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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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für diese schmucklose Kleidung hatte. Verspottet er seine prächtig herausstaffierten Gäste mit seiner Bescheidenheit, oder soll das eine Demonstration jener Armut sein, die ComStar zum geeigneten Lebensstil deklariert hat, um die Verbindungen zwischen den Sternen aufrechterhalten zu können? Dan kaute auf seiner Unterlippe und machte sich klar, daß er einen Mann vor sich hatte, dessen kleinste Handlung und Äußerung viele Bedeutungen in sich vereinte.
    Tiepolo lächelte, und man hatte den Eindruck, daß ihn dies mehr anstrengte als die Aufgabe, einen Kubikmyriameter Uran stemmen zu müssen. »Wir grüßen Sie im Namen des Seeligen Blake und vertrauen darauf, daß Ihnen dieser Ort während der Zeit Ihres Aufenthaltes ebenso gastfreundlich erscheinen wird wie Ihre jeweilige Heimat. Man sagt. Gäste sollten wie Familienmitglieder behandelt werden, und Familienmitglieder wie Gäste. Wir werden versuchen, dies während Ihres Aufenthaltes zu praktizieren.«
    Morgan lehnte sich zu Dan herab. »Angesichts der Tradition des Brudermords in den Nachfolgerstaaten habe ich selbst in schwer umkämpften Landezonen eine freundlichere Begrüßung erfahren.«
    In Tiepolos kräftiger Stimme ging Dans Kichern unbemerkt unter. »Geehrte Gäste, wir von ComStar sind nicht durch Örtlichkeiten oder Nationalitäten entzweit. Wir haben auf alle Titel und Bindungen an die Strukturen der Macht verzichtet, um die heilige Mission besser erfüllen zu können, die der Selige Jerome Blake uns auferlegt hat. Durch strikte Einhaltung der Worte Blakes haben wir in ComStar zu dem Geist der Einheit zurückgefunden, den die Menschheit einst kannte und hegte.«
    Tiepolo begann sich für sein Thema zu erwärmen. Der Schweiß auf seinem kahlen Schädel reflektierte die Lichter des Saals. »Daß unter und zwischen den verschiedenen hier versammelten Völkern Rivalitäten und offene Feindseligkeit existieren, ist wahrlich kein Geheimnis. Daß viele die Folgen dieser Verbindung von Mann und Frau für die Nachfolgerstaaten fürchten, steht außer Zweifel. Manche sehen ihren Anteil an der Macht schwinden und möchten diesen Verlust wettmachen. Andere sehen ihre Feinde an Kraft verlieren und sind versucht, diesen Verlust zu beschleunigen. Wie selbstsüchtige Kinder«, schalt der Primus, »suchen einige nach Mitteln, die weniger Glücklichen auszubeuten. Das ist bedauerlich.
    Es ist bedauerlich, weil diese Ehe keinen Verlust mit sich bringt.« Tiepolo schenkte dem designierten Archon ein respektvolles Nicken. »Diese Frau gewinnt einen Mann, und dieser Mann gewinnt eine Frau. Es ist der normale Vollzug eines Kreislaufs, der über zahllose Äonen im Schatten der Entropie Leben ins Universum getragen hat. Der Kreislauf des Lebens ist alles, was den Menschen vor der Barbarei rettet, denn Mann und Frau erlangen Größe erst, indem sie versuchen, ihren Kindern eine bessere Zukunft zu sichern. Dieses Wachstum des menschlichen Geistes und der menschlichen Größe zu ermöglichen und zu fördern ist der Eckstein der Weisheit Blakes.«
    Tiepolo lächelte, als verstünde er allein die wahre Bedeutung seiner Worte. »Diese Versammlung und die Zeremonie, die ihren Höhepunkt bilden soll, ist eine Feier des Lebens, der Einheit und des Wachstums. Wir alle gewinnen durch die Heirat Melissa Steiners und Hanse Davions. Es ist unser Wunsch, daß Sie in diesem Geist der Hoffnung und Freundschaft unter uns weilen.«
    Tiepolo verbeugte sich und trat beiseite, während der Präzentor Tharkad wieder an die Rampe trat. Die hohen Tore zu beiden Seiten der Empore öffneten sich, und aus dem dahinter liegenden Saal hörte man die Klänge einer Sonate für Flöte und Cembalo.
    Ulthar Everston lauschte einen Moment lang der Musik und ergriff nur zögernd über den Klängen das Wort. »Wir bitten Sie, uns in einem von Musik, Tanz und Geselligkeit erfüllten Abend Gesellschaft zu leisten.« Er deutete mit einer Hand auf die Türen zu seiner Rechten. »Das Büffet ist eröffnet...«
    Seine Worte verklangen, als habe jemand den Lautstärkeregler seiner Stimme heruntergedreht. Er starrte über die Menge, und sein Mund öffnete sich, als wollte er noch etwas sagen. Aber dann leckte er sich nur mit der Zunge über die Lippen und beobachtete stumm den Mann, der durch die Eingangstür trat.
    Obwohl von kleiner Statur, fesselte der im Eingang stehende grauhaarige MechKrieger mit dem breiten Kinn die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Er trug eine kurze schwarze Jacke, die an der Taille durch eine

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