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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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Berichte über Plünderungen, Mord und noch grausamere Taten. Und er hatte dem monotonen Singsang des Ogers gelauscht, wenn dieser Zauberformeln zitierte.
    Doch jetzt war er hier, lag in der Sonne und lauschte Klängen, die er schon fast vergessen geglaubt hatte. Und er wusste, dass er aufstehen konnte, zu den Mädchen gehen und mit ihnen reden, nur des Redens willen und um ihre Stimmen zu hören.
    Das war letztendlich auch der Grund, weshalb er noch hier war. Seine Wunden waren fast vollständig verheilt. Und der Tag war längst verstrichen, an dem er sich vorgenommen hatte, zu gehen. Immer wieder verlängerte er seine selbst gesteckte Frist, nur um einen weiteren Tag das Lachen zu hören. Letztendlich, das wusste Jacharthis, würde er gehen müssen. Könnte es doch immer erst morgen sein! Und heute wollte er den Stimmen lauschen.
    Er streckte sich mit einem Seufzer und schloss die Augen. Das Summen der Bienen und das Lachen der Mädchen trugen ihn fort in selten friedvolle Träume.
     

     
    »... Und als die beiden Wächter bewusstlos zu seinen Füßen lagen, nahm er den Diamanten und stahl sich davon.«
    »Wie konnte er entkommen?«, wollte Linara wissen und warf eine Erdbeere in die Luft, um sie mit dem Mund aufzufangen. Ihr Gesicht war rot gefleckt aufgrund mehrerer Fehlversuche, die Frucht zu fangen. Diesmal gelang es ihr und sie warf Sindra einen triumphierenden Blick zu. »Immerhin war er doch in diesem hohen Turm und alle Wachen in Alarmbereitschaft.«
    »Ich sag es dir!« Sindra nahm eine Erdbeere und steckte sie einfach in den Mund. Die Fangspiele waren ihr zu umständlich. »Er hat den Langbogen des Wächters genommen und ihn im Fenster verkeilt. Dann hat er sich selbst eingespannt und hinüber auf das gegenüberliegende Dach geschossen.«
    Linara schüttelte lachend den Kopf. »Ich glaube dir kein Wort!«
    Sie warf eine weitere Erdbeere und traf nicht. Die Frucht fiel zu Boden und Squizi eilte herbei, um die Beere zu schnappen, bevor die Elfe danach greifen konnte. »He, pflück dir selbst eine!« Sie schüttelte abermals den Kopf, diesmal galt die Geste dem Eichkätzchen. »Selbst wenn die Sehne sein Gewicht ausgehalten hätte, wäre der Bogen zerbrochen, bevor er genügend Spannung gehabt hätte, ihn auch nur einen Zentimeter vom Boden wegzubewegen.«
    Sindra schnaufte. »Waffenexperte! Pah! Dir Geschichten zu erzählen, macht keinen Spaß!«
    »Erzähl mir doch einfach eine Geschichte, die wahr ist!«
     

     
    Die Elfe sah sich suchend um, doch in Armeslänge um sie her hatte sie alle Früchte abgeerntet. Enttäuscht stand sie auf.
    »Sind die Kirschen eigentlich schon reif?« Ihr Blick wanderte über die Wiese zu einem einzelnen Kirschbaum. Unweit davon lag etwas im Gras. Linara grinste, als sie die Gestalt erkannte. »Komm, lass uns nachschauen!« Sie rannte los, ohne auf Sindras Antwort zu warten.
    Nahe des Baumes wurde sie langsamer und schlich die letzten Meter auf den Elfen zu. Ihre Hand streifte durch die Wiese, bekam die Dolde einer Engelwurz zu fassen, riss daran und ließ die Samen auf Jacharthis nieder rieseln. Ihr Grinsen wurde breiter, als sie erkannte, dass er schlief.
    Sie erlaubte sich, ihn zu betrachten, wie er da lag, nur mit einer Hose bekleidet. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig und die Sonne spielte auf seiner bronzenen Haut.
    »Er gefällt dir«, behauptete Sindra provokant und trat neben ihre Freundin.
    Linara hob unschuldig die Schultern. »Dir etwa nicht?«
    »Hmm.« Sindra sah auf den halb nackten Elfen nieder und ein Ausdruck lag in ihren Augen wie beim Anblick einer riesigen Schokoladetorte. »Er ist mir zu groß«, erklärte sie schlicht.
    Linara kicherte. Sie hatte sich dermaßen an Sindra gewöhnt, dass sie fast vergessen hatte, dass diese ein Halbling war und dem Elfen, würde er aufstehen, gerade mal bis über den Bauchnabel reichte.
    Plötzlich war es Linara peinlich, Jacharthis anzustarren, und sie wandte sich ab. Daher bemerkte sie nicht sofort, dass Sindra neben dem Elfen niederkniete und sich über ihn beugte.
    »Was tust du da?« Misstrauisch beobachtete sie, wie das Halbling-Mädchen seine Finger unter Jacharthis’ Nacken schob.
    »Pst«, machte Sindra. »Sonst wacht er auf.« Vorsichtig tastete sie unter seinem Haar, genau wissend, wonach sie suchte. Ein zufriedenes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Sie zog die Hand zurück und nahm das Amulett, das auf der Brust des Elfen lag. Die goldene Kette war offen.
    »Verdammt!«, zischte

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