Band 4 - Blutpakt
atmete hörbar auf, und sogar Jenks entspannte sich, und seine Füße landeten in einer Pfütze aus silbernem Funkeln auf dem Tisch. Dann schoss er wieder nach oben, als Ceri die Hand auf die Arbeitsfläche schlug. »Hör mir zu, und zwar gut!«, schrie sie und erschreckte mich damit so sehr, dass ich zusammenzuckte. »Ich bin nicht böse, nur weil ich tausend Jahre Dämonenschmutz auf meiner Seele trage!«
Ihre Haarspitzen zitterten, und ihr Gesicht rötete sich.
»Jedesmal, wenn du die Realität störst, muss die Natur es ausgleichen. Das Schwarz auf deiner Seele ist nicht böse, es ist ein Versprechen, dass du das, was du getan hast, wiedergutmachen wirst. Es ist ein Zeichen, kein Todesurteil.
Und du kannst es mit der Zeit loswerden.«
»Ceri, es tut mir leid«, stammelte ich und suchte nach Worten, aber sie hörte mir nicht zu.
»Du bist eine ignorante, törichte, dumme Hexe«, schalt sie mich, und ich duckte mich, während meine Hand den Zauberkessel fester umfasste. Ich fühlte ihre Wut wie eine Peitsche. »Sagst du, dass ich eine schlechte Person bin, weil ich den Gestank von Dämonenmagie trage?«
»Nein. .«, konnte ich einwerfen.
»Dass Gott keine Gnade zeigen wird?«, fuhr sie fort, und ihre grünen Augen blitzten. »Dass ich wegen eines angsterfül ten Fehlers, der zu tausend Jahren weiterer Fehler führte, in der Höl e schmoren werde?«
»Nein. Ceri-« Ich trat einen Schritt auf sie zu.
»Meine Seele ist schwarz«, sagte sie, und ihre Furcht zeigte sich daran, dass ihre Wangen plötzlich bleich waren. »Ich werde niemals al es loswerden, bevor ich sterbe. Ich werde dafür leiden, aber nicht, weil ich eine schlechte Person war, sondern weil ich Angst hatte.«
»Genau deswegen wil ich das nicht tun«, flehte ich.
Sie holte tief Luft, als fiele ihr gerade erst auf, dass sie geschrien hatte. Sie schloss kurz die Augen und schien sich zu fangen. Der Arger war nur noch ein leises Glimmen in ihren Augen, als sie sie wieder öffnete. Ihr normalerweise sanftes Auftreten machte es schwierig, sich daran zu erinnern, dass sie einmal einem Königshaus angehört hatte und es gewohnt gewesen war, Befehle zu erteilen.
Ivy nippte wachsam an ihrem Kaffee, ohne dass sie den Blick von Ceri abwandte. Kisten stel te das Duschwasser ab, und die plötzliche Stil e schien dröhnend.
»Es tut mir leid«, sagte Ceri mit gesenktem Kopf. Ihr Gesicht war hinter dem Vorhang ihrer Haare verborgen. »Ich hätte meine Stimme nicht heben sol en.«
Ich stel te den Kupfertopf auf die Arbeitsfläche. »Mach dir keine Gedanken«, sagte ich. »Wie du gesagt hast, ich bin eine unwissende Hexe.«
Ihr Lächeln war säuerlich und zeigte eine gewisse Verlegenheit. »Nein, bist du nicht. Du kannst nicht wissen, was dir keiner gesagt hat.«
Sie strich mit den Händen über ihre Jeans und beruhigte sich so selbst. »Viel eicht bin ich besorgter, als ich mir eingestehe wegen der Schuld, die ich noch begleichen muss«, gestand sie. »Zu sehen, wie du dir Sorgen über einen oder zwei Flüche machst, wenn ich mehrere Mil ionen auf der Seele habe, macht mich -«
Sie errötete adrett, und ich überlegte, ob ihre Ohren nicht doch ein ganz klein wenig spitz waren. »Ich war sehr unfair zu dir.«
Ihre Stimme hatte einen hoheitsvol en Ton angenommen.
»Vergiss es«, sagte ich erschöpft.
»Rachel.« Ceri versteckte das Zittern ihrer Hände, indem sie die Finger verschränkte. »Die Schwärze dieser zwei Flüche ist so klein, verglichen mit den Vorteilen, die daraus entstehen: Jenks kann sicher reisen, um seinem Sohn zu helfen; du kannst den Dämonenfluch dazu verwenden, dich zu verwandeln, um den Titel als Davids Alpha zu behalten, den du verdienst. Es wäre ein größeres Verbrechen, diese Dinge ungetan zu lassen oder sich zu verstecken, als wil entlich den Preis anzunehmen, den sie dir abverlangen.«
Sie berührte den Topf mit dem restlichen Gebräu, und ich beäugte ihn mit einem üblen Gefühl. Ich würde Jenks nicht bitten, ihn auszutrinken.
»Al es von Wert oder Stärke hat einen Preis«, fuhr sie fort.
»Jax und Nick weiter leiden zu lassen, nur weil du Angst hattest, lässt dich. . übermäßig furchtsam aussehen.«
Feige wäre vielleicht ein besseres Wort. Zweifelnd schaute ich Jenks an, und mir war ganz schlecht bei dem Gedanken, dass ich einen Fluch in mir trug, der nur darauf wartete, eingesetzt zu werden - und dass ich mir das selbst angetan hatte.
»Ich übernehme die Schwärze für meinen Fluch«, sagte Jenks plötzlich
Weitere Kostenlose Bücher