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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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nervös wieder aus den Fingern und starrte auf die Folie. Sein Gesicht ähnelte mit jeder Minute mehr dem eines Leichnams.
Dan, der nicht in der Lage war, den Text über dem Stück Folie zu lesen, fühlte Mitleid mit dem Mann. Mein Gott! Wie das Papier zittert. Was, zur Hölle, ist das?
Der Agent wirkte völlig entsetzt. »Verzeihung, Sir. Ich ... ah ... ähem ... ich muß das weitergeben ...« Er hob die Hand, um das Funkgerät zu aktivieren, das hinter dem Aufschlag seiner Jacke versteckt war, aber Morgans Hand hielt ihn auf.
»Nein«, stellte der Oberst mit einem Lächeln fest. »Ich fürchte, Sie müssen das nicht weitergeben ...«
Die Unterlippe des LNC-Agenten zitterte heftig, als er noch einmal auf den Zettel blickte. Mit zögernder Stimme kapitulierte er. »Ich schätze, ich brauche es wirklich nicht weiterzugeben, wenn Sie das sagen, Sir...«
Morgan neigte den Kopf in Dans Richtung. »Danke. Mein Begleiter und ich gehen jetzt.« Er zog das Papier aus den langen Fingern des Agenten und lächelte ihm verschwörerisch zu. »Es soll eine Überraschung werden.«
Der Agent nickte und trat zur Seite. »Ja, Sir — Mister ...«
»Oberst.«
»Jawohl, Oberst Kell, eine Überraschung.« Er hob die Hand und winkte den beiden Männern zu, die auf der anderen Straßenseite am Haupteingang postiert waren. »Diese beiden können rein — auf meine Verantwortung!«
»Noch einmal, danke.« Morgan marschierte in Richtung des Tors los und winkte Dan hinter sich her. Beide Kell Hounds nickten den Wachen am Tor zu und wanderten die hell erleuchtete Promenade zum Palast des Commonwealths hinab.
»Jetzt verstehe ich, warum ich die Botschaft der Vereinigten Sonnen nicht um Einladungen zu diesem Empfang anzuhauen brauchte«, erklärte Dan. »Aber was steht auf dem Zettel?« Er blickte über die Schulter zu den LNC-Agenten auf der Straße zurück. »Wir sind leichter an denen vorbeigekommen als mit einem Bataillon überschwerer Mechs.«
Morgan reichte Dan den Zettel. Der jüngere MechKrieger entfaltete das Papier und fühlte, wie sein Mund staubtrocken wurde. Allmächtiger! Die mit einem unvergeßlichen holographischen Siegel unterzeichnete Notiz war knapp und deutlich. »Verweigern Sie dem Besitzer dieses Papiers, Morgan Kell, nichts. Katrina Steiner, Archon, 22. Juli 3007.« Darunter befand sich ein holographischer Taststreifen, der das Bild eines Daumenabdrucks enthielt. Die goldenen Linien von Morgans Daumenabdruck, der dem im Innern des Hologramms exakt glich, verblaßten bereits wieder.
»Kein Wunder, daß den Agenten beinahe der Schlag getroffen hätte«, stellte Dan fest, als er Morgan das Blatt wieder zurückgab. »Juli 3007. In dem Monat ist sie an die Macht gekommen. Das muß eine ihrer ersten Amtshandlungen als Archon gewesen sein.«
Morgan nahm das Papier, faltete es und schob es wieder in seinen Umhang. »Ihre zweite. Die erste Amtshandlung bestand darin, einen dieser Zettel für ihren späteren Gatten auszustellen, meinen Vetter Arthur Luvon.«
Die beiden Söldner legten den Rest der Strecke zur wuchtigen Granittreppe des Archontenpalastes ohne ein Wort zurück. Unmittelbar hinter den Eingangstüren, die weit geöffnet waren, um die Gäste einzulassen, nahmen zwei Dienstboten Morgans Umhang und Dans Mantel entgegen. Hinter ihnen warteten mehrere Dienstboten in diskreten Nischen, um den Gästen bei letzten Handgriffen an ihrer Garderobe behilflich zu sein.
Dan trat an eine der verspiegelten Nischen und betrachtete seine Uniform. Der Diener ging in die Knie, bürstete den Straßenstaub von Dans Stiefeln und polierte mit einem Tuch die radlosen Sporen. Dan sah hinab und lächelte. Ja, ich komme aus den Vereinigten Sonnen. Ihr Lyraner haltet es vielleicht für Eitelkeit, aber wir MechKrieger tragen noch die Sporen, die an unsere Anfänge in der Kavallerie erinnern, mit Stolz.
Er sah wieder in den Spiegel und zog an den Ärmeln seiner roten Uniformjacke, bis sie an seine weißen Handschuhe heranreichten. Dann zog er seine Jacke glatt. Der Diener kam hinter ihm wieder hoch, schnippte eine Fluse von Dans rechter Schulter und betrachtete lächelnd das Spiegelbild des Kriegers.
Die Motivweste der Jacke war aus schwarzem Stoff gefertigt und hatte die Form des Wolfskopfs im Einheitswappen der Kell Hounds. Das wilde Rot der Wolfsaugen paßte perfekt zur Farbe der Jacke. Die Ohren des Wolfs reichten an die Schultern der Jacke, und die Schnauze ging genau bis zu Dans Taille. Das linke Ohr war nach Sitte der Kell Hounds mit einem

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