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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zusammengekniffenen, funkelnden Augen. Nach einer Finte landete sie einen blitzschnellen Stoß gegen das Kinn ihres Gegners, dann einen Faustschlag in seinen Bauch und zuletzt einen tiefen Stoß mit dem Körper gegen seine Knie, der ihn mit einem Bums auf die Matte warf. Er kam nicht mehr hoch. Es herrschte ein leicht schockiertes Schweigen.
    »Du hast recht«, sagte Vorkosigan, »sie hatte sich vorhin zurückgehalten.«
    Cordelia lächelte selbstgefällig und machte es sich bequemer auf dem Sofa. »Ich dachte es mir doch.«
    Die nächste Runde, bei der Droushnakovi drankam, war das Semifinale, und durch den Zufall der Auslosung war ihr Gegner Sergeant Bothari.
    »Hm«, murmelte Cordelia zu Vorkosigan. »Ich bin mir nicht im klaren über die Psychodynamik dieses Kampfes. Ist das sicher? Ich meine für beide, nicht nur für sie. Und nicht nur körperlich.«
    »Ich denke schon«, erwiderte er, gleichfalls leise. »Das Leben im Dienste des Grafen war eine hübsche, ruhige Routine für Bothari. Er hat immer seine Medikamente eingenommen. Ich glaube, er ist im Augenblick in ziemlich guter Verfassung. Und die Atmosphäre des Übungsrings ist für ihn sicher und vertraut. Dass er durchdreht, dazu braucht es mehr Spannung, als Drou schaffen kann.«
    Cordelia nickte befriedigt und lehnte sich zurück, um den Kampf zu beobachten. Droushnakovi sah nervös aus.
    Der Anfang war langsam, und dabei konzentrierte sich Droushnakovi hauptsächlich darauf, außer Reichweite zu bleiben. Als er sich umdrehte, um den Kampf zu beobachten, drückte Leutnant Koudelka aus Versehen den Auslöser an seinem Stockdegen, und die Scheide schoss davon in die Büsche. Bothari war für einen Augenblick abgelenkt, und Drou schlug zu, tief und schnell. Bothari landete sauber mit einem festen Aufprall, obwohl er unmittelbar danach wieder auf die Füße kam, fast ohne Unterbrechung.
    »Oh, ein guter Wurf!«, rief Cordelia begeistert. Drou schaute genauso verwundert drein wie alle anderen. »Ausrufen, Kou!«
    Leutnant Koudelka runzelte die Stirn. »Es war kein fairer Wurf, Mylady.«
    Einer von den Männern des Grafen hob die Scheide auf und Koudelka steckte die Waffe wieder ein. »Es war meine Schuld. Unfaire Ablenkung.«
    »Vor einer Weile haben Sie das andere keine unfaire Ablenkung genannt«, widersprach Cordelia.
    »Lass es sein, Cordelia«, sagte Vorkosigan ruhig.
    »Aber er betrügt sie um ihren Punkt!«, flüsterte sie wütend zurück. »Und um was für einen Punkt! Bothari war bis jetzt Spitze in jeder Runde.«
    »Ja. Es brauchte sechs Monate Übung auf der alten General Vorkraft, bevor Koudelka ihn umwarf.«
    »Oh. Hm.« Das gab ihr zu denken. »Eifersucht?«
    »Hast du es nicht gesehen? Sie hat alles, was er verloren hat.«
    »Ich habe gesehen, dass er bei Gelegenheit ziemlich grob zu ihr war. Es ist eine Schande. Sie ist offensichtlich … «
    Vorkosigan hob warnend den Finger. »Sprich darüber später. Nicht hier.«
    Sie hielt inne, dann nickte sie zustimmend. »In Ordnung.«
    Die Runde ging weiter, wobei Sergeant Bothari Droushnakovi praktisch durch die Matte drückte, zweimal, ganz schnell, und dann seinen letzten Herausforderer mit nahezu gleicher Leichtigkeit erledigte.
    Einige Kämpfer beratschlagten am anderen Ende des Gartens und sandten dann Koudelka, der als Emissär herüberhinkte.
    »Sir? Wir haben überlegt, ob Sie wohl eine Demonstrationsrunde einlegen würden. Mit Sergeant Bothari. Keiner von den Burschen hier hat das je gesehen.«
    Vorkosigan winkte bei dieser Idee ab, nicht sehr überzeugend. »Ich bin nicht in Form dafür, Leutnant. Übrigens, wie haben die das überhaupt herausbekommen. Haben Sie ihnen Geschichten erzählt?«
    Koudelka grinste: »Ein paar. Ich denke, es würde ihnen ein Licht aufstecken. Was für eine Art Spiel das wirklich sein kann.«
    »Ein schlechtes Beispiel, fürchte ich.«
    »Ich habe dies nie gesehen«, murmelte Cordelia. »Ist das wirklich eine so gute Show?«
    »Ich weiß nicht. Habe ich dich in letzter Zeit mal beleidigt? Wäre es für dich eine Genugtuung zu sehen, wie Bothari mich zusammenschlägt?«
    »Ich denke, es wäre für dich«, sagte Cordelia und ging damit auf seinen offensichtlichen Wunsch ein, überredet zu werden. »Ich denke, dir hat diese Art von Aktivität gefehlt, in diesem Leben im Hauptquartier, das du in letzter Zeit geführt hast.«
    »Ja …« Er erhob sich, während einige Leute klatschten, legte die Uniformjacke ab, die Schuhe, die Ringe und den Inhalt seiner Taschen und

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