Band 4 - Blutpakt
entsetzt und flog über ihrem Ehemann in die aufgehängten Küchenutensilien.
Die Luft wurde mir aus den Lungen gepresst. Stolpernd streckte ich eine Hand nach hinten und suchte nach einer Stütze. Ich keuchte, als eine Energieflut sich in mich ergoss, und stieß die helfenden Hände von mir. Mein Kopf schien anzuschwel en, und ich schrie auf, als die Linie aus mir herausbrach und Jenks mit einem Krachen traf, das hörbar sein musste.
Ich fiel und fand mich mit Ivys Armen unter meinen Schultern wieder. Sie ließ mich ganz zu Boden gleiten.
Während ich darum kämpfte, mich daran zu erinnern, wie man atmete, hörte ich ein Klirren aus Richtung der aufgehängten Utensilien, gefolgt von einem Stöhnen und einem dumpfen Schlag.
»Süße Mutter von Tink«, sagte eine fremde, leicht maskuline Stimme. »Ich sterbe. Ich sterbe. Matalina! Mein Herz schlägt nicht!«
Ich atmete ein, dann noch einmal. Ich lag immer noch in Ivys stützendem Griff. Und ich konnte nicht klar sehen. Ich schaute an der Ecke der Arbeitsfläche vorbei und sah Kisten neben Ceri, offensichtlich unfähig, zu entscheiden, was er tun sol te. Ich schob Ivys Hand von mir und setzte mich auf, als mir klar wurde, was mich umgeworfen hatte. Es war nicht die Stärke der Linie, die durch mich geschossen war, sondern die Masse von »Muss-ich-zurückzahlen«, die ich gerade auf meine Seele geladen hatte. Ich hatte es, nicht Jenks, und so würde es auch bleiben.
Mit klopfendem Herzen stand ich auf und erstarrte, als ich Jenks auf der Arbeitsfläche sah. »Oh. . mein. . Gott. .«, flüsterte ich.
Jenks drehte sich mit weit aufgerissenen, ängstlichen Augen zu mir um. Sein kantiges Gesicht war zu einer Grimasse verzogen, als er an die Decke sah. Seine Brust bewegte sich schwer, während er hyperventilierte. Ceri stand strahlend an der Spüle. Neben mir starrte Ivy schockiert zu ihm hinüber. Kisten war nicht viel besser. Matalina weinte, und überal flogen Pixiekinder herum. Jemand verhedderte sich in meinen Haaren und zog mich zurück in die Realität.
»Jeder unter fünfzehn - raus aus der Küche!«, schrie ich.
»Jemand sol mir eine Papiertüte holen. Ivy, hol Jenks ein Handtuch. Man könnte denken, du hättest noch nie vorher einen nackten Mann gesehen.«
Ivy setzte sich in Bewegung. »Keinen, der auf meiner Arbeitsfläche sitzt«, murmelte sie, als sie aus dem Raum ging.
Jenks' Augen waren vor Panik weit aufgerissen, und ich schnappte mir die Tüte, die Kisten mir gab. Ich schüttelte sie, bis sie offen war, und pustete hinein.
»Hier«, sagte ich. »Atme da rein.«
»Rachel?«, keuchte er. Sein Gesicht war bleich und seine Schultern kalt, als ich ihn berührte. Er zuckte zusammen, ließ aber dann zu, dass ich ihm die Tüte vors Gesicht hielt. »Mein Herz«, sagte er undeutlich hinter der Tüte. »Etwas stimmt nicht! Rachel, verwandle mich zurück! Ich sterbe!«
Lächelnd hielt ich für ihn die Tüte fest, während er auf meiner Arbeitsplatte saß und panisch hechelte. »Es sol so langsam schlagen«, erklärte ich. »Und du musst nicht so schnel atmen. Langsamer«, beruhigte ich ihn. »Mach die Augen zu. Hol Luft. Zähl bis drei. Atme aus. Zähl bis vier.«
»Schieb's dir in den Arsch«, sagte er, krümmte sich zusammen und fing an zu zittern. »Schau dir an, was beim letzten Mal passiert ist, als du mir gesagt hast, ich sol die Augen schließen und zählen.«
Ivy kam zurück und legte ihm zuerst ein Handtuch über den Schoß und dann ein zweites um die Schultern. Er beruhigte sich langsam, und seine Augen schossen durch die Küche, von der Decke zum offenen Torbogen. Sein Atem stockte, als er durch das Fenster den Garten sah. »Heiliger Mist«, flüsterte er, und ich zog die Tüte weg. Er sah viel eicht nicht aus wie Jenks, aber er klang so.
»Besser?«, fragte ich und trat einen Schritt zurück.
Sein Kopf wippte auf und ab, und während er auf der Platte saß und sich auf seine Atmung konzentrierte, standen wir um ihn herum und starrten den ein Meter neunzig großen Pixie an. Mit einem Wort, er war. . verdammt!
Jenks hatte gesagt, dass er achtzehn war, und so sah er auch aus. Ein sehr athletischer Achtzehnjähriger, mit großen, unschuldigen Augen, einem glatten jungen Gesicht und einem blonden, zerzausten Haarschopf, der danach schrie, geglättet zu werden. Seine Flügel waren verschwunden und ließen nur die breiten Schultern und glatten Muskeln zurück, die sie einst bewegt hatten. Er hatte schlanke Hüften und seine in der Luft baumelnden
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