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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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ihre nackten Füße versanken im dicken, cremeweißen Teppich. Eine Locke fiel ihr ins Gesicht, und Callia strich sie nach hinten. Zum Glück hatte ihr jemand die Haare gewaschen. Der Gedanke, was da drin gewesen war …
    Denk nicht daran!
    Sie schlurfte zu einem kleinen runden Fenster. An der Felswand legte sie eine Hand auf das Glas und blickte hinaus in die Dunkelheit. Sterne waren zu sehen, sonst nichts, keine Erde, keine Bäume, keine Berge, nichts.
    Hinter ihr quietschte die Tür, und sie drehte sich um.
    »Du bist wach.« Zander kam herein und runzelte die Stirn. »Darfst du schon aufstehen?« Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, war er mit drei großen Schritten bei ihr. »Du siehst blass aus.«
    Das glaubte sie gern, schließlich hatte sie viel Blut verloren. Was machte er hier?
    Seine grauen Augen musterten ihr Gesicht ein bisschen zu gründlich. »Wie fühlst du dich?«
    Wie sie sich fühlte? Durcheinander. Verwundert. Und nicht ganz sicher, ob sie gleich ohnmächtig wurde. »Was … tust du hier?«
    Er hob ihr Kinn mit zwei Fingern an und betrachtete sie immer noch, als wäre sie ein wissenschaftliches Experiment. »Deine Augen sehen gut aus. Viel besser als vorher.« Seine Brauen zogen sich zusammen. »Möchtest du etwas essen? Ich wette, du bist am Verhungern. Vorhin haben sie dir Essen gebracht, aber da hast du noch geschlafen.« Er wandte den Kopf zur Tür. »Ich könnte dir etwas holen, wenn …«
    »Essen raufgebracht? Moment mal.« Das letzte Mal, dass sie ihn gesehen hatte, in der Höhle, hatten sie sich furchtbar gestritten. »Zander, was zur Hölle ist hier los?«
    Es klopfte, und beide blickten zur Tür. Zander rief, »Herein.«
    Eine Frau mit einem dunklen Pferdeschwanz betrat das Zimmer. Sie trug eine schwarze Hose und einen Pulli. Callia entging nicht, dass sie Zander einen vorsichtigen Blick zuwarf, ehe sie zu ihr sah. »Du bist auf.« Ihre Züge wurden ein klein wenig weicher. »Wie fühlst du dich?«
    Die Stimme kam Callia bekannt vor. »Ähm, besser.«
    »Das ist schön.« Wieder blickte die Frau zu Zander.
    Es herrschte eine merkwürdige Spannung im Raum, und die Feindseligkeit zwischen Zander und dieser Frau war kaum zu übersehen. »Ich gehe kurz raus, damit du sie untersuchen kannst«, sagte Zander, allerdings zu Callia gewandt.
    Von der Frau kam ein knappes »Gut.«
    »Ich bin gleich draußen, falls du mich brauchst.«
    Die Tür klickte hinter ihm ins Schloss. Und in der Stille, die nun folgte, wusste Callia nicht, was sie sagen sollte.
    »Setz dich doch bitte hier aufs Bett«, sagte die Frau.
    Ihr Herz schlug schneller als zuvor, stellte Callia fest, die langsam zum Bett ging.
    »Ich bin Lena«, stellte die Frau sich vor, während sie Callias Kinn anhob und ihr mit einer Stablampe in die Augen leuchtete. »Wir sind noch nicht miteinander bekanntgemacht worden.«
    »Deine Stimme habe ich schon mal gehört.«
    Lena lächelte. Sie war hübsch, nicht atemberaubend, nicht schön, aber hübsch, vor allem wenn sie lächelte. Ihre braunen Augen funkelten dann beinahe. »Sollte sie auch. Wir haben in den letzten Tagen recht viel Zeit zusammen verbracht. Ich bin eine Heilerin. Weißt du, wo du bist?«
    »Ähm … Du bist keine Argoleanerin.«
    Lena steckte ihre Stablampe ein und tastete Callia den Hals und das Schlüsselbein ab. »Nein, ich bin eine Misos. Und du bist …«
    »In der Halbblutkolonie«, hauchte Callia, als plötzlich alles einen Sinn ergab. »Du bist eine Heilerin? Hast du mich behandelt?«
    »Ja und nein.«
    Lena musste ihr ihre Verwirrung angesehen haben, denn wieder lächelte sie. »Meine Kräfte reichen nicht annähernd aus, so zu heilen.« Sie musterte Callias Haut. »Das ist verblüffend. Du wirst nichts als eine dünne helle Linie behalten. Wahrscheinlich sehen andere sie nicht mal. Stell dir vor, was wir tun könnten, wenn wir unsere Kräfte häufiger vereinen.«
    Callia strich mit den Fingern über die kleinste Narbe. »Warte mal. Du meinst, ich habe das gemacht?«
    »Du hast geholfen«, bestätigte Lena. »Sogar erheblich. Aber ich bin nicht bereit, dir die ganzen Lorbeeren zu überlassen.« Sie öffnete den Schulterverschluss von Callias Nachthemd. »Jetzt sehen wir uns deinen Bauch an. Leg dich bitte hin.«
    Callia lehnte sich auf das Bett zurück und ließ sich das Nachthemd herunterziehen, damit die Frau ihre Bauchwunden begutachten konnte »Wow, die heilen genauso gut! In ein paar Tagen ist nichts mehr zu sehen.«
    Auf die Ellbogen gestützt, sah

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