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Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers

Titel: Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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Zigarrenstummel weg. »Der erste schöpferische Akt seit zweitausend Jahren Zaubererherrschaft wird uns einen Quantensprung bescheren. Und da kommt er schon, der Mann, der es Ihnen beweisen wird. Meine Damen und Herren, hier ist – Mr Clem Hopkins!«
    Ein harmlos und schüchtern wirkender Mann trat in den Saal. Drei Jahre war es her, dass Kitty ihm zuletzt begegnet war, an einem lauen Sommernachmittag in einem Straßencafé. Damals war sie ein junges Mädchen gewesen, hatte einen Milchshake getrunken und einen Krapfen mit Zuckerguss verspeist, während er sie über den geklauten Zauberstab ausgefragt hatte. Als er von ihr nicht erfahren hatte, was er hören wollte, hatte der liebenswürdige Mr Hopkins sie gleich noch einmal hereingelegt und sie zu dem Haus geschickt, in dem Mandrake schon auf sie gelauert hatte.
    Die Erinnerung an das Aussehen des Gelehrten war im Lauf der Zeit verblasst, aber der Abscheu vor seinen Schandtaten hatte all die Jahre an ihr gezehrt wie eine Krankheit. Manchmal suchte er sie sogar in ihren Träumen heim.
    Jetzt kam dieser gewissenlose Kerl geräuschlos und fein lächelnd über die kostbaren Teppiche geschritten. Seine Ankunft versetzte die Verschwörer in erwartungsfrohe Erregung, sie wirkten mit einem Mal hellwach und kregel. Mr Hopkins blieb neben dem Tisch stehen, Kitty direkt gegenüber. Er sah erst Mandrake an und dann Kitty. Seine grauen Augen musterten sie, seine Miene blieb ausdruckslos.
    »Verräter!«, fauchte Kitty. Mr Hopkins schien verwundert und ließ sich nicht anmerken, ob er sie wiedererkannte.
    »Schön, Clem«, Makepeace tätschelte ihm die Schulter, »lassen Sie sich von der Anwesenheit unserer kleinen Kitty nicht stören. Nur ein kleiner Scherz meinerseits, um Sie an Ihre Tage im Widerstand zu erinnern. Aber kommen Sie dem Mädel trotzdem lieber nicht zu nahe. Sie ist eine richtige Furie! Wie steht’s mit den Gefangenen?«
    »Die sind alle gut verwahrt, Sir. Keine Fluchtgefahr«, erwiderte der Gelehrte beflissen.
    »Und sonst? Alles ruhig?«
    »In den Parks der Innenstadt ist es noch unruhig, aber die Polizei tut ihre Arbeit. Niemand hat mitbekommen, dass wir das Theater geräumt haben.«
    »Gut. Dann wollen wir mal. Liebe Freunde! Jemanden wie Hopkins habt ihr noch nicht erlebt, der Mann ist einfach unvergleichlich. Er produziert Ideen am laufenden Band, sie fliegen ihm nur so zu. Er war es nämlich, dem die außerordentlichen Fähigkeiten des Afriten Honorius als Erstem aufgefallen sind, stimmt’s, Clem?«
    Hopkins lächelte geschmeichelt. »Wenn Sie meinen, Sir.«
    »Hopkins und ich haben sofort bemerkt, dass sich Honorius regelrecht in Gladstones Gebeinen eingenistet hatte. Er hatte nicht nur dessen Erscheinung angenommen, er war kein bloßes Trugbild, nein, der Dämon war eins mit dem Gerippe! Damals entwickelten wir einen ehrgeizigen Plan: Warum nicht einen Dämon in etwas Lebendiges bannen, besser gesagt in einen lebendigen Zauberer? Wenn der betreffende Zauberer auf diese Weise den Dämon knechten und sich seiner Fähigkeiten bedienen könnte – nicht auszudenken, wozu so jemand in der Lage wäre! Schluss mit den ewigen Pentagrammen, kein umständliches Hantieren mit Kreide und Runen, keine tödlichen Versprecher mehr! Beschwörungen wären überflüssig!«
    Kitty hatte bei Mr Button genug gelernt, um zu begreifen, wie radikal diese Überlegungen waren, und sie teilte Mandrakes Skepsis. »Das ist viel zu gefährlich!«, warf der junge Zauberer ein. »Der Gewöhnliche in Ihrem Arbeitszimmer hat den Dämon in sich drin sprechen gehört! Er wäre über kurz oder lang verrückt geworden!«
    »Nur weil er nicht genug Willenskraft hatte, den Dämon zu bändigen.« Man hörte, dass Makepeace ungeduldig wurde, denn er sprach jetzt schneller: »Bei intelligenten Kandidaten mit gefestigtem Charakter verläuft der Prozess ganz harmonisch.«
    »Heißt das etwa, Sie alle wollen dasselbe Risiko eingehen? Das wäre Wahnsinn! Es könnte zu einer Katastrophe kommen! Sie können die Folgen gar nicht absehen!«
    »O doch, o doch, John. Hopkins hat schon vor zwei Monaten einen Dämon in sich aufgenommen und konnte bis jetzt keine nachteiligen Nebenwirkungen feststellen. Das stimmt doch, Clem? Erzählen Sie es ihnen ruhig.«
    »So ist es, Sir.« Der Gelehrte schien nicht gern im Mittelpunkt zu stehen. »Ich habe einen ziemlich mächtigen Dschinn beschworen. Beim Eintritt habe ich im Kopf ein Zappeln gespürt wie von einem Wurm, aber ich brauchte mich nur darauf zu

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