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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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seinen steinharten Bauch und drückte so fest sie konnte. »Du Dreckskerl! Wie kannst du es wagen?«
    Zander stolperte rückwärts und sah sie entgeistert, sogar ein bisschen verärgert an. »Was denn?«
    Zitternd zurrte sie ihr Bustier wieder nach oben und steckte die Arme durch die Träger, bevor sie aus dem Wasser stieg. Nur hatte ihr Zittern nichts mit Erregung zu tun. Sie bebte vor Abscheu. Und vor einer maßlosen Wut, wie Callia sie sich noch niemals zuvor erlaubt hatte. Nicht einmal, nachdem er sie verließ.
    »Verfluchter Mist«, murmelte er im Wasser hinter ihr, während sie nach ihrem Slip suchte. »Ausgerechnet jetzt wirst du zickig? Hätte das nicht noch zehn Minuten Zeit gehabt?«
    »Fahr zur Hölle!« Ein rötlicher Nebel lag über allem, aber wenigstens entdeckte sie endlich ihren Slip ein Stück weiter auf dem Felsboden. Sie ging hin, streifte sich das Höschen über und lief wieder zu der Bettrolle, die Titus für Zander hingelegt hatte, ehe er ging. Dort stieg sie wieder in ihre Hose.
    Sie hätte ihn sterben lassen sollen. Niemals hätte sie sich von Titus überreden lassen dürfen, hierherzukommen.
    Er war aus dem Wasser und hinter ihr, ehe sie etwas bemerkte. Eine starke Hand packte ihren Oberarm und zog sie herum. »Du selbstsüchtiges kleines Miststück. Jetzt komm mir ja nicht so überheblich!«
    »Nimm deine Finger von mir.« Sie versuchte, ihn mit beiden Händen von sich zu stoßen, was ihr leider nicht gelang. Der Mann war wie eine Granitstatue. »Wie kannst du es wagen, so etwas zu sagen?«
    »Was? Die Wahrheit?«, konterte er höhnisch und gab kopfschüttelnd ihren Arm frei, als hätte er sich an ihr verbrannt. Ekel spiegelte sich auf seinen gemeißelten Zügen. »Ich hätte auch deutlicher werden und dir sagen können, was du wirklich bist, aber das habe ich nicht.«
    »Weil du mich ficken wolltest«, schleuderte sie ihm entgegen. »Nicht, weil dir etwas an mir liegt.«
    »Das tut es schon lange nicht mehr, und dafür hast du gesorgt.« Er musterte sie mit einer unverschämten Selbstverständlichkeit. Was gab ihm das Recht? Sie gehörte ihm schließlich nicht. Und sie würde sich gern verhüllen. »Aber wenn ich es recht bedenke, bist du die letzte Frau, die ich vögeln will. Ich weiß nicht, was in mich gefahren war.«
    Die Verachtung in seinem Blick war schrecklich und weckte in ihr das Gefühl, sie hätte etwas falsch gemacht. »Und was bin ich?«, fragte sie trotzig.
    Er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Eine Mörderin.«
    Vor Schreck stand ihr der Mund offen und sie hauchte: »Wie nennst du mich?«
    »Ich bat dich nur um eines«, knurrte er, als hätte er sie nicht gehört. »Um eine einzige Sache, nämlich ein paar Tage zu warten, damit ich alles mit Theron klären konnte. Aber nicht einmal das konntest du für mich tun, nicht wahr? Du bist zu deinem Vater gelaufen und hast getan, was er wollte, bist mein Kind losgeworden, als wäre es nichts.«
    Etwas in ihrem Verstand sträubte sich gegen seine Worte. Hilflos blickte sie sich in der dunklen Höhle um und versuchte, das, was er sagte, mit den Geschehnissen vor fast elf Jahren zusammenzubringen. »Willst du behaupten, du denkst, ich hätte … ich hätte abgetrieben?«
    »Ich weiß, dass du es hast!«
    Ihre Wut verebbte, denn zehn Jahre Verwirrung und Schmerz ergaben auf einmal einen Sinn. »Zander, ich habe nicht … konnte nicht …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe nie …«
    »Lüg mich nicht an«, fiel er ihr ins Wort. »Ich war in der Klinik der Menschenwelt.«
    Zögerlich sah sie wieder zu ihm. Der Argonaut vor ihr war nicht mehr der erregte, verführerische Mann, mit dem sie eben in dem Quellbecken gewesen war. Ebenso wenig hatte er mit dem Verwundeten gemein, den sie vor einer Lähmung bewahrt hatte. Er war ein Krieger, bereit zum Angriff. Eine Gefahr. Er könnte sie mit bloßen Händen in Stücke reißen, wenn er wollte.
    Sie schluckte, machte einen Schritt auf ihn zu und versuchte, seinen Zorn zu bändigen. Einst hatte er sie vor dieser Seite an ihm gewarnt, ihr erklärt, dass sie der Fluch der Achilles-Nachkommen war, gegen den er beständig ankämpfte. Aber sie hatte ihn noch nie so gesehen.
    »Du warst dort?«, flüsterte sie.
    »Oh ja, war ich.«
    »Dann weißt du …«
    »Ich sah die Krankenakte und sprach mit einer Schwester. Dein Vater und du, ihr wart schon weg, verstecktet euch irgendwo. Hast du gedacht, ich finde es nicht heraus? Ich hatte es vor mir, schwarz auf weiß. Dir fehlte es sogar

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