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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tanzten irgendwelche dämonischen Gestalten mit mutierten Körpern und schrecklichen Fratzen. Wesen, die nur in den Tiefen der Verdammnis zu Hause waren.
    Es sollte das Böse darstellen. Das Tier, das Macht über die Menschen gewinnen wollte.
    Ich blickte nach rechts auf van Akkeren. Er sprach kein Wort. Nur hatte sein Gesicht jetzt einen lauernden Ausdruck bekommen, obwohl der Mund verzogen war. Es konnte sein, dass es an meinem Kreuz lag. Wenn mich nicht alles täuschte, gab es ein leichtes Strahlen ab. Es spürte also die Anwesenheit des Bösen.
    »Du kennst den Inhalt?«, fragte ich leise.
    »Nein.«
    »Warum lügst du?«
    »Ich habe es noch nicht ganz gelesen und durchgeblättert.«
    Mein Grinsen war spöttisch. »Keine Zeit, wie?«
    »Genau.«
    »Dann war ich wichtiger für dich.«
    Er hob nur die Schultern.
    Gesprächig war er nicht, und ich wollte ihn auch nicht zum Reden zwingen. Aber wenn ich das verdammte Buch schon vor mir liegen sah, musste ich es einfach aufschlagen.
    Van Akkeren trug Handschellen. Dadurch war er behindert. Wenn er mich angriff, würde er Probleme bekommen. Er stand da wie ein armer Sünder, und ich ließ ihn auch so stehen, als ich mich in Bewegung setzte und auf der Couch meinen Platz einnahm.
    Bisher war alles so glatt gegangen. Schon ein kleines Wunder. Ich traute dem Frieden noch immer nicht. Deshalb griff ich auch mit vorsichtigen Bewegungen nach diesem alten Buch, dessen Umschlag nicht so hart war wie er aussah.
    Ich empfand ihn mehr weich und leicht rissig. Wie Leder, das einige hundert Jahre alt war und die Zeit trotz allem gut überdauerte hatte. Ich ließ meine Hände über die Oberfläche gleiten, die ich als recht rau empfand. Ich umfuhr den kreisförmigen Mittelpunkt, zeichnete die Umrisse des Kopfes nach, der unter Umständen Baphomet darstellen sollte, auch wenn die Hörner jetzt gebogen auf den Seiten lagen, und umfasste dann den Rand des Deckels.
    Dabei warf ich van Akkeren einen Blick zu.
    Er tat nichts. Er sagte nichts. Er stand nur in stoischer Ruhe da und wartete.
    Aber worauf? Bestimmt darauf, dass ich das Buch aufschlug. Nach wie vor ging ich davon aus, dass die Überraschungen noch nicht beendet waren, und deshalb behandelte ich das Buch auch so behutsam, als ich den Deckel hochhob.
    Ich schaute auf eine leere Seite!
    Damit hatte ich nicht gerechnet. War es ein Buch mit leeren Seiten? Das konnte ich nicht glauben und machte weiter. Das Papier war recht dick. Ich brauchte keine Sorge zu haben, dass es so leicht riss. So kippte ich direkt drei weitere Seiten um – und sah jetzt den Text vor mir.
    Er war mit der Hand geschrieben. Zur damaligen Zeit hatte es noch keinen Buchdruck gegeben. Schwarze Buchstaben waren dicht an dicht aneinander gereiht. Zwischen den einzelnen Wörtern gab es kleine Freiräume. So sehr ich mich auch in den Text vertiefte, es war mir nicht möglich, ein Wort davon zu verstehen. Mir kam einfach nichts bekannt vor.
    Doch ich ging davon aus, dass der mir unbekannte Text schon brisant war. Es brauchte nur den richtigen Menschen, um ihn zu verstehen.
    Wie ging es weiter?
    Das Buch brachte mir keine Antwort. Die wollte ich mir von van Akkeren holen. Er hatte mir bei meinen Bemühungen zugeschaut. Jetzt glaubte ich sogar, ein Lächeln auf seinen Lippen zu sehen.
    »Verstehst du den Text?«
    »Kann sein!«
    »Du hast ihn also gelesen?«
    »Ja.«
    »Und was ist passiert? Wie bist du an diese Sprache herangekommen? Für mich ist sie neu...«
    In meinen Satz hinein lachte er meckernd. »Du kannst mich fragen, was du willst, Sinclair, du wirst keine Antwort bekommen. Dieses Buch ist nicht für dich bestimmt, sondern für andere, die auch würdig sind.«
    Ich legte meine rechte Hand auf den Deckel. »Dann bin ich also nicht würdig genug?«
    »Ja, so ist es.«
    »Gut, wenn ich nicht würdig genug bin, werde ich es zerstören. Ich kann nicht zulassen, dass diese alten Texte Not und Elend über bestimmte Menschen bringen.«
    »Wie willst du zerstören, was so viele Jahre Bestand gehabt hat?«
    »Ich glaube daran, dass mein Kreuz stärker ist.«
    »Aber das habe ich jetzt.«
    »Kein Problem, van Akkeren. Ich werde es dir abnehmen und...«
    Etwas störte mich. Deshalb sprach ich nicht mehr weiter. Was mich störte, hing nicht mit van Akkeren zusammen, sondern mit dem Buch. Ich hatte meine rechte Hand auf dem Deckel liegen und merkte plötzlich, dass sich darunter etwas bewegte. Als wäre der dicke Lederdeckel mit etwas gefüllt worden, das lebte.
    Die

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