopf, während ich sie dabei beobachtete, wie sie sich an ihren Computer setzte.
    Ihre Schultern waren verspannt, als sie ihn anschaltete und ihre E-Mails abholte. Was er darüber gesagt hatte, dass sie sich mehr auf mich stützte, weil ich nichts über ihre Vergangenheit wusste, ließ meinen Magen verkrampfen. Ich schaute sie an, wie sie am äußersten Ende der Küche saß, auf Distanz, aber trotzdem Teil der Gruppe. Ihr perfektes Gesicht war ruhig und unbewegt, ohne irgendein Anzeichen ihrer wilden Vergangenheit. Ich spürte ein Frösteln, als ich darüber nachdachte, was wohl darunter lag; was hervorkommen würde, wenn ich sie verließ. Wie schlimm war es gewesen?
    Ivy schaute vom Bildschirm hoch, und ihre Augen unter dem kurzen Pony suchten mich. Ich ließ den Blick sinken.
    Guter Gott. Es ist nur für ein paar Tage.
    »Danke für den Kaffee«, sagte ich und schlang meine Hände um die warme Tasse, während ich meine Gefühle stählte. Ich musste gehen. Nick und Jax brauchten Hilfe. Ich würde zurückkommen.
    Sie sagte nichts, und ihr Gesicht zeigte keine Gefühlsregung. Auf dem Bildschirm erschien eine Mail nach der anderen, und sie begann sie zu sichten.
    Nervös drehte ich mich zu Ceri um. »Ich weiß das wirklich zu schätzen«, sagte ich und dachte an die lange Fahrt, die wir vor uns hatten. »Wenn ich deine Hilfe nicht hätte, würde ich es nicht mal versuchen. Ich bin nur froh, dass es kein schwarzer Zauber ist«, fügte ich hinzu. Weiß oder nicht, Dämonenmagie war nicht das, wofür ich bekannt werden wol te.
    In ihrem Sonnenfleck versteifte sich Ceris Körper. »Ahm, Rachel?«, sagte sie, und mein Herz schien einen Schlag lang auszusetzen. Langsam hob ich den Kopf, und mein Mund wurde trocken. Jenks erstarrte mit der Tasse am Mund. Er suchte meinen Blick, und seine Flügel blieben absolut regungslos.
    »Es ist ein schwarzer Zauber?«, fragte ich schril .
    »Na ja, es ist Dämonenmagie. .«, sagte sie und klang entschuldigend. »Sie sind al e schwarz.« Sie blickte verwirrt von Jenks zu mir. »Ich dachte, das wüsstet ihr.«
    7
    Ich holte zitternd Luft und streckte die Hand nach der Arbeitsplatte aus. Er war schwarz? Ich hatte einen schwarzen Zauber geschluckt? Das wurde immer besser und besser.
    Warum zur Höl e hatte sie es mir nicht gesagt?
    »Zur Höl e, nein!« Jenks schoss in einer Wolke aus kupfergoldenem Funkeln in die Luft. »Vergesst es einfach. Ivy, vergiss es! Ich mach das nicht!«
    Während Ivy Jenks anknurrte, dass er es tun würde, oder sie würde ihn rückwärts durchs Schlüssel och rammen, taumelte ich zum Tisch und ließ mich in meinen Stuhl fal en.
    Ceri war so seltsam. Sie wirkte so unschuldig wie die Jungfrau von Orleans, aber gleichzeitig akzeptierte sie schwarze Magie so selbstverständlich, als säße sie regelmäßig zu Luzifers Füßen und würde ihm jeden zweiten Mittwoch die Nägel maniküren. Sie waren al e schwarz, und sie sah nicht, dass mit ihnen etwas falsch war?
    Al erdings, wenn man darüber nachdachte - Johanna von Orleans hatte in ihrem Kopf Stimmen gehört, die ihr befohlen hatten, Menschen zu töten.
    »Rachel. .«
    Ceris Hand auf meiner Schulter ließ mich den Kopf heben, und ich starrte sie an. »Ich, äh«, murmelte ich. »Ich habe irgendwie erwartet, dass sie schwarz sind, aber du schienst kein Problem damit zu haben, sie zu machen, also. .«
    Ich schaute auf die Überreste von Jenks' Trank und fragte mich, ob er wohl okay sein würde, wenn er jetzt damit aufhörte.
    »Er braucht seinen Fluch.« Ceri setzte sich grazil und versperrte mir so den Blick auf Ivy und Jenks, die sich am anderen Ende des Tisches stritten. »Und der Fleck von einem oder zwei Flüchen ist unbedeutend.«
    Matalina schoss nach einem von Jenks' schril en Schreien durch das Pixieloch im Fenster und brachte den Geruch des Frühlingsnachmittags mit sich. Ihr gelbes Kleid wehte attraktiv um ihre Knöchel, als sie abrupt anhielt. Ihr Gesichtsausdruck war neugierig, als sie versuchte, herauszufinden, was gerade geschah. Ich hatte das Gefühl, zu ersticken. Unbedeutend? Kapierte sie es nicht?
    »Was ist, wenn ich sie

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