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Bartimäus 02 - Das Auge des Golem

Titel: Bartimäus 02 - Das Auge des Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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Sturz der Zauberer mitzuerleben, ist mein sehnlichster Wunsch! Aus diesem Grund möchte ich Ihr Vorhaben unterstützen.«
    Die kleine Rede wurde mit großem Nachdruck vorgebracht und bei jeder Betonung piekte das Stilett Kitty in den Nacken. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Mr Hopkins meinte, Sie hätten wertvolle Informationen für uns.«
    »So ist es. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich hege keine Sympathien für die Gewöhnlichen, deren Sache Sie vertreten. Aber Ihre Aktionen machen den Mächtigen zu schaffen und das freut mich. Kommen wir nun zum Geschäftlichen. Hat Ihnen Hopkins mein Angebot näher erläutert?« Kitty nickte vorsichtig. »Schön. Dank meiner Beziehungen habe ich Zugang zu dem Archiv mit Gladstones Akten und konnte einen Blick darauf werfen. Bei der Entschlüsselung bestimmter Formeln bin ich auf Einzelheiten bezüglich der Pestilenz gestoßen, mit der er die Gruft zum Schutz seiner sterblichen Überreste versiegelt hat.«
    »Für so einen mächtigen Mann finde ich das ehrlich gesagt eine ziemlich dürftige Schutzvorrichtung«, wandte Kitty ein.
    »Sie sind ein kluges Mädchen und haben unabhängige Ansichten«, lobte der Unbekannte. »Als Gladstone starb, war er alt und schwach, ein Schatten seiner selbst. Er brachte gerade mal noch die allereinfachsten Bannsprüche zustande. Trotzdem hat diese Maßnahme ihren Zweck erfüllt. Aus Furcht vor der Pestilenz hat ihn bis heute niemand in seiner Ruhe gestört. Dabei kann man sie umgehen… vorausgesetzt, man weiß, wie man es anstellen muss. Ich könnte es Ihnen erklären.«
    »Und woher wissen wir, dass wir Ihnen trauen können?«, fragte Kitty. »Ich verstehe das nicht. Was springt für Sie dabei heraus?«
    Der Unbekannte schien ihr die Frage nicht zu verübeln. »Wenn ich Ihre Gruppe auffliegen lassen wollte«, sagte er gelassen, »hätte ich Sie im selben Augenblick, als Sie den Kopf durch den Vorhang steckten, verhaften lassen können. Außerdem habe ich Ihnen eben dargelegt, weshalb ich den Sturz der Zauberer erleben möchte. Aber ich kann Ihre Bedenken nachvollziehen. Auch abgesehen davon springt für mich etwas dabei heraus. Bei der Sichtung von Gladstones Unterlagen habe ich eine Liste mit seinen Grabbeigaben gefunden. Dort sind Gegenstände aufgeführt, die sowohl für Sie als auch für mich von einigem Interesse sind.«
    Kitty rutschte ein bisschen auf ihrem Sessel herum. »Ich brauche mindestens zwei Minuten, um das Gebäude zu verlassen. Meine Freundin behält die Uhr genau im Blick.«
    »Ich fasse mich kurz. Mr Hopkins wird Ihnen von den Wunderdingen berichtet haben, welche die Gruft birgt. Von mir aus können Sie alles behalten, die magischen Waffen und so weiter. Ich brauche so etwas nicht, ich bin ein friedliebender Mensch. Aber dafür sammle ich ungewöhnliche Objekte und würde mich über Gladstones Umhang freuen, der zusammengefaltet auf seinem Leichnam liegt. Der Umhang hat keine magischen Eigenschaften und ist für Sie und Ihre Leute wertlos. Ach ja, und falls sein Eichenstock noch da ist, den hätte ich auch gern.
    Es ist von geringem magischem Wert – ich glaube, Gladstone hat lediglich einen harmlosen Bann darüber ausgesprochen, um damit Mücken zu vertreiben –, aber in meiner bescheidenen Sammlung würde er sich hervorragend machen.«
    »Wenn wir die übrigen Kostbarkeiten kriegen, bringen wir Ihnen die beiden Sachen gerne mit.«
    »Dann sind wir uns ja einig. Eine Hand wäscht die andere. Hier drin ist alles, was Sie benötigen.« Es scharrte leise und eine kleine schwarze Tasche glitt über den Teppich in Kittys Blickfeld. »Halt, noch nicht aufmachen! Sie finden darin ein Kästchen und einen Hammer. Damit können Sie die Pestilenz deaktivieren. Eine Gebrauchsanweisung liegt bei. Wenn Sie sich daran halten, bleiben Sie am Leben. Und jetzt hören Sie gut zu«, fuhr der Unbekannte fort. »Heute Abend um halb zwölf verlassen die Aufseher die Kathedrale. Sie und Ihre Freunde gehen zunächst zu der Tür, die in den Kreuzgang führt, ich sorge dafür, dass sie offen bleibt. Eine zweite Tür versperrt den Eingang in die Kathedrale selbst. Die ist normalerweise mit zwei mittelalterlichen Schlössern und einem Riegel gesichert, aber auch sie wird diesmal offen sein. Sie begeben sich ins nördliche Querschiff und gehen bis zu Gladstones Denkmal durch. Im Pfeiler dahinter befindet sich der Eingang zur Gruft. Sie müssen nur den Schlüssel umdrehen.«
    »Den Schlüssel?«, wiederholte Kitty verdutzt.
    Etwas

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