BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
simpelster Art, Präzentor. Protonaria können keine Mechs steuern.«
Focht stimmte ihr ohne Zögern zu. »Aber stellt Euch eine höhere Lebensform vor, Prima, eine Lebensform, die zu genetischer Assimilation komplexerer Art fähig ist. Sie brauchte nur Zugang zu menschlichem Genmaterial, um unsere Gestalt anzunehmen. Wenn sie ihre Entwicklung bewußt beeinflußt, könnte sie sich sogar daran machen, ihr neues Potential maximal auszunutzen. «
Myndo schauderte. »Aber wie sollte sie an ... Beim Blute Blakes - Kerensky!«
Der Präzentor Martialum nickte traurig und betrauerte den Tod eines großen militärischen Genies. »So unwahrscheinlich es anmutet, wir können die Möglichkeit nicht ausschließen, daß sich Kerensky und seine Leute auf einem Planeten niedergelassen haben, der diese Wesen beherbergte, und dort ihr Ende fanden. Es könnte eine Erklärung dafür sein, daß wir nichts mehr von Kerensky oder seinen Leuten gehört haben.«
Seine Miene drückte Schmerz aus und sein Auge blickte in die Ferne. »Der Angriff kann sich auf eine von Millionen möglicher Arten abgespielt haben. Für meine Vorstellung ist die schrecklichste Möglichkeit eine Perversion alles uns Heiligen. Stellt Euch vor, eine dieser Kreaturen wühlt sich in ein Grab und verspeist nur einen Teil eines Leichnams. Innerhalb einer Woche oder eines Monats oder eines Jahres - wie lange es immer dauern mag - würde die Kreatur zu der Person, deren DNS sie aufgenommen hat.«
Myndos Arme fielen herab. Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Die Kreaturen wären von den Hinterbliebenen willkommen geheißen worden. Selbst, wenn sie sich an nichts aus ihrem früheren Leben erinnert hätten, wäre ihr Erscheinen als Wunder angesehen worden.«
»Schlimmer noch. Sie erscheinen als Kinder, und werden adoptiert. Wie normale Menschen werden sie erzogen und unterrichtet. Durch ihre Anpassungsfähigkeit haben sie eine größere Überlebensrate. Da sie sich an die Hitze der Mechs anpassen können und durch Manipulation ihres Gencodes zu besseren Piloten werden, sickern sie schnell in die Streitkräfte ein und beginnen irgendwann einen Krieg gegen die Menschheit.«
Er deutete auf das Katamaran-Hologramm. »Sie entwickeln Technologien, die zu einer Erhöhung der Reaktorleistung bei geringerer Größe führen. Sie modifizieren die Waffensysteme und machen ihre Maschinen den menschlichen überlegen. Und dann vernichten sie Kerenskys Nachkommen in einem Feldzug interstellaren Völkermords.«
»Aber was wollen sie hier?« fragte Myndo. »Warum sollten sie Kerenskys Weg bis hierher zurückverfolgen?« Focht zuckte die Achseln. »Es gibt viele mögliche Gründe, aber zwei bieten sich an. Als Folge ihres Handelns sind sie zu Menschen geworden. Sie kommen hierher, weil wir die Planeten besitzen, die sich am besten für menschliches Leben eignen, und mit ihnen alles, was menschliche Kultur ausmacht.«
Myndos Miene lockerte sich, als sie einen Aspekt dieses Arguments erkannte. »Du meinst, sie sind zwar größer, schneller und stärker als wir, aber sozial unerfahren?«
Focht zuckte zusammen. »Das ist eine zu weitgehende Vereinfachung. Sie kommen aus einer Kriegergesellschaft und sind daher voraussichtlich aggressiv und militaristisch, für sich genommen schon Grund genug, ihnen mit Respekt und Vorsicht zu begegnen. Eine an den Bushidocodex des Draconis-Kombinats grenzende Disziplin ist zwar sehr wahrscheinlich, aber ich schätze, daß auch Prahlerei, Trinkgelage und Glücksspiel als nahezu heilig angesehen werden.
Ehre gilt ihnen wohl als höchstes Gut, was sie für List und Intrigen verwundbar macht. «
Myndo stieß langsam den Atem aus und versuchte vergeblich, die Anspannung ihres Körpers zu lösen. »Wir müssen feststellen, was sie wollen, und weiche Möglichkeiten sie haben, es zu erreichen.« Focht blickte auf. »Ich bin jederzeit bereit, mich auf den Weg zu machen, Prima.«
»Nein. Du bist für ComStar zu wertvoll.«
»Ich erlaube mir zu widersprechen, Prima.« Der Präzentor Martialum lächelte vorsichtig. »Meine Junioroffiziere sind mehr als fähig, das Training und die Ausbildung unserer Truppen zu übernehmen. Ich möchte anmerken, daß, sollte diese gewagteste aller Erklärungen sich als korrekt erweisen, die Entsendung des höchsten militärischen Befehlshabers unseres Ordens als außerordentliches Zeichen von Respekt gewertet werden würde. Das könnte uns die Öffnung geben, die wir benötigen, um sie zu beeinflussen. Und auch wenn die Wahrheit prosaischer
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