BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
wunderschönes Profil in die Lichter Asgards. »Justin hat ein gespaltenes Wesen — halb Vereinigte Sonnen, halb Capella. Als ihm eine Seite seines Wesens versperrt wurde, wandte er sich ganz natürlich der anderen zu.« Sie drehte sich wieder um und lächelte Dan zu. »So seltsam es auch klingen mag, ich glaube, seine andere Hälfte muß eines Tages an die Oberfläche treten, und ich denke, Sie sollten auch daran glauben.«
»Und wenn nicht...« Dan starrte in die Dunkelheit. »Dann wird Justin ein tödlicher Feind.«
16
Tharkad
Distrikt Donegal, Lyranisches Commonwealth
31. Dezember 3027
Der Agent des Lyranischen Nachrichtencorps präsentierte sich leise. «Verzeihung, Hauptmann Allard, aber der Archon und Oberst Kell kehren auf den Ball zurück.«
Jeana drückte Dans Hand. »Gehen Sie. Wir sehen uns später.«
Dan nickte und lächelte. »Das will ich hoffen. Und danke, daß Sie mir zugehört haben.« Er drehte sich zu dem LNC-Agenten um. »Gehen Sie vor.«
Der Agent zeigte ihm den Weg, sprach aber kein Wort, während sie den Garten verließen. Dan nickte ihm dankend zu und suchte die Menge nach dem Archon ab. Er sah sie bei Morgan stehen und suchte sich einen Weg, aber als er die Stelle erreichte, war Katrina Steiner verschwunden.
Dan fand Morgan im Gespräch mit drei Männern. Die beiden älteren scheinen in Morgans Nähe so unsicher, dachte Dan, und unterdrückte ein Lächeln. Wahrscheinlich sehen sie ihn als den Geist einer Vergangenheit, von der sie wünschten, sie bliebe tot,
Morgan lächelte, und machte in der kleinen Gruppe Platz für Dan. »Hallo, Dan, freut mich, Sie wiederzusehen. Haben Sie bereits die Bekanntschaft dieser Gentlemen gemacht?«
Die Steifheit in Morgans Ton und Haltung stand im Widerspruch zum Lächeln auf seinem Gesicht, aber Dan reagierte auf die freundliche Vorstellung, als wäre sie echt. Er verneigte sich leicht und streckte dem ältesten der drei die Hand entgegen. Das platingraue Haar des Mannes und seine grauen Augen kennzeichneten ihn als Steiner. Die dünne Narbe, die sich vom rechten Augenwinkel hinauf zum Haaransatz zog, konnte das gute Aussehen seiner feingliedrigen Züge nicht beeinträchtigen, aber sie nahm seinem ernsten Gesicht etwas von der Kraft, die das Gesicht seiner Cousine Katrina Steiner auszeichnete. »Es ist mir eine Ehre, Sie hier zu treffen, Herzog Frederick.«
Frederick Steiner neigte leicht den Kopf. »Man hat mir zu verstehen gegeben, daß ein großer Anteil an der Rettung der Silberadler auf Ihr Konto geht.«
Dan schüttelte den Kopf. »Ich habe nur meine Pflicht getan, Euer Gnaden.«
Der kleinste der drei, ein Adliger mit Tonnenbrust, bot Dan die rechte Hand. Er humpelte einen halben Schritt vor und lächelte listig. »Wie ein echter Held gesprochen, Hauptmann. Ihre Bescheidenheit ehrt Sie.«
Dans Augen wurden schmal. Und Ihre Worte, Herzog Aldo Lestrade, klingen wie der Köder einer tödlichen Falle. »Ich sehe mich nicht als Held, Herzog Lestrade.« Dan nickte in Richtung des aus Stahl und Plastik gefertigten linken herzoglichen Arms. »Mit Ihrem neuen Arm und der künstlichen Hüfte leben zu lernen war weit heldenhafter als alles, was ich je vollführt habe.«
Dan blickte zum dritten in der Gruppe auf. Obwohl er das charakteristische Blondhaar der Steiners besaß, ebenso wie die perfekt geformte Nasen- und Kinnpartie, brauchte Dan einen Augenblick, bevor er erkannte, was an seinem Anblick nicht stimmte. Es waren seine Augen. Sie waren dunkler als die jedes Steiners, den Dan je gesehen hatte. Er streckte ihm seine Hand entgegen. »Daniel Allard.«
Der dritte Mann packte Dans Hand in einem Griff, der an einen Schraubstock erinnerte. »Ich bin Ryan Steiner, Hauptmann Allard.«
Dan schüttelte zweimal den Arm seines jüngeren Gegenübers, dann riß er sich los. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
Morgan lächelte, als hätte er nichts von dem bemerkt, was sich zwischen Dan und Ryan abgespielt hatte. »Ryan, oder eigentlich der Herzog von Poorrima, ist Herzog Fredericks Neffe. Ich habe gerade erzählt, daß ich Ryans Mutter, Donna Steiner, kannte, als sie noch in Nagelring lehrte.« Morgan kniff die Augen zusammen und blickte Ryan an. »Ihre Mutter hat an der Akademie geheiratet, und ich durfte als Mitglied der Ehrengarde an der Zeremonie teilhaben ...«
Morgans Stimme verklang in eisigem Schweigen, als sich noch jemand zu dem kleinen Grüppchen gesellte. Frederick Steiner und Aldo Lestrade zuckten beide sichtlich zusammen, als der hagere, grauhaarige
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