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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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auch andere Schüler A&A spielten.
    Zischend stieß der Hogwash Depress eine dicke Rauchwolke aus. Der Rauch erstarrte zu einem Schaffner, der Barry sein »Alles einsteigen!« direkt ins Ohr brüllte. Dann fügte er hinzu: »Hurtig, hurtig, Long John Silver.«
    »Leck mich«, sagte Barry gereizt. Aus Sorge, jemand könnte seine Verkleidung durchschaut haben, zog er sein Plastikschwert und knurrte: »Pass auf, du Nichtsnutz, oder ich mach kurzen Prozeß mit dir!« Seine Laune besserte sich, als er jemanden mit einer Kamera auf sie zukommen sah.
    »Siehst du?« sagte er triumphierend zu Hermeline. Der nie enden wollende Wettstreit, wer klüger war, schien sich für den Moment zu seinen Gunsten gewendet zu haben.
    Doch weit gefehlt. »Hallo, Barry, Hermeline. Ich hatte gehofft, dass ihr zum Klassentreffen kommt.« Es war Colin Creepy, ein ehemaliger Mitschüler von Barry, der nach einem rasanten Aufstieg tief gesunken war. Als Hogwash-Schüler war Colin zur Legende geworden, weil er bei der Schülerzeitung, dem Hogwash-Telepath , Pin-up-Girls eingeführt hatte. In seinem fünften Jahr an der Schule hatte er ein beträchtliches Vermögen angehäuft und stand kurz davor, seine eigene Website zu starten, als Bumblemore Wind davon bekam und dem Ganzen einen Riegel vorschob. Colin pflegte die Mädchen mit Hilfe eines Zauberspruchs auszuziehen. Als der Direktor die Fotos konfiszierte, klang er mehr wehmütig als wütend. »Wenn du so weitermachst, hast du bald nichts mehr, worauf du dich freuen kannst, Creepy«, sagte er. »Lass es dir von einem Hundertzweiundvierzigjährigen gesagt sein: Du wirst noch dankbar für jede Überraschung sein, die du kriegen kannst.«
    Leider war die erste Überraschung, die Colin als Erwachsener erlebte, eher unangenehmer Natur: Der Tagessalbader konnte keinen weiteren intelligenten jungen Hogwash-Absolventen gebrauchen. Daraufhin geriet er in schlechte Gesellschaft — nämlich an den Schmirror —, und von da an ging es nur noch bergab: Die zwanzig Jahre seit dem Schulabschluss hatte er damit verbracht, sich durch die tiefsten Niederungen der Zauberpornographie zu schlagen, indem er sich immer ausgefallenere Perversionen für Valumarts zahlreiche Sexmagazine ausdachte. Derzeit fungierte er als Herausgeber von Frühreife Feen, Magische Miezen, Hemmungslose Hexen und Tuten & Blasen .
    Mit jeder Pore verströmte Colin Creepy Schlüpfrigkeit. Sie umflorte ihn wie ein feiner Nebel. Er war nicht gerade der Umgang, den Hermeline sich für Nigel wünschte. Barry fand ihn, wie zu erwarten, amüsant.
    Sie stiegen alle zusammen in den Zug. »Ist das dein Kind?« fragte Colin. »Wie ist denn das passiert?« Die jahrzehntelange Betätigung in einer Welt, in der Sex nichts weiter ist als ein Zeitvertreib, hatte seinen Blick für dessen eigentlichen Zweck getrübt. »Darf ich mich zu euch setzen?«
    Mit dem Gespür einer Ehefrau für den richtigen Zeitpunkt schaltete Hermeline sich ein. »Nein, Colin, tut mir leid. Wir halten einen Platz für Lon Measly frei.«
    »Oh.« Colin wirkte ein bisschen geknickt. Er hatte schon in der Schule immer zu ihrer Clique gehören wollen, und nun ... Die Déjà-vu-Erlebnisse des Wochenendes fingen ja früh an. »Verstehe. Ich werd’ schon irgendwo einen Platz finden«, sagte Colin. Er schoss ein Foto, wie immer, wenn er sich unwohl fühlte.
    Colin bemerkte Hermelines skeptischen Blick. »Das wird kein Nacktfoto — versprochen.« Er wandte sich Barry zu. »Vielleicht können wir ja beim Klassentreffen noch ein bisschen quatschen. Ich hab’ ein paar sensationelle Bilder vom Oralquell von Delphi.«
    »Klingt toll«, sagte Barry. Da wollte er schon immer mal hin.
    »Und ich hab’ ein paar SM-Videos ausgegraben, die wir früher mal gedreht haben«, sagte Colin. »Weißt du noch?«
    »Himmel, nein«, sagte Barry errötend. Hermeline beobachtete ihn mit Adleraugen — ein Adler, der etwas dagegen hatte, dass man über gewisse Themen vor den Ohren kleiner Adler sprach.
    »Aber natürlich!« sagte Colin. »Du, Imogen Blagg, Priscilla Tinsly-Thompson und ich, wir sind in Bumblemores Büro eingebrochen und ...«
    »Ähem, meine Frau!« hüstelte Barry.
    »Oh, okay. Schon gut«, sagte Colin. » Wir reden später drüber «, sagte er augenzwinkernd.
    Jetzt wurde er selbst Barry langsam unheimlich. »Colin, wir sehen uns in der Schule, okay?«
    »Okay«, sagte Colin und ging. Hermeline dirigierte ihre Familie in die entgegengesetzte Richtung. Sie fanden ein leeres Abteil und setzten

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