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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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gebrauchen, dass seine Seelenverwandte wieder in sein Leben trat.
    Callias Schritte hallten auf dem Felsboden, als sie wieder zurückkehrte. Sie hatte ihren Zopf gelöst, so dass ihre rotbraunen Locken teils ihr Gesicht verdeckten. Nach wie vor sah sie ihn nicht direkt an, ging um ihn herum, kniete sich hin und widmete sich erneut seinem Bein.
    Und obgleich es ihm nicht gefiel, kam er sich wie ein Idiot vor. Zu allem Überfluss fühlte sich seine Haut von der simplen Berührung wie elektrisiert an.
    Er sprach nicht, während sie ihm einen frischen Verband anlegte, und strengte sich mächtig an, nicht auf jedes Streifen, Streichen und Ziehen zu reagieren. Leider wurde deren Wirkkraft durch die Erkenntnis von eben vervielfacht. Als Callia innehielt und zu seiner Brust aufblickte, hielt Zander die Luft an.
    »Du zitterst. Ist dir kalt?«
    Tat er das? Okay, das war wirklich seltsam, denn er hatte es nicht einmal bemerkt.
    »Nein, alles bestens«, sagte er. Doch noch ehe er ausgeredet hatte, durchfuhr ihn ein Schauer, bei dem seine Zähne aufeinanderschlugen.
    »Ilithios« , flüsterte sie wieder, stand auf und ging, um gleich darauf mit einer Wolldecke wiederzukommen, die sie ihm umlegte. »Ich hatte senile Patienten, die weniger schwierig waren. Nicht mal der König ist so anstrengend wie du.«
    Er konnte nicht umhin, zu schmunzeln. Immer schon hatte Callia es geschafft, ihn zum Lächeln zu bringen, sogar wenn seine Laune unterirdisch war.
    Sie befühlte seine Stirn, fluchte und kniete sich neben seinen Oberkörper. Ihr Duft umgab ihn wie ein Kranz aus frischen Rosen. Sie neigte sich über ihn und zog an seinen Schultern. »Setz dich hin.«
    »Was hast du vor?«
    Sie schob ihn sanft nach oben und rückte hinter ihn. »Du frierst, und wir stabilisieren deine Körpertemperatur, indem ich dir etwas von meiner Körperwärme gebe.«
    Ihrer Körperwärme? Oh nein! »Hör mal, ich brauche kein…«
    »Lass diesen Unsinn, was du alles nicht brauchst, Zander. Im Moment ist es mir herzlich egal, was du meinst.«
    Ihre schroffen Worte ließen ihn verstummen. Wo war die allzeit liebenswürdige Gynaíka geblieben, die er gekannt hatte? Die Frau, die stets höflich und anständig war? Diese hier ließ sich jedenfalls von keinem einen Bären aufbinden, erst recht nicht von ihm.
    Sie setzte sich hinter ihn, die Beine zu beiden Seiten von ihm ausgestreckt, und zog ihn an sich. Gute Göttin, es gab doch einen Grund, weshalb er sich zehn Jahre lang von ihr ferngehalten hatte! Wenn sie ihm so nahe war wie jetzt, vergaß er alles, sogar seinen Namen.
    Ihre vollkommenen Brüste schmiegten sich an seinen Rücken, ihre Hüften sich an seine, als wären sie für ihn gemacht. Sie schlang ihre Arme um ihn, zurrte die Decke fester um sie beide. Er konnte ihren Herzschlag an seinem Rücken ebenso fühlen wie die Wärme zwischen ihren Schenkeln nahe der Wunde unten an seinem Rücken. Und bei ihrem Ausatmen wehte ein seidiger, heißer Wind über seinen Nacken, dass er erschauerte.
    »Entspannen«, sagte sie dicht an seinem Ohr, weil sie offenbar seine Reaktion falsch deutete. Aber sollte er sie tatsächlich korrigieren? Nein, auf keinen Fall. Schon jetzt pochte das Blut in seinen Adern, und dieses Kribbeln in seinen Lenden war viel zu gut, um es zu ignorieren.
    »So ist es besser«, sagte sie leise. »Ich verstehe nicht, wieso sich verwundete Männer wie Kleinkinder gebärden müssen.«
    Er schloss die Augen, lehnte seinen Kopf an ihre Schulter und versuchte, sich zu sagen, dass dies hier nichts Erotisches hatte. Es war rein medizinisch. Ja, das war es.
    »Du sagst es, als wäre es etwas Schlimmes«, murmelte er. Ihre Hände rieben seine Arme, und mit jedem Strich von Stoff auf Haut wurde der Kitzel stärker.
    »Ist es«, antwortete sie. »Ich will dir nur helfen.«
    Plötzlich fielen ihm unzählige Methoden ein, wie sie ihm helfen konnte. Und sie alle begannen damit, dass ihre Hände in diesen magischen Kreisen über seine nackte Haut strichen – ohne die Wolldecke dazwischen.
    Als ihm bewusst wurde, wohin seine Gedanken abdrifteten, riss er die Augen auf und versuchte, sich zur Ordnung zu rufen. Aber er konnte nicht auf Abstand zu ihr gehen. »Wo sind wir hier eigentlich?«
    »Irgendwo in den Bergen, wo genau, weiß ich nicht. Titus hat mich hergebracht. Nachdem er dich in der Höhle versteckte, kam er nach Argolea und holte mich.«
    »Wie sind wir in diese Höhle gekommen? Sie sieht anders aus als die vorher.«
    »Daran erinnerst du dich?« Als

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