BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
Bitte bedenken Sie, es handelt sich hier nur um vorläufige Arbeiten. Ich meine, sie sind zwar durchgesehen worden, aber ich hatte keine Möglichkeit, sie gegen die neuen Daten der letzten drei Stunden zu überprüfen, so daß ich . . . «
Morgan Hasek-Davion hob die Hand. »Stehen Sie bequem, Lieutenant. Wir wollen nur ein paar Ihrer Beobachtungen hören. Gott gebe uns genug Zeit, uns nicht auf Strategien stützen zu müssen, die noch in der Ausarbeitung stecken.«
»Danke, Marschall.« Morgans Worte beruhigten ihn, aber Kais Herz hämmerte unbeirrt weiter, und seine Stimme zitterte etwas. Sein Blick zuckte zu seinem Onkel Dan, der ihn aufmunternd anlächelte. Nachdem er eine Datenanfrage in seinen Compblock eingegeben hatte, nahm er die Tastatur von Victors Platz und rief eine Tabelle auf, die an die Stelle des Krötenbildes trat.
»Diese Karte zeigt den erkennbaren Reichweitenvorteil der Invasorenwaffen gegenüber den unseren. Wie Sie sehen können, beträgt das Verhältnis etwa eins zu drei - was wir auf 100 Meter treffen, treffen sie auf 300 Meter. Ihre Waffen sind wahrscheinlich auch nicht stärker als unsere, aber durch bessere Zielerfassungssysteme können sie über weitere Entfernungen Schaden anrichten. «
Kai betätigte eine andere Taste, und neben den Spalten zur effektiven Reichweite erschienen zwei weitere. Die Angaben der beiden neuen Spalten begannen in etwa derselben Höhe. »Diese Spalten geben die durchschnittliche Anzahl der Ziele an, auf die ein Pilot bei einem Schußwechsel feuert. Wie Sie sehen, kommen unsere Piloten auf einen Durchschnitt von 1,312 Zielen pro Salve, während die Invasoren 1,097 Ziele pro Salve erreichen. Dieser Unterschied mag geringfügig erscheinen, ist es aber nicht.
Eine Betrachtung der Daten unserer Truppen über einen Zeitraum seit Galahad 3026 führt zu dem Schluß, daß unsere Truppen sich leichter damit tun, mehr als ein Ziel anzugreifen. Dies könnte natürlich auf die geringere Kampfentfernung der typischen Schlachten der Nachfolgerkriege zurückzuführen sein, aber möglicherweise ziehen es die Invasoren vor, sich auf ein einzelnes Ziel zu konzentrieren.
Dabei müssen wir jedoch bedenken, daß die uns zur Verfügung stehenden Daten über die Invasoren sehr beschränkt sind.«
Chris Kell sah zu Kai herüber. »Wollen Sie damit sagen, sie ziehen den Kampfstil der Kurita-Krieger vor mit Herausforderungen und dergleichen?«
»Es gibt keine Berichte von Herausforderungen oder der Annahme von Herausforderungen durch die Invasoren.« Kais Unsicherheit begann zu schwinden. »Ich vermute, daß die Eindringlinge bei ihren Angriffen sehr koordiniert vorgehen. Wahrscheinlich bestimmt der Leiter der Einheit die jeweiligen Ziele, und der einzelne Krieger betrachtet es als Ehrensache, seinen Gegner zu erledigen. Wir haben erlebt, wie sie einem Lanzenkameraden gestatten, einen Gegner persönlich zu besiegen, obwohl es einfacher gewesen wäre, den Gegner gemeinsam zu töten.«
Der junge MechKrieger gab einen neuen Befehl in den Computer. Die Tabelle machte Hologrammen verschiedener Gegenstände Platz. »Wegen dieser Tendenz, nur gegen jeweils einen Gegner zu kämpfen, und ihrer erhöhten Geschützreichweiten kamen wir in der Strategiegruppe zu der Überlegung, daß sich Attrappen und Sensorüberlaster als effektives Mittel gegen die Invasoren erweisen könnten. Dazu müßten eine Reihe von Infanterieabwehrwaffen sowie deren Verteilung auf dem Schlachtfeld modifiziert werden.
Das erste Beispiel ist die serienmäßige Splittermine M-1423. Bei Belastung feuert sie ihre Ladung senkrecht nach oben ab und explodiert. Als Ladung dient im Normalfall ein Schrapnellsprengkopf, der einen Meter über dem Boden explodiert, aber das wäre gegen Kröten oder Mechs nutzlos.
Verwenden wir jedoch Phosphorbrennstoff und lassen die Ladung zwölf Meter über dem Boden detonieren, dürften dadurch alle Infrarotoptikzellen ausbrennen. Andere Sprengköpfe mit magnetisiertem Metallflitter oder selbst Farbe könnten MAD und Lichtoptiken blockieren.«
Ein hastig eingetippter Befehl vergrößerte den zweiten Gegenstand. »Das ist eine Standard-Trainingsattrappe. Auf Skondia dienen sie dazu, .Bilder von Panzern und Mechs auf den Schießstand zu projizieren. Wenn ein Schlachtfeld damit gespickt wird, insbesondere wenn eine Modifikation dafür sorgt, daß sie aus dem Cockpit eines Mechs heraus ein- und ausgeschaltet werden können, kann dies den Eindruck erwecken, unsere Streitkräfte wären weit zahlreicher als
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