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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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der Höhle war kein Zufall gewesen.
    »Ja«, sagte Lena. »Und es hat funktioniert. Da du den Großteil der Infektion aus dir gedrängt hast, konnte ich den Rest herausholen. Das erklärt auch die erstaunlichen Narben. Zusammen sind unsere Kräfte unglaublich. Ich wünschte nur …«
    »Was?« Callia sah sie an.
    »Ich wünschte nur, du hättest es gewusst, als du die anderen Narben bekamst; die auf deinem Rücken.«
    Callia wurde eiskalt. Natürlich hatte Lena die Narben gesehen. Und Zander? »Du hast Zander nichts von denen erzählt, oder?«
    »Nein.« Lena verschränkte die Arme vor der Brust. »Nicht direkt.«
    »Und wie dann?«, fragte Callia und stand auf.
    Lena nahm ihre Arme herunter. »Das ist doch eigentlich egal, findest du nicht? Wir beide wissen, dass er sie vorher schon gesehen hat.«
    Oh nein! Callia stützte ihren Kopf in die Hände. Oh nein!
    »Wieso regst du dich auf, dass er sie gesehen hat?«, fragte Lena verärgert. »Du hast sie seinetwegen.«
    Callia rieb sich übers Gesicht. Oh Götter, er hatte gesehen, was sie immerzu sorgsam verbarg. Von den Narben zu wissen, war eine Sache, sie zu sehen, eine gänzlich andere. »Es war meine Entscheidung«, sagte sie leise. »Du kannst das nicht verstehen.«
    »Nein, kann ich nicht.«
    Hass und Verachtung spiegelten sich in den Zügen des Halbbluts. »Meine Mutter war Argoleanerin, wie du. Vor vierundachtzig Jahren wurde sie mit einem Ándras verheiratet, den sie nicht liebte. Ihre Eltern arrangierten die Ehe, weil sie schon hundert Jahre alt war und noch keinen Gefährten gefunden hatte. Sie bekam, nun ja, kalte Füße und rannte weg. Sie lief durch eines der geheimen Portale in den Aegis-Bergen und kam ins Menschenreich, wo sie meinem Vater begegnete, einem Menschen. Die beiden verliebten sich, und sie wurde mit mir schwanger. Aber Frauen in deinem Reich sind nirgends sicher, nicht einmal hier.«
    Geheime Portale? Callia hatte sie für ein Märchen gehalten.
    »Ihr Vater spürte sie auf«, erzählte Lena weiter. » Mein Pappous . Er fand sie und holte sie zurück. Und er ließ sie auspeitschen, genau wie dich. Sie nannten es ein Reinigungsritual, aber daran war nichts Reinigendes. Es war eine Bestrafung, sonst nichts, weil sie es gewagt hatte, sich gegen das zu stellen, was die Männer in deiner Welt für richtig erachten.«
    Ihre harschen Worte trafen Callia, zumal sie keinerlei Zweifel an Lenas Geschichte hegte. Dennoch brannte ihr eine Frage auf der Zunge, deren Antwort sie bereits erahnte. »Was ist danach passiert?«
    »Sie konnte wieder fliehen und kam zu meinem Vater zurück. Bald darauf wurde ich geboren.« Lena blickte hinab auf das Bett. »Sie waren unterwegs zu dieser Kolonie, als eine Gruppe Argoleaner sie aufspürte. Meine Mutter weigerte sich, mit ihnen zu gehen, es kam zu einem Kampf, und beide wurden getötet.«
    Callia schloss die Augen und setzte sich. »Wie bist du …?«
    »Nick und ein paar seiner Soldaten kamen dazu. Sie brachten mehrere von den Männern um. Die anderen rannten weg. Er nahm mich mit hierher, in die Kolonie, und eine Frau zog mich auf. Ich war noch keine zwei Jahre alt, trotzdem erinnere ich mich an ein paar Bilder von diesem Kampf. An meine Mutter. Und ich erinnere mich, dass sie genau solche Narben auf dem Rücken hatte wie du.«
    Lena tat ihr unendlich leid, doch ihre eigene Situation war eine vollkommen andere. Sie schüttelte den Kopf und öffnete die Augen wieder. »Es tut mir leid, schrecklich leid, was deiner Familie geschehen ist. Das ist furchtbar. Aber du solltest wissen, dass so etwas in meiner Welt nicht normal ist.«
    »Nicht normal?«, fragte Lena entgeistert. »Guck dir doch deinen Rücken an!«
    »Nein, niemand hat mich aufgespürt oder gezwungen, mich zu fügen. So ist es nicht mehr.«
    Feuer loderte in Lenas Augen, als sie auf die Tür wies. »Dieser sogenannte Wächter da draußen ist für deine Wundmale verantwortlich. Er ist hier, um dich wieder zurückzubringen. Das weißt du, nicht?«
    »So ist es nicht. Er hat nicht …«
    »Er hat. Ich habe die Schuld in seinem Blick gesehen. Ich sah, wie du reagiert hast, als er dir ins Ohr flüsterte. Und jetzt wartet er, bis du gesund genug bist, dass er dich zurückschleppen und noch einmal bestrafen kann. Tja, aber das lasse ich nicht zu. Du gehst hier nicht weg.«
    »Er weiß von nichts, Lena«, unterbrach Callia sie und sprang auf. »Er weiß nicht, was mit mir passiert ist, weil ich es ihm nie erzählt habe. Es war meine Entscheidung.« Als Lena mit

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