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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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centuria waren dazugestoßen, außerdem Begheli und Pa’aira, die früher im Meeresleuchten gearbeitet hatten. Und er. Gordian Henty, gefallen in den Höhlen bei den Golzain-Katarakten; Emlyn Pfoong, verwundet und auf dem Flug von den Höhlen nach Cadhras gestorben; kapral Kalef Vanzuid und Aram Elorz, gefallen in den Grenzbergen von Pasdan; Vlad Oubou, von den AVs zu unmenschlichen Experimenten mißbraucht und auf der Taggabahn gestorben / erlöst; Narciso Ping und die beiden alten suldás Karuka Katz und Gavril Tatuschin, ge storben in Gashiri; Marsila Bodrelur, René Nardini und Begheli, ermordet in Golgit.
    Dante sah die anderen an; den Rest. Lugo Bondak, Sten Timoara, Terence Learoyd, Yasuhiro Kakoiannis – vier von elf. Kara Kikuyo und Shulamit as-Sabah – zwei von fünf. Pa’aira. Dante Barakuda. Learoyds Freundin Toyami und Bondaks Frau Subhat vervollständigten die Runde.
    Learoyd, der so oft in kritischen Lagen durch irgendeine Albernheit für Entspannung gesorgt hatte, ließ sie auch diesmal nicht im Stich. Er begann plötzlich zu grinsen und pfiff eine Melodie, die alle kannten, ein uraltes Kinderlied: Zehn kleine Negerlein.
    Timoara machte »Ha! Ha!« und legte den Kopf schief. »Du meinst das nicht persönlich, oder?«
    »Wir sind noch acht von der TraPaSoc«, sagte Barakuda müde. »Wenn wir die Einlagen zurückzahlen und den Rest teilen, kriegt jeder etwa hunderttausend Drachmen. Damit kannst du längere Zeit um die Galaxis fliegen, Yasu.«
    Kakoiannis sah ihn irritiert an. »Ich denke, wir können nicht an das Geld?«
    »Ja und nein. Die Bank blockiert, damit die hiesigen Verhältnisse einigermaßen stabil bleiben. Wenn du nach dem Ende der Quarantäne Geld außerhalb des Planeten ausgeben willst, zum Beispiel für eine Passage nach Gaia oder sonstwohin, wird man dir die Füße küssen.«
    »Zwei Passagen«, sagte Kakoiannis. »Und nicht nach Gaia.«
    Alle Augen richteten sich auf Pa’aira, die unbehaglich auf ihrem Stuhl herumrutschte. »Ja. Ich bin noch nie von hier fortgewesen. Ich weiß nicht, ob ich es woanders aushalte. Und vielleicht kommen wir beide zurück. Aber ich finde, Yasu soll den Versuch machen. Weil ihm was daran liegt.«
    Kakoiannis klatschte plötzlich in die Hände. »Verdamm ter Mist!« sagte er inbrünstig. »Dieses öffentliche Seelenwüh len hätten wir uns sparen können. Wenn ich das gewußt hätte. Ich hab’ gedacht, ich müßte euch anpumpen – TraPa Soc aufteilen, jeder hebt soviel ab, wie er darf, und dann bettele ich mir das zusammen, was die Passage kostet.«
    »Du kannst dein altes Gesicht wieder über die neue Mas ke der Offenheit stülpen«, sagte Barakuda. »Es glaubt dir sowieso niemand was – weder den alten noch den neuen Anblick.«
    »Ihr kommt also vielleicht wieder zurück. Vielleicht auch nicht. Und was macht ihr anderen alle, Kinder?« sagte Sub hat. Es waren ihre ersten Worte, seit die Debatte begonnen hatte.
    »Mal sehen. Weiß nicht.« Timoara wechselte einen Blick mit Kikuyo; Kara setzte hinzu: »Mit dem Geld kann man ja fast sechzig Jahre leben, ohne einen Handschlag zu tun. Viel Zeug.«
    Dante spürte, daß alle auf ihn warteten. Er war der ehemalige Offizier, der Mann mit der besten Bildung und den größten Kenntnissen. »Wir sollten abwarten«, sagte er ruhig. »In siebenunddreißig Tagen endet die Quarantäne, dann wird hier das Chaos ausbrechen. Ich schätze, daß an die hundertfünfzigtausend Menschen möglichst schnell Shilgat verlassen wollen. Alle müssen durch Cadhras und über den Raumhafen. Dabei kann es nicht genug freiwillige Helfer in Organisation und Betreuung geben. Wenn also jemand von euch sich langweilt … Bis alles abgewickelt ist, wird einige Zeit vergehen. Der Handel wird wieder beginnen; wahr scheinlich auch der Tourismus, wenn auch weniger als frü her. Im Moment ist nicht abzusehen, wie alles hier in einem Jahr aussieht. Vielleicht fällt uns auch schon eher was ein; aber heute sollten wir keine Pläne machen.«
    Subhat blickte ihm in die Augen. »Und du – was ist mit dir?
    Wirst du bleiben?«
    Barakuda senkte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
     
    Am späten Vormittag verließ er Subhats Haus, warf einen Blick auf den kaum belebten Hafen und wandte sich nach rechts. Über die Uferstraße ging er nach Norden, bis zur Mündung des Soka. Das Meer, das vor wenigen Tagen wütend an den Quadermauern gerissen hatte, leckte nur noch träge, wie salziger Brei, in dem irgendwo weit weg jemand mit einem Löffel rührte.

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