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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Zip-Lock-Tüten - meine Amulette und meine Splat Gun befanden. Einen Großteil des gestrigen Tages hatten wir in der fast unbenutzbaren Küche verbracht. Ich hatte mir in einem Discountladen einen Einweg-Kupfereinsatz für die Zauberzubereitung gekauft, und Jenks hatte Ahornsirup gegen al es andere eingetauscht, was ich brauchte, um Gute-Nacht-Tränke und Geruchstarnzauber herzustel en.
    Der Paintbal -Laden war am schwersten zu finden gewesen, da die Beschreibung folgendermaßen gelautet hatte: »Links, wo früher mal das Postamt war, an der Baptistenkirche vorbei, die 1975 abgebrannt ist, und dann an Higgans Farm rechts. Könnt ihr nicht verfehlen.«
    Ich war geistig und körperlich müde, nachdem wir gestern einen Tauchvorbereitungskurs absolviert, Jax nach Details ausgefragt und drei Stunden damit verbracht hatten, die Touristen zu spielen; sechs weitere Stunden lang hatte ich die Zauber zubereitet. Aber am seltsamsten war es gewesen, Jenks dabei zu beobachten, wie er Jax das Lesen beibrachte.
    Der kleine Pixie begriff schnel er, als ich es für möglich gehalten hätte. Während ich meine Tränke rührte, hatten sich Jenks und Jax ausgerechnet die Sesamstraße angeschaut -
    anscheinend sprachen die Musik und die Puppen die Pixiementalität direkt an. Ein Lied hatte sich in meinem Kopf festgesetzt, als ob sich die Melodie um mein Großhirn gewickelt hätte wie ein Alien in einem SF-Film.
    Ich ertappte meinen Fuß dabei, wie er im Takt der flotten Melodie wippte, und stoppte es. Dabei fragte ich mich, ob das Lied mich wohl den ganzen Tag verfolgen würde, und was die Sesamstraßenfigur Elmo wohl Falsches an meiner Situation finden würde. Die Splat Gut in meiner Gürteltasche? Der große Pixie neben mir? Such es dir aus, Elmo, und versuch nicht zu kichern.
    Bois Blanc nahm langsam Gestalt an, und die Spitze eines Leuchtturms, die über die Bäume hinausragte, bestärkte mich darin, dass es richtig war, dass wir uns unter Wasser nähern würden. Wir waren bereits an der autofreien Mackinac Insel vorbeigefahren. Die riesige Brücke lag links hinter uns und überspannte die Enge zwischen den zwei Halbinseln. Enge, genau. Sie überspannte verdammte vierzig Meilen. Ein Ozeandampfer fuhr gerade unter ihr hindurch und sah dabei aus wie eine Maus unter einem Stuhl.
    Die Brücke war gigantisch, und wenn man den Informationen auf dem Set unter meinem Burger letzte Nacht glauben durfte, war sie nur knapp einen Meter niedriger als der Carew Tower. Die Stützpfeiler erhoben sich hundertfünfzig Meter in die Höhe und bohrten sich sechzig Meter tief in den Felsen. Es war die drittlängste Hängebrücke der Welt und die längste in der westlichen Hemisphäre. Sie war gierig und hatte während ihres Baus fünf Menschenleben gefordert, eines der Opfer wurde nie gefunden; aus dieser Höhe auf Wasser zu fal en war genauso schlimm wie auf Zement zu knal en. Ich hätte so ein Bauwerk in großen Städten erwartet, aber doch nicht hier in der Provinz, wo im Winter Elche und Wölfe über das Eis liefen.
    Ich taumelte, als das Motorengeräusch plötzlich abfiel und das Boot an Fahrt verlor. Wir rol ten auf unserer eigenen Bugwel e. Die sechs Kerle, die sich im Bug versammelt hatten, schubsten sich und versuchten Debbie zu beeindrucken. Sie hatte ihren Tauchanzug schon an - ihre Brust sah aus wie die von Barbie, während meine eher an ihre kleine Schwester El ie erinnerte. Ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, ob sie nicht der Hauptgrund war, warum diese sabbernden Hormonsäcke überhaupt im Tauchclub waren.
    »Gott, ich fühle mich alt, Jenks«, flüsterte ich und schob mir eine rote Strähne hinters Ohr.
    »Yeah, ich auch.«
    Verdammt. Konnte ich noch ein größeres Fettnäpfchen finden? Der Wind schien zu drehen, als das Boot wendete, und Debbie klinkte uns fachmännisch an der Boje an, um das Boot dann zu vertäuen. Die Tauchflagge wanderte den Mast nach oben, der Motor ging ganz aus, und die Aufregung an Bord stieg.

    »Taucher, aufgepasst!«, sagte Marshal und stand auf, um für al e sichtbar zu sein. »Haltet euch an eure Führer. Sie werden euch die Wärmeamulette geben und sicherstel en, dass sie auch funktionieren, auch wenn ich mir sicher bin, dass ihr euch sofort melden werdet, wenn ihr im Wasser seid und sie es nicht tun.«
    »Genau, Coach«, rief einer der Jugendlichen mit hoher Stimme und verdiente sich damit ein paar Lacher.
    »Das heißt Kapitän, wenn wir auf dem Wasser sind, Klugscheißer«, sagte Marshal und warf

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