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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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unterging; und Wechselkleidung hatte sie keine bei sich. Nasse Unterwäsche war ja wohl ein geringer Preis für die Rettung eines Patienten, und sie erfror dabei gewiss nicht.
    Sie erreichten das erste Becken. Als sie Zander behutsam am Felsrand hinsetzte, wünschte sie, sie hätte eine Laterne mitgebracht. Auf dieser Seite der Höhle war es sehr dunkel, und schwarze Schatten tanzten über Zanders Haut. Er steckte eine Zehe ins Wasser, zog sie aber sofort zurück.
    »Skata!«
    »Ich habe dir gesagt, dass es heiß ist.«
    Sie hatte es vorhin schon gefühlt, für alle Fälle, und wusste, dass das Wasser um die vierzig Grad hatte, was nicht schlimm war, ausgenommen man war halb erfroren. Während er damit beschäftigt war, seinen Fuß vorsichtig ins dampfende Nass zu tauchen, glitt sie hinab ins Becken und rang nach Luft, als das heiße Wasser ihre Beine und den Rumpf umfing.
    Die Hitze war ein kleiner Schock für den Kreislauf, von dem Zander sich jedoch binnen weniger Sekunden erholte. Das Wasser reichte Callia bis knapp unter die Brust, und der Boden war flacher Fels, der sich an den Fußsohlen glatt anfühlte. Sie schritt durch das Wasser auf Zander zu, dessen Füße nun immerhin beide eingetaucht waren. Die Hände im Schoß, wartete er ab, dass sich sein Körper an die Temperatur gewöhnte.
    Götter, er war unglaublich schön! Für einen Moment raubte ihr sein Anblick im matten Schein der Laterne auf der anderen Seite, der alle Kanten und Vertiefungen an dem gemeißelten Leib betonte, den Atem. Sie hatte ihn schon oft nackt gesehen, aber sie würde wohl nie damit aufhören können, ihn zu bewundern. Jetzt jedenfalls tat sie es.
    Seine Schultern waren breit, die Brust muskulös und klar definiert, das Muskelspiel so geschmeidig und glatt, als wäre er aus Marmor; der Waschbrettbauch stramm gerippt, die Arme so kräftig wie die Beine. Und diese schmale Haarlinie, die sich von seiner Brust zum Nabel zog, war wie ein blinkender Pfeil, der sie lockte, weiter hinunter zu sehen.
    Sie ermahnte sich, professionell zu bleiben. Er war ihr Patient, sie war die Heilerin. Ihre gemeinsame Geschichte war längst vorbei und überdies kein bisschen lustig gewesen.
    Ohne hinabzusehen, neigte sie sich zu ihm vor und schlang erneut die Arme um ihn. Sogleich spreizte er seine Beine, und auf einmal fand sie sich an seine bloße Brust gepresst wieder. Und an anderes, das sie definitiv nicht dort brauchte, wo es nun war.
    Ihr Herzschlag ging schneller, weil sie ihm so nahe war, genau wie im Studierzimmer des Königs. Sie musste die Zähne zusammenbeißen und sich auf ihre Stimme konzentrieren, die zu zittern drohte. »Komm. Wir machen es ganz langsam. Es wird sich gut anfühlen, wenn du dich erst daran gewöhnt hast.«
    Seine gemurmelte Antwort klang verdächtig nach, »Ich dachte, das wäre mein Text«, aber das kümmerte sie natürlich nicht, denn er glitt ins Wasser, und sie achtete ausschließlich darauf, dass ihm nicht die Beine wegknickten.
    Er holte ruckartig Luft und blies sie sehr langsam wieder aus. Währenddessen hielt Callia ihn und schritt mit ihm ins Tiefere, wo ihnen beiden das Wasser bis zu den Schultern reichte. Seine Atmung wurde ruhiger, und er schloss die Augen, machte aber keinerlei Anstalten, sich ihr zu entwinden, was sie so deutete, dass er entweder ihre Hilfe brauchte oder gar nicht wahrnahm, dass sie ihn immer noch festhielt.
    Das Wasser machte ihn praktisch schwerelos und leicht zu manövrieren. Behutsam bugsierte Callia sie beide zu der Beckenseite, an der die Felsen glatter waren, so dass man sich besser daranlehnen konnte. Sie stützte seinen Rücken gegen einen sehr flachen Stein, hielt ihn dabei allerdings fest umklammert, für den Fall, dass er herunterglitt und unterging.
    Um sie herum waberte Dampf vom Becken auf. Ihre nassen Haarspitzen schwappten mit jeder Wellenbewegung an ihre Schultern. Stöhnend lehnte Zander seinen Kopf nach hinten an den Felsen, und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Callia hob eine Hand aus dem Wasser und wischte sie ihm weg.
    »Hmm«, machte er, als ihre Finger über seine Haut strichen. »Das fühlt sich gut an.«
    Unwillkürlich musste sie schmunzeln. Er hatte es immer gemocht, wenn sie ihm die Stirn massierte oder mit den Fingern durch sein Haar strich. »Besser?«
    »Viel besser.«
    »Ich sagte ja, dass du frierst.«
    »Nicht mehr. Ich glaube, ich fühle meine Zehen wieder.«
    Ihr Lächeln wurde breiter. Das war mal eine gute Neuigkeit. Sie fuhr fort, seine

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