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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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das alles enden? Das möchte ich gerne wissen.«
    »Was ist verkehrt an Frauen im Militärdienst?«, fragte Cordelia, um ihn ein bisschen zu reizen.
    »Es ist unmilitärisch«, versetzte der alte Mann.
    »›Militärisch‹ ist doch alles, was den Krieg gewinnt, sollte man meinen.«
    Sie lächelte sanft. Vorkosigan warnte sie freundschaftlich mit einem leichten Zwicken, und sie ließ davon ab, an dieser Stelle weiter zu bohren.
    Aber das war sowieso nicht nötig. Piotr wandte sich der Beobachtung seines Kämpfers zu und sagte nur: »Pfff!«
    Der Kämpfer des Grafen unterschätzte etwas sorglos seine Gegnerin und erkannte seinen Irrtum bei seinem ersten Niederwurf. Der rüttelte ihn ganz schön wach. Die Zuschauer riefen derbe Kommentare. Beim nächsten Wurf presste er sie an den Boden.
    »Koudelka hat hier ein bisschen schnell gezählt, nicht wahr?«, fragte Cordelia, als der Kämpfer des Grafen Droushnakovi nach der Entscheidung aufstehen ließ.
    »Mm, vielleicht«, sagte Vorkosigan in unverbindlichem Ton. »Sie hält sich auch ein bisschen zurück, merke ich. Sie wird es nie bis zur nächsten Runde schaffen, wenn sie sich hier so verhält.«
    Bei der nächsten Begegnung, der entscheidenden für das Zwei-von-Drei, verwendete Droushnakovi eine erfolgreiche Armsperre, ließ aber dann den Gegner entschlüpfen.
    »Ach, schade«, murmelte der Graf vergnügt.
    »Sie hätten ihn zwingen sollen, die Sperre zu durchbrechen!«, rief Cordelia, die immer engagierter wurde. Der Mann des Grafen ließ sich weich und nachlässig auf den Boden fallen. »Ausrufen, Kou!« Aber der Schiedsrichter, der sich auf seinen Stock stützte, ließ es durchgehen. Auf jeden Fall entdeckte Droushnakovi eine Gelegenheit für einen Würgegriff und nützte sie.
    »Warum klopft er nicht ab?«, fragte Cordelia.
    »Er würde lieber ohnmächtig werden«, erwiderte Aral. »Auf diese Weise muss er nicht seinen Freunden zuhören.«
    Droushnakovi begann zweifelnd dreinzublicken, als das unter ihrem Arm eingeklammerte Gesicht dunkelrot anlief. Cordelia sah, dass Droushnakovi drauf und dran war, loszulassen, sie sprang auf und rief: »Halten Sie durch, Drou! Lassen Sie sich nicht von ihm täuschen!« Droushnakovi packte fester zu, und der andere hörte auf zu zappeln.
    »Los, rufen Sie aus, Koudelka«, rief Piotr, der mit Bedauern seinen Kopf schüttelte. »Er hat heute Abend Dienst.« Und so ging die Runde an Droushnakovi.
    »Gute Arbeit, Drou!«, sagte Cordelia, als Droushnakovi zu ihnen zurückkehrte. »Aber Sie müssen aggressiver werden. Lassen Sie Ihren Killerinstinkt heraus.«
    »Ich bin der gleichen Meinung«, sagte Vorkosigan unerwarteterweise.
    »Das winzige Zögern, das Sie an den Tag legen, könnte tödlich sein – und nicht nur für Sie selbst.« Er schaute sie fest an. »Sie üben hier für die Realität, obwohl wir alle darum beten, dass eine solche Situation nie eintritt. Aber die Art von totalem Einsatz, die sie verlangt, sollte absolut automatisch sein.«
    »Jawohl, Sir. Ich werde mich bemühen, Sir.«
    In der nächsten Runde kämpfte Sergeant Bothari, der seinen Gegner zweimal kurz hintereinander auf den Boden legte. Der Besiegte kroch aus dem Ring. Einige weitere Runden gingen vorüber, und dann war wieder Droushnakovi an der Reihe, diesmal mit einem von Illyans Männern.
    Sie gerieten aneinander, und im Kampf zwickte er sie kräftig in ihr Hinterteil, was Buhrufe aus dem Publikum hervorrief. In ihrem Ärger und ihrer Verwirrung riss er sie aus ihrem Gleichgewicht zu einem ziemlich sauberen Wurf.
    »Hast du das gesehen!«, rief Cordelia Aral zu. »Das war ein schmutziger Trick.«
    »Mmm. Es war allerdings keiner der acht verbotenen Schläge. Man könnte ihn deswegen nicht disqualifizieren. Jedoch …« Er forderte Koudelka mit einem Wink zu einer Auszeit auf und rief Droushnakovi zu sich für ein paar ruhige Worte.
    »Wir haben den Streich gesehen«, murmelte er. Sie presste die Lippen aufeinander, ihr Gesicht war ganz rot. »Nun, da Sie Lady Cordelias Kämpferin sind, ist jede Beleidigung Ihrer Person auch eine Beleidigung von Mylady. Und außerdem ist es ein böser Präzedenzfall. Es ist mein Wunsch, dass Ihr Gegner den Ring nicht mit Bewusstsein verlässt. Wie Sie das machen, ist Ihr Problem. Sie können das als einen Befehl auffassen, wenn Sie das möchten. Und machen Sie sich auch keine unnötigen Sorgen über das Brechen von Knochen«, fügte er kühl hinzu.
    Droushnakovi kehrte in den Ring zurück mit einem leichten Lächeln und

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