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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Schultern vorbeisehen.
    »Raus hier, Titus«, knurrte Zander.
    »Oh, Mist.« Schuhsohlen quietschen auf dem Fliesenboden, dann klang Titus’ Stimme gedämpfter, als hätte er sich umgedreht. »Ich dachte nicht, dass du so, ähm, schmutzig bist und mehr als eine Dusche brauchst«, sagte er amüsiert. »Hi, Callia.«
    Zander blickte finster zu ihr, und aus irgendeinem Grund empfand sie diese absurde Situation als beinahe wohltuend. »Hi, Titus.«
    Zander verdrehte die Augen. »Okay, du hattest deinen Spaß, Titus. Jetzt raus hier!«
    Auch wenn er unübersehbar verärgert war wegen der Störung, hörte er sich nicht wütend an. Von seinem aufbrausenden Temperament, das sonst vollkommen unberechenbar zu sein schien, war keine Spur zu entdecken.
    »Ich geh ja schon«, sagte Titus. »Aber ich dachte, ihr zwei wollt vielleicht wissen, dass Nicks Scouts einen Menschen hergebracht haben. Er ist Truck-Fahrer, und sie haben ihn weiter im Norden gefunden, schwer verletzt von einem Dämonenangriff. Allerdings konnte er noch was von einem Jungen murmeln, der ihm geholfen hat, den Typen zu entkommen. Er hatte ihn als Anhalter in British Columbia aufgelesen.«
    Callias Lächeln schwand, und eine seltsame Vorahnung überkam sie. Zanders Miene nach fühlte er dasselbe.
    Er drehte sich zu Titus um, schirmte Callia jedoch weiter ab. Und da bemerkte Callia die Narben oben an seinem Rücken: dünne, blasse Linien, von denen sie sicher war, dass er sie noch nicht gehabt hatte, als sie ihn verarztete. Noch dazu waren sie ihr unheimlich vertraut.
    Moment mal. Was ist hier los?
    »Wie alt?«, fragte Zander.
    »Ungefähr zehn.«
    Callia hörte nur Titus’ Antwort, und sofort blickte Callia von Zanders Narben in sein Gesicht, denn er drehte sich zu ihr. Es konnte doch nicht …
    »Und Z.«, fuhr Titus fort, »zieh dir das rein. Der Typ, dieser Mensch, sagt, der Junge hatte Zeichnungen auf seinen Armen, genau solche wie wir.«
    Zander rannte mit Callia den langen Korridor entlang. Nachdem Titus gegangen war, hatten sie sich in Windeseile angezogen. Callia sprach kein Wort, aber ihre Angst war ihr deutlich anzumerken gewesen.
    Seine Stiefel donnerten auf dem Steinboden, als sie die Treppen zur Hauptebene hinunterliefen und von dort zur Hintertreppe, die nach unten zur Klinik führte. Da die Kolonie tief in den großen Höhlen der Cascade Mountains lag, war die Luft hier kühl. Kerzen im Abstand von etwa zehn Schritt beleuchteten den breiten Gang, um Energie zu sparen, und der Fels schluckte sämtliche Geräusche, so dass die Höhlengänge verlassen anmuteten.
    Unten an der Treppe wandte Callia sich nach links zu den Konferenzräumen, wo Nick mit seinen Soldaten eine Strategie besprach, doch Zander zog sie zurück. »Hier entlang.«
    »Wie kommst du darauf? Ich habe sie zuletzt da hinten gesehen.«
    »Die Behandlungsräume sind in dieser Richtung.«
    Ihre Miene war leicht zu lesen. Die steile Falte zwischen ihren Brauen sagte, dass sie nicht verstand, wie er das wissen konnte. Und als ihr klarwurde, dass er die Räumlichkeiten von ihrem Aufenthalt hier kannte, nahmen ihre Züge einen weicheren Ausdruck an.
    Was merkwürdig war, denn sie hatte die Tage, die er nicht von ihrer Seite gewichen war, bislang kein einziges Mal angesprochen. Überhaupt wusste er früher nie, was sie dachte oder fühlte. Doch nun endlich öffnete sie sich ihm.
    »Ich glaube, ich habe dir noch nicht gedankt, dass du mir das Leben gerettet hast«, sagte sie leise.
    Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht und küsste sie auf die Stirn. »Es wird alles wieder gut, Thea «, sagte er. »Das verspreche ich dir, egal was geschieht.«
    Eine neue Entschlossenheit spiegelte sich in ihren Augen, und sie nickte.
    Zander drückte ihre Hand und führte sie zu den Behandlungsräumen. Leises Stimmengewirr wies ihnen den Weg, nachdem sie um eine Ecke gebogen waren. Eine Tür vorn links stand offen, aus der Neonlicht auf den dunklen Korridor fiel. Gleich drinnen in dem Zimmer blockierten Therons breite Schultern die Sicht.
    Der Anführer der Argonauten wandte sich um, als er Schritte hörte. »Z.« Sein düsterer Blick huschte kurz zu Callia, die mit Zander zusammen ins Zimmer kam, und Zander ließ ihre Hand bewusst nicht los. »Wir wollten gerade einen Suchtrupp losschicken.«
    »Wo ist er?«, fragte Zander, der nicht auf Therons Sarkasmus einging. Er sah zur offenen Tür rechts von ihnen, aus der das Sirren und Piepen von medizinischen Geräten drang.
    »Im anderen Zimmer«, antwortete

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