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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sie selbstzufrieden hinzu. »Wir nehmen keine Karten oder Schecks.«
    Das angeschlagene Schild hinter ihr verkündete zwar das Gegenteil, aber ich würde hier nicht wieder rausgehen. Ich hatte meinen Stolz, und im Vergleich dazu war Geld unwichtig. »Haben Sie eines mit Küche?«, fragte ich und zitterte innerlich. Zweihundertzwanzig Dol ar würden ein ganz schönes Loch in meinen Bargeldvorrat reißen.
    »Das kostet dann dreißig extra«, sagte sie.

    »Natürlich tut es das«, murmelte ich. Wütend riss ich meine Tasche auf und holte zweihundertfünfzig Dol ar heraus, genau in dem Moment, als Jenks wieder reinkam.
    Seine Augen wanderten von dem Geld in meiner Hand zu der Befriedigung im Gesicht der Frau und schließlich zu meiner wütenden Miene, und er verstand sofort. Zur Höl e, wahrscheinlich hatte er mit seinem Pixiegehör das ganze Gespräch belauscht.
    Sein Blick hob sich zu dem Überwachungskamera-Dum-my in einer Ecke, dann schaute er durch die Glastür zum Parkplatz hinaus. »Rachel, ich glaube, wir sind auf Gold gestoßen«, sagte er, nahm sich den Stift, der mit einer Kette am Tisch befestigt war und trug unser Kennzeichen in das Formular ein. »Jemand hat gerade in den Pool gepisst, und ich kann den Schimmel in den Duschen von hier aus riechen.
    Wenn wir uns beeilen, können wir für den Vorspann noch ein paar Bilder von der Brücke bei Sonnenuntergang schießen.«
    Die Frau legte mit plötzlich sehr zögerlichen Bewegungen einen Schlüssel auf den Schalter.
    Jenks klappte sein Handy auf. »Hast du von unserem letzten Trip noch die Nummer vom Gesundheitsamt des Bezirks?«
    Ich zwang mir einen gelangweilten Ausdruck aufs Gesicht.
    »Sie steht auf meinem Klemmbrett. Aber lass uns mit der Einstel ung für den Vorspann noch warten. Wir können eine Sonnenaufgangseinstel ung drehen. Tom hatte das letzte Mal fast einen Anfal , als wir Film verschwendet haben, bevor er die Chance hatte, sich in den lokalen Treffs nach den schlimmsten Übeltätern umzuhören.«
    Die Frau wurde grau. Ich ließ die Banknoten auf den Tresen fal en und nahm den abgenutzten Schlüssel mit dem kleinen Plastikanhänger. Dann hob ich die Augenbrauen; Nummer dreizehn, wie passend.
    »Danke«, sagte ich.
    Jenks beeilte sich, vor mich zu kommen, als ich mich umdrehte, um zu gehen. »Erlauben Sie mir, Ms. Morgan«, sagte er und öffnete mir höflich die Tür. Ich stiefelte mit gerettetem Stolz hindurch.
    Irgendwie gelang es mir, mein Gesicht unter Kontrol e zu halten, bis die Tür hinter uns zufiel. Jenks kicherte, und ich brach fast zusammen. »Danke«, sagte ich durch mein Prusten hindurch. »Gott, ich war kurz davor, ihr eine gute Rechte zu verpassen.«
    »Kein Problem«, sagte Jenks und musterte die Räume. Sein Blick blieb am letzten Zimmer in der kurzen Reihe hängen.
    »Kann ich den Van da rüber fahren?«
    Ich war der Meinung, dass er es sich mehr als verdient hatte, und ließ ihn zurück, um herauszufinden, wie es ging.
    Ich schlenderte währenddessen schon mal über den dunklen Parkplatz, der Hitze verströmte. Im Hintergrund schrien die planschenden Kinder. Die Unterwasserlichter waren angegangen und beleuchteten von unten die offenen Sonnenschirme, was eine einladende Atmosphäre erzeugte.
    Wäre es nicht so kalt gewesen, hätte ich Jenks gefragt, ob Pixies schwimmen konnten. Al erdings wäre es eine Gänsehaut wert, herauszufinden, ob mein mentales Bild von Jenks in einer knappen Badehose mit der Realität übereinstimmte.
    Der Schlüssel klemmte für einen Moment, aber mit ein bisschen Gewackel glitt er ins Schloss. Die Tür öffnete sich, und mir wehte Zitrusduft und der Geruch von frischem Bettzeug entgegen.
    Jenks fuhr den Van zu dem leeren Parkplatz vor der Tür.
    Die Scheinwerfer erleuchteten den Raum und zeigten einen hässlichen braunen Teppich und eine gelbliche Tagesdecke.
    Ich machte das Licht an, ging hinein und hielt auf die angebliche Küche und die zweite Tür hinten im Raum zu. Als ich meine Tasche auf dem Bett abstel te, begann ich, mir Sorgen zu machen, da mir klar wurde, dass die zweite Tür zum Bad führte, nicht zu einem weiteren Schlafzimmer.
    Jenks kam mit meinem Koffer herein und murmelte mit einem Blick auf die niedrige Decke etwas über Höhlen. Er ließ meinen Koffer neben der Tür fal en, warf mir die Schlüssel zum Van zu und ging wieder, wobei er im Vorbeigehen den Lichtschalter ein paarmal an und aus machte, einfach, weil er es konnte.
    »Ahm, Jenks«, rief ich, und meine Finger schmerzten vom

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