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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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nur zu Gutem verwende?«, versuchte ich es. »Beflecken sie trotzdem meine Seele, wenn ich nur Gutes mit ihnen tue?«
    Matalinas Flügel erstarrten, und sie fiel die zehn Zentimeter auf den Tisch, verlor das Gleichgewicht und kippte nach hinten um, sodass sich ihre Flügel umbogen.
    Ceri atmete in offensichtlicher Verzweiflung aus. »Du brichst mit diesen Flüchen die Gesetze der Natur«, dozierte sie mit zusammengekniffenen Augen, »viel mehr als mit Erdmagie oder Kraftlinienmagie al ein. Es ist unwichtig, ob du sie für Gutes oder Böses einsetzt, der Fleck auf deiner Seele bleibt derselbe. Wenn du mit den Regeln der Natur spielst, zahlst du einen Preis.«
    Meine Augen glitten von ihr zu Matalina und Jenks. Die kleine Pixiefrau stand wieder, und sie hatte eine Hand auf Jenks' Schulter gelegt, während er sich zusammengekauert hatte. So wie es aussah, hyperventilierte er, und roter Pixiestaub stob in solchen Mengen von ihm, dass er erst eine Pfütze bildete und dann auf den Boden rieselte.
    Er wirbelte in dem Luftzug vom Fenster auf und hätte hübsch ausgesehen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass das ein Zeichen dafür war, unter welchem Stress Jenks stand.
    Ivys Lippen wirkten verkniffen. Ich verstand nicht, warum sie mit ihm diskutierte. Ich erwartete nicht von ihm, dass er weitermachte, wenn es ein schwarzer Fluch war. Verdammt, Ceti hat die ganze Zeit Flüche genannt, und ich habe nicht zugehört.
    »Aber ich wil nicht, dass meine Seele schwarz wird. Ich bin gerade erst Als Aura losgeworden.«
    Ceris fein geschnittene Gesichtszüge verzogen sich gereizt, und sie stand auf. »Dann werd es los.«
    Jenks' Kopf flog herum, und seine Augen sahen verängstigt aus. »Rachel ist keine schwarze Hexe!«, schrie er, und ich wunderte mich über seine unerschütterliche Loyalität. »Sie wird es nicht auf einen Unschuldigen abschieben!«
    »Ich habe nie gesagt, dass sie das sol «, widersprach Ceri empört.
    »Ceri«, versuchte ich es zögerlich, während ich Matalina dabei zuhörte, wie sie versuchte, ihren Mann zu beruhigen.
    »Gibt es keinen anderen Weg, das Realitätsungleichgewicht loszuwerden, als es an jemand anderen weiterzugeben?«
    Ceri ging ruhig zu ihrer Teekanne, weil sie sich offensichtlich bewusst war, dass Jenks bereit war, auf sie loszuschießen. »Nein. Wenn man sie einmal verursacht, ist die einzige Möglichkeit, sie loszuwerden, sie an jemand anderen weiterzugeben. Aber ich schlage nicht vor, dass du es einem Unschuldigen auflädst. Leute nehmen es freiwil ig, wenn du ihnen das Geschäft versüßt.«
    Das hörte sich nicht gut an. »Warum würde jemand freiwil ig meine Schwärze auf seine Seele nehmen?«, fragte ich, und die Elfe seufzte und musste sichtlich gegen ihren Verdruss ankämpfen. Takt war nicht in ihrem Repertoire, trotz ihrer Freundlichkeit und übergroßen Hilfsbereitschaft.
    »Du verknüpfst es mit etwas, was sie wol en, Rachel«, sagte sie. »Einem Zauber oder einer Aufgabe. Information.«
    Meine Augen weiteten sich, als ich verstand. »Wie ein Dämon«, sagte ich, und sie nickte.

    Oh, Gott. Mein Magen tat weh. Der einzige Weg, es loszuwerden, war, andere Leute dazu zu überlisten, es zu nehmen. Wie ein Dämon.
    Ceri stand an meiner Spüle, und die Sonne, die sie umspielte, ließ sie wie eine Prinzessin in Jeans und schwarzgoldenem Pul over aussehen.
    »Es ist eine gute Möglichkeit«, sagte sie und pustete auf ihren Tee, damit er schnel er abkühlte. »Ich trage zu viel Ungleichgewicht, um es auf diese Weise loszuwerden, aber wenn ich viel eicht ins Jenseits eindränge und Leute retten würde, die entführt wurden, ihre Seele aber noch besitzen, dann würden sie wahrscheinlich hundert Jahre meines Ungleichgewichts auf sich nehmen im Tausch für die Freiheit aus dem Jenseits.«
    »Ceri«, protestierte ich verängstigt, und sie hob beruhigend eine Hand.
    »Ich werde nicht ins Jenseits gehen«, sagte sie. »Aber wenn sich die Gelegenheit jemals ergibt, dass ich dabei helfen kann, jemanden zu befreien, wirst du es mir sagen?«
    Ivy bewegte sich unruhig, und Jenks unterbrach sie mit einem heftigen »Rachel wird nicht ins Jenseits gehen«.
    »Er hat recht«, sagte ich und erhob mich mit wackeligen Knien. »Ich kann niemanden darum bitten, die Schwärze zu übernehmen, die ich auf meine Seele lege. Vergiss es einfach.« Meine Finger umschlossen den Zauberkessel, in dem sich die Reste von Jenks' Trank befanden. Dann ging ich zu meinem Salzwassertank. »Ich bin keine schwarze Hexe.«
    Matalina

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