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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sterne sahen wir nicht. Dafür waren die Wolken nicht dünn genug.
    Von der etwas breiteren Straße bogen wir ab in eine der Gassen. An der linken Seite parkten die Autos der Bewohner. Die Zeit war schon weit fortgeschritten. So lagen die meisten Menschen in ihren Betten. Nur vereinzelt drang Licht aus den Fenstern und malte helle Flecken auf den Boden.
    Van Akkeren ging weiter. Er sprach kein Wort mehr. Er war mit sich selbst beschäftigt, und ich hätte gern gefragt, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen. Ich ließ es jedoch bleiben, weil ich keine normale Antwort bekommen würde.
    Auch über das Buch stellte ich keine Fragen. Aber ich war gespannt darauf, es kennen zu lernen. Dass sein Inhalt tatsächlich gefährlich war und eine Drohung darstellte, wusste ich. Schließlich hatte van Akkeren versucht, in meine Träume einzudringen, was ihm zum Glück nicht gelungen war. Davor hatte mich das Kreuz beschützt.
    Aber das trug nicht jeder Mensch. Darin war ich einmalig. Und so bestand tatsächlich durch das verdammte Buch eine Gefahr für die unwissenden und unschuldigen Menschen.
    Wer hatte es geschaffen?
    Durch das Wenige, was ich wusste, gab es eigentlich nur eine Lösung. Die Templer, die damals den anderen Weg gegangen waren, mussten es fertig gestellt haben. Sie wollten ein Erbe hinterlassen, das auf sie hinwies, und das hatten sie auch geschafft.
    Es sah alles danach aus, dass ich es in die Hände bekommen würde. Und wenn, was sollte ich damit machen? Versuchen, es zu zerstören, oder mitnehmen, um es dann Godwin de Salier oder auch Father Ignatius zu überlassen?
    Noch war es nicht so weit, und ich war zunächst froh darüber, dass nach dem Verlassen des Hauses alles so glatt verlaufen war. Da mich das Leben misstrauisch gemacht hatte, ging ich davon aus, dass es nicht so bleiben musste. Oft kam das dicke Ende nach, das hatte auch ich schon zu spüren bekommen.
    Das Ende der Gasse war bereits zu sehen. Eine Straße führte von rechts nach links. Ein paar Autos sah ich vorbeifahren, und ich konnte mir vorstellen, irgendwann das Ziel zu sehen.
    »Wie weit müssen wir noch?«
    Van Akkeren nickte nach rechts. »Bis zum Ende der Gasse. Das letzte Haus.«
    »Lebst du dort allein?«
    »Ich habe eine Wohnung gemietet.«
    »Sehr gut. Nur beantwortet das meine Frage nicht.«
    »Ja, ich lebe allein.«
    »Umso besser.«
    Van Akkeren schwenkte nach rechts. Auch jetzt hob er seine Füße beim Gehen unnatürlich hoch an. Es war eben nicht so einfach, mit auf dem Rücken gefesselten Händen zu laufen. Vor allen Dingen nicht bei diesem unebenen Straßenpflaster.
    Wir überquerten den schmalen Gehsteig und gingen auf eine Tür zu, die geschlossen war.
    »Wo hast du den Schlüssel?«
    »In meiner linken Jackentasche.«
    Ich fühlte nach, fand ihn und schloss auf. »Geh langsam vor, mein Freund.«
    Er tat es, und ich warf einen letzten Blick zurück und auch zur Seite hin, weil ich nachschauen wollte, ob wir verfolgt wurden.
    Das hatte ich in der Straße nicht gesehen, und auch jetzt hatte sich niemand an unsere Fersen geheftet.
    Ich machte Licht.
    Die Wohnung besaß mehrere Zimmer, aber van Akkeren hatte sich bereits nach links gewandt, ging noch einige Schritte und stieß dann eine Tür auf.
    Er blieb auf der Schwelle zu einem dunklen Raum stehen und wartete, bis ich das Licht eingeschaltet hatte.
    Ich sah einiges auf den ersten Blick. Die Möblierung, die mir nicht zusagte, der Teppich, der mir zu dunkel war, aber das alles durfte mich nicht stören.
    Wichtig war der viereckige Holztisch.
    In der Mitte lag genau das, was ich so Sehr gesucht hatte:
    Baphomet’s Bibel!
    ***
    Was sollte ich dazu sagen?
    Nichts, denn ich war schlichtweg sprachlos. Ich hatte mir zuvor bewusst keine Gedanken darüber gemacht, wie sie aussehen könnte, doch nun, als ich dicht davor stand, da wurde mir schon die Kehle eng. In diesem Buch war also vieles vereint, was Menschen durch traumatische Ereignisse in den Wahnsinn trieb.
    Auch der Grusel-Star sagte nichts. Er stand etwas von mir entfernt an der Breitseite des Tisches, während ich meinen Platz an der schmalen eingenommen hatte.
    Das Buch lag für mich sehr günstig. Ich schaute auf den Deckel und erkannte, dass es keinen glatten Einband besaß. Schon die Gravur wies darauf hin, welch einen Inhalt der Leser präsentiert bekam.
    Ein bräunlich gelber und zugleich widerlicher Schädel bildete die Mitte dieser »Bibel«. Um den Schädel mit seinen gebogenen Hörnern und der Tierfratze herum

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